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Alt 20-04-2005, 14:06   #70
621Paul
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20.04.2005
Na bitte, der deutsche Papst bekommt den deutschen Aktien ja durchaus gut. Die Abwärtsbewegung ist vorerst gestoppt. Am 11. Februar habe ich an dieser Stelle geschrieben, die Märkte könnten „...noch bis weit ins Frühjahr hinein sehr gut laufen – und zwar sowohl der Bond- als auch der Aktienmarkt. Doch anschließend könnte es kritisch werden. „Sell in may and go away“ mag daher die richtige Strategie für das Jahr 2005 sein.“

Das war natürlich wie immer falsch, jedoch nicht völlig, denn der Bondmarkt hat sich – entgegen allen Erwartungen – gut gehalten, und auch der Aktienmarkt hat seitdem nur marginal verloren. Ist der Zug also gegenüber der obigen Prognose etwas zu früh abgefahren und die Aufwärtsbewegung zu gering ausgefallen? Oder gibt es jetzt ein völlig neues Szenario?

Mir scheint der Pessimismus so hoch zu sein, dass es weiterhin lukrativ ist, investiert zu bleiben. Zwei schlechte Börsentage, mehr ist ja nicht passiert. Und: Wie der Pessimismus wirkt, sieht man am Ölpreis. Dieser kommt herunter, doch das wird nicht positiv gedeutet, sondern eben negativ, weil die Nachfrage zu gering und die wirtschaftliche Verfassung damit schlecht sei. Als ob Spekulationsblasen etwas mit der Realität zu tun hätten ...

Lustig finde ich in derartigen Zeiten immer die Marktkommentare. Die Anleger verabschieden sich aus den Aktien, heißt es dann, sie schichten ihre Anlagen von den Aktien in die Bonds um. Das muss man sehr ernst nehmen, schließlich bedeutet das, dass viel mehr Aktien verkauft als gekauft werden. Sie liegen also irgendwo herum und man muss aufpassen, dass man nicht darüber stolpert.

Es ist also nicht nur der Heuschnupfen, der uns gegenwärtig bedroht, sondern auch die überall herumfliegenden Aktien. Dass man sie jedoch nicht sieht? Es gibt so viele Sachen, die man nicht sehen kann und die es trotzdem gibt. Wie die ganzen Pupse, die die Redakteure lassen, wenn sie ihre Marktberichte verfassen. Und wie die Angst, die dadurch überall erzeugt wird.

berndniquet@t-online.de
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Wenn viele Anleger dasselbe glauben, dann muss dies noch lange nicht bedeuten, dass es stimmt oder wahrscheinlich ist. Das Gegenteil ist oft der Fall.
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