Wallstreet Marktbericht
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Biotechs 538,59 +2,22 (+0,41%)
S&P 500 1.200,88 +2,77 (+0,23%)
Wall Street: Teures Öl drückt US-Märkte
Die Wall Street hatte es nach einem schwachen Auftakt am Montagmittag ins Plus geschafft, musste sich dann aber einer Ölpreis-Rallye beugen. Zur Schlussglocke hatte der Dow-Jones-Index 11 Zähler oder 0,1 Prozent auf 10 523 Punkte gewonnen, während die Nasdaq mit einem Plus von 6 Zählern oder 0,3 Prozent auf 2068 Punkten schloss.
Dass der Ölpreis im Montagshandel die 55-Dollar-Grenze überstieg, war nicht zwingend vorhersehbar. Am Mittwoch treffen sich in Wien die Öl-Minister der Opec-Länder. Der Markt erwartet eine Anhebung der Förderquoten um 500 000 Fass pro Tag, was an der Preisentwicklung indes nichts ändern dürfte. Einerseits fördert die Opec nämlich ohnehin mehr als offiziell bekannt ist, andererseits kann noch mehr Öl in den ausgelasteten Raffinerien nicht mehr aufbereitet werden.
Der Ölpreis bestimmte dennoch das Geschehen an der Wall Street, an der sonst konjunkturelle Überlegungen vorherrschten. In der neu begonnenen Woche steht eine Vielzahl von Wirtschaftsdaten an. Optimismus vorher hat den Dollar erneut klettern lassen, der gegenüber Euro und Yen auf einem neuen Hoch notiert.
Ein Grund für die Dollar-Stärke sind Spekulationen über eine weitere Zinsanhebung durch die Notenbank. Am Wochenende wiederholte der Präsident der Phily Fed, Anthony Santomero, die Worte seines Chefs. Alan Greenspan hatte am Donnerstag vor dem Kongress von weiteren „maßvollen Zinsanhebungen“ gesprochen.
Die wichtigste Nachricht des Tages war eine Personalie: Die Führungskrise bei Morgan Stanley ist mit dem Rücktritt des umstrittenen CEO Phil Purcell zunächst ausgestanden. Mit Verweis auf Purcells schlechten Führungsstil hatten in den vergangenen Monaten etwa dreißig hochrangige Banker und Manager dem traditionsreichen Haus an der Wall Street den Rücken gekehrt. Dieser Aderlass kostete Morgan Stanley nicht zuletzt das Vertrauen der Anleger: Die Aktie hat seit März fast 20 Prozent an Wert verloren. Der angekündigte Abschied von Phil Purcell, der unter anderem von der Bank of America gelobt wird, ließ Morgan Stanley um 2,2 Prozent klettern, obwohl es durchaus schlechte Nachrichten gab: Das Investmenthaus warnt für das Quartal und senkt die Gewinnerwartungen um etwa 15 Prozent gesenkt auf nur noch etwa 96 Cent pro Aktie.
Weitere Investmenthäuser werden im Laufe der Woche mit Quartalszahlen für Aufmerksamkeit sorgen: Am Dienstag stehen Quartalszahlen von Lehman Brothers an, gefolgt von Bear Stearns am Mittwoch und Goldman Sachs am Donnerstag.
Im Dow fiel erneut General Motors auf. Der Autobauer kündigt schon wieder neue Preissenkungen an, die vor allem den Verkauf von Modelle von Pontiac, Saturn und Chevrolet antreiben sollen. Die Aktie rutschte im Handel zeitweise um fast 2 Prozent ab, fing sich aber trotz der Margen erschütternden Aktion wieder und schloss mit einem leichten Plus.
Mit einem leichten Plus schloss auch General Electric. Der Industrie-Multi hat einen Auftrag vom US-Verkehrsministerium erhalten. Im Zusammenhang mit Heimatschutzprogrammen soll GE mehrere Sprengstoff-Detektoren liefern. Der Auftrag hat ein Volumen von 50 Millionen Dollar.
Derweil wollen sich die beiden Dow-notierten Unternehmen Boeing und United Technologies zusammenschließen, um gemeinsam um einen neuen Hubschrauber-Auftrag der Air Force zu bieten. Erste Konzepte liegen bereits vor, ein bereits im vergangenen Jahr geplantes Programm wurde nämlich seitens der Air Force gestrichen, nachdem Boeing und United Technologies bereits zusammen geboten hatten. Beide Aktien schlossen im Plus.
Größte Dow-Gewinner aber waren Hewlett-Pakcard und Alcoa sowie die Papiere von Walt Disney.
Größter Verlierer unter den Blue Chips war McDonald’s nach einer neuerlichen Warnung des Landwirtschaftsministeriums vor Rinderwahn. Dabei geht es um einen alten Fall. Eine Gewebeprobe, die im vergangenen Jahr als gesund abgelegt worden war, soll nach intensiveren Tests nun doch möglicherweise positiv sein. Trotz der extrem vagen Formulierung fielen einige Aktien ab, darunter neben dem Fast-Food-Marktführer auch Wendy’s und Outback Steakhouse.
Markus Koch© Wall Street Correspondents Inc.
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