DAX-Tagesanalyse
Von Andreas Büchler
Mehrere "externe Schocks" erstickten jeden Versuch der Aktienmärkte, einen klaren Tagestrend auszubilden, bereits im Keim. Während der DAX einen guten Teil seiner bei überdurchschnittlich hohem Handelsvolumen angefallenen Tagesgewinne verteidigen konnte, ging es an den US-Börsen wieder bergab.
Zuerst kam die gute Nachricht: China wertet die heimische Währung, den Yuan, auf. Sowohl der DAX als auch die US-Futures reagierten mit Kurssprüngen nach oben. Doch die Freude währte nicht lange, denn kurz darauf ruinierte die Meldung über neue Explosionen im Londoner Verkehrsnetz die Stimmung wieder.
Der deutsche Markt hat nun noch die gestern Abend nach Börsenschluss bekannt gegebene Auflösung des Bundestags durch Bundespräsident Horst Köhler zu verarbeiten, wobei dieses Ereignis bereits von vielen Investoren erwartet und demzufolge bereits eingepreist wurde.
Somit richtet sich die Aufmerksamkeit wieder auf die charttechnische Situation, die sich durch den gestrigen Rücksetzer des S&P 500 etwas eintrübt. Der richtungsweisende US-Index bildete ein frisches Verkaufssignal im Kerzenchart auf Tagesbasis aus. Dieses Kursmuster könnte den - ebenso wie sein angelsächsisches Gegenstück - deutlich überkauften DAX einbrechen lassen.
Damit würde sich der Ausbruch über die bei 4800 Punkten verlaufende Begrenzungslinie des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals als Bullenfalle, also als Fehlsignal erweisen. Dann könnte sich der Index einen weiteren Vorstoß in den bis 5400 Zähler widerstandsfreien Bereich abschminken.
Stattdessen stünde ein Rücksetzer bis an die im Fünf-Minuten-Chart ersichtliche Aufwärtstrendlinie bei 4755 Zählern auf dem Programm. Ein Fall unter diese, nur als schwach einzustufende Unterstützung dürfte weitere Verluste bis mindestens 4700 Punkte nach sich ziehen.
Quelle: BörseOnline