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Alt 24-07-2005, 20:59   #121
Starlight
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Alonso bleibt das Maß aller Dinge

24.07.2005


Michael Schumacher hat mit einem bescheidenen fünften Rang den erhofften Podestplatz beim Heimrennen auf dem Hockenheimring klar verpasst.


Kimi ist entsetzt (dpa)


Im Titelrennen büßte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister dadurch weiter an Boden ein und muss seine Hoffnungen auf ein WM-Wunder begraben. Fernando Alonso rückte dagegen als strahlender Sieger des Großen Preises von Deutschland seinem großen Ziel, sich erstmals zum Champion zu krönen, einen Riesenschritt näher.

Der spanische Renault-Pilot profitierte dabei vom Pech seines schärfsten Konkurrenten Kimi Räikkönen. Klar in Führung liegend schied der Finne am Sonntag wegen eines Hydraulikproblems in der 36. Runde aus und hat damit wie Schumacher nur noch minimale WM-Chancen.
"Das ist ein fantastischer Tag. Es ist perfekt für mich gelaufen. Am Ende war es fast ein wenig langweilig", sagte Alonso. Sein Teamchef Flavio Briatore hatte Mitleid mit Räikkönen: "Schade für Kimi, aber für uns ist das ein wichtiger Schritt nach vorne. Aber die WM ist noch nicht entschieden, wir haben noch viele Rennen vor uns."

Mit lautem Trompeten, Gehupe und wildem Fahnenschwingen feierten die zahlenmäßig dominierenden "Rotkäppchen" unter den über 100.000 Zuschauern trotz einiger Enttäuschung den Teilerfolg ihres Idols aus Kerpen. Aber auch beim zwölften Saisonlauf wurde deutlich, dass Ferrari trotz einiger aerodynamischer Weiterentwicklungen das Tempo von McLaren-Mercedes und Renault momentan nicht mitgehen kann. Wie zuletzt in Magny-Cours und Silverstone lag Schumacher deutlich hinter den schnelleren silbern und blau lackierten Konkurrenten, auch wenn Räikkönen kurz nach Halbzeit ausfiel.

Alonso gewann das Rennen nach 67 Runden (306,458 Kilometer) in 1:26:28,599 Stunden mit 22,569 Sekunden Vorsprung souverän vor Juan Pablo Montoya und dem Briten Jenson Button im BAR-Honda. Der kolumbianische Silberpfeil-Pilot kämpfte sich in einer beeindruckenden Aufholjagd vom 20. Startplatz auf Rang zwei vor. Michael Schumacher, der im letzten Umlauf auch noch den Italiener Giancarlo Fisichella im zweiten Renault passieren lassen musste, lag 51,690 Sekunden zurück. Ralf Schumacher holte im Toyota als Sechster hinter seinem Bruder drei Punkte. BMW-Williams-Vertreter Nick Heidfeld ging als Elfter erneut leer aus.

Vor dem Großen Preis von Ungarn führt Alonso die Fahrerwertung klar mit 87 Punkten an. Der 23 Jahre alte Asturier hat bei sieben noch ausstehenden Grand Prix bereits 36 Punkte Vorsprung vor Räikkönen (51) und damit den Titel so gut wie sicher in der Tasche. Michael Schumacher (47) ist Gesamtdritter.

Tragische Figur war zum wiederholten Mal in dieser Saison Räikkönen. Der 25 Jahre alte Finne beherrschte das Geschehen auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs bis zu seinem Pech nach Belieben und lag mit 9,6 Sekunden Vorsprung auf den Spanier klar auf Siegkurs. Statt erstmals beim Mercedes-Heimrennen zu triumphieren, schied Räikkönen erneut aus und setzte damit seine schwarze Serie von fünf Ausfällen in Hockenheim fort. Zuletzt hatten ihn in Magny-Cours und Silverstone Motorenwechsel nach Schäden im Training um Siege gebracht. Welches Potenzial im MP4-20 steckt, zeigte Montoya auf brillante Art und Weise.

Michael Schumacher erwischte einen Start nach Maß und schob sich sofort vom fünften auf den dritten Platz vor und lag hinter Pole-Mann Räikkönen und Alonso. Auch Heidfeld stieß um zwei Positionen auf den fünften Rang vor. Nach dem abwechslungsreichen Auftakt mit etlichen Überholmanövern, kleineren Kollisionen und Mark Webbers frühem Ausfall im ersten Umlauf beruhigte sich das Geschehen. Räikkönen baute seinen Vorsprung vor dem WM-Spitzenreiter kontinuierlich aus. Schumacher musste den direkten Kontakt zur Spitze früh abreißen lassen: Pro Runde verlor er rund eine Sekunde auf den davonziehenden Finnen.

Als Alonso und Schumacher in der 23. Runde zum ersten Tankstopp die Box ansteuerten, konnte Räikkönen seinen Vorsprung zunächst weiter vergrößern. Er fasste zwei Umläufe später Sprit und lag danach 11,8 Sekunden vor seinem Renault-Rivalen. Eine Viertelstunde später kam dann der Schock für den Silberpfeil-Piloten. Schumacher lag danach lange auf dem zweiten Platz, musste aber den permanent Druck machenden Jenson Button in der 45. Runde vorbeiziehen lassen. Relativ problemlos konnte der britische BAR-Honda-Pilot den Kerpener überholen. Montoya schob sich wenig später auf Rang zwei vor.

sportal.de

Ergebnisse des Rennens


1 F. Alonso Renault M 1:26:28.599 2
2 J. Montoya McLaren M 0:22.569 2
3 J. Button BAR M 0:24.422 2
4 G. Fisichella Renault M 0:50.587 2
5 M. Schumacher Ferrari B 0:51.690 2
6 R. Schumacher Toyota M 0:52.242 2
7 D. Coulthard Red Bull M 0:52.700 2
8 F. Massa Sauber M 0:56.570 2
9 C. Klien Red Bull M 1:09.818 2
10 R. Barrichello Ferrari B +1 Rnd. 2
11 N. Heidfeld Williams M +1 Rnd. 3
12 T. Sato BAR M +1 Rnd. 3
13 C. Albers Minardi B +2 Rnd. 2
14 J. Trulli Toyota M +3 Rnd. 6
Ausfallgrund: Pneumatische Ventilsteuerung
15 J. Villeneuve Sauber M +3 Rnd. 3
16 N. Karthikeyan Jordan B +3 Rnd. 3
17 T. Monteiro Jordan B +3 Rnd. 3
18 R. Doornbos Minardi B +4 Rnd. 4

Ausfälle

Pos. Fahrer Team R. Abstand Box.
19 M. Webber Williams M +12 Rnd. 3
Ausfallgrund: Nicht gewertet, da nicht 90 Prozent der Renndistanz absolviert
20 K. Räikkönen McLaren M +32 Rnd. 1
Ausfallgrund: Hydraulikschaden



WM-Stand 2005 nach 12 von 19 Rennen
Fahrerwertung

01 Fernando Alonso Renault Renault 87
02 Kimi Räikkönen McLaren Mercedes 51
03 Michael Schumacher Ferrari Ferrari 47
04 Juan-Pablo Montoya McLaren Mercedes 34
05 Jarno Trulli Toyota Toyota 31
06 Rubens Barrichello Ferrari Ferrari 31
07 Giancarlo Fisichella Renault Renault 30
08 Ralf Schumacher Toyota Toyota 26
09 Nick Heidfeld Williams BMW 25
10 Mark Webber Williams BMW 22
11 David Coulthard Red Bull Cosworth 19
12 Jenson Button BAR Honda 15
13 Felipe Massa Sauber Petronas 8
14 Tiago Monteiro Jordan Toyota 6
15 Alexander Wurz McLaren Mercedes 6
16 Jacques Villeneuve Sauber Petronas 6
17 Narain Karthikeyan Jordan Toyota 5
18 Christijan Albers Minardi Cosworth 4
19 Pedro de la Rosa McLaren Mercedes 4
20 Christian Klien Red Bull Cosworth 4
21 Patrick Friesacher McLaren Mercedes 3
22 Vitantonio Liuzzi Red Bull Cosworth 1
23 Takuma Sato BAR Honda 0
24 Robert Doornbos Minardi Cosworth 0
25 Anthony Davidson BAR Honda 0
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