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Alt 07-08-2005, 21:03   #2
Starlight
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Es bleibt rutschig
von Henrietta Rumberger

Die jüngste Klettertour war etwas zuviel für den Dax. Bereits in der vergangenen Woche legte er eine Verschnaufpause ein. Weitere Korrekturen dürften in den nächsten Tagen folgen.


Darin sind sich die Experten relativ einig. Durch die Bank weg glauben sie, dass der Dax in der kommenden Woche weiter pausieren wird. Von den zahlreichen Quartalsberichten erwarten sie überwiegend positive Impulse. Allerdings werden sich diese eher auf Einzelwerte als den Gesamtmarkt auswirken. "Zwar legen nächste Woche auch ein paar Schwergewichte Zahlen vor. Es ist aber fraglich ob einer das Potenzial hat, den Gesamtmarkt nach oben zu ziehen", sagte Steffen Neumann von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LPR) der Nachrichtenagentur Reuters. Ähnlich äußerte sich Gerhard Schwarz, Aktienstratege bei der HypoVereinsbank. Er sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX: "Ich erwarte zwar überwiegend gute Ergebnisse, aber die dürften sich eher in Einzelwerten niederschlagen."

Am vergangenen Freitag hatte der Chartexperte Marcus Metz im Gespräch mit boerse.ARD.de erklärt, er erwarte weitere Kursverluste. Die kurzfristigen charttechnischen Indikatoren lieferten derzeit vorwiegend Verkaufssignale. Die Wahrscheinlichkeit einer ausgedehnteren Verschnaufpause sei jetzt so groß wie seit Wochen nicht mehr, so der Experte.




Die Mischung wird bunter
In der vergangenen Woche dominierten Dax-Werte wie Continental, Metro, BMW und BASF das Marktgeschehen. Beim Sportartikelhersteller Adidas rückten die Quartalszahlen nach der angekündigten Übernahme des US-Konkurrenten Reebok dagegen eher in den Hintergrund.

In der bevorstehenden Woche erwartet die Marktteilnehmer eine bunte Mischung. Neben den noch ausstehenden zehn Dax-Werten berichten vor allem zahlreiche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe über das abgelaufene Quartal.

Hohe Erwartungen
Unter den Schwergewichten befinden sich Unternehmen wie die Deutsche Börse, Bayer, E.ON, RWE, ThyssenKrupp, Lufthansa, die Telekom und die Allianz. Den Auftakt bildet am Montagabend die Deutsche Börse. Sie informierte nach Handelsschluss über die jüngste Geschäftsentwicklung. Dank der Hausse an den Kapitalmärkten dürfte die Börsenbetreiberin nach Ansicht der Analysten gut verdient haben. Einige Experten rechnen sogar damit, dass die Deutsche Börse ihre Jahresprognose anheben wird.

Aus Branchenkreisen erfuhr die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", dass der Chemie- und Pharmakonzern Bayer am kommenden Mittwoch seine Gewinnprognose anheben wird. Dann legen die Leverkusener ihren Halbjahresbericht vor. Die bisherigen Ziele des Konzerns seien eher konservativ. Bayer stellt für 2005 einen Gewinnanstieg vor Zinsen und Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen von rund 20 Prozent in Aussicht.

Wie sehr leidet die Lufthansa?
Bei der Lufthansa wird dagegen der drastisch gestiegene Ölpreis seine Spuren in der Bilanz hinterlassen haben. Um so brennender werden sich die Börsianer für nähere Informationen zum Thema Absicherung des Kerosinbedarfs interessieren.

Aufmerksamkeit verschiebt sich allmählich
Außerdem rücken in den kommenden Wochen zunehmend MDax- und TecDax-Unternehmen in den Vordergrund. "Die Aufmerksamkeit wird sich nun immer mehr in den Small- und Midcap-Bereich verschieben", kündigte Schwarz an.

Neben dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport melden sich aus dem MDax noch HeidelbergCement, Premiere, K+S und Stada zu Wort. Den TecDax präsentieren Werte wie Mobilcom, Freenet, Conergy und Jenoptik.

Alan gibt den Ton an
Bleibt noch der Blick auf die bevorstehenden Konjunkturtermine. Die wichtigsten Daten kommen aus den USA. Dabei markiert die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed am Dienstag den Höhepunkt. Experten rechnen mit einer weiteren Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte auf nunmehr 3,5 Prozent. Bis zum Jahresende rechnen Volkswirte mit weiteren Zinsschritten auf vier Prozent. Sollte diese Annahme durch Äußerungen von Notenbankchef Alan Greenspan neue Nahrung erhalten, könnte das die Stimmung an den Aktienmärkten trüben. Denn steigende Zinsen wirken sich in der Regel negativ auf die Kursentwicklung an den Börsen aus, da sie die Kosten der Unternehmen steigen lassen und den Konsum dämpfen.

Gespannt werden die Marktteilnehmer auch auf den wöchentlichen Ölmarktbericht warten. Zu Wochenschluss pendelte der Preis für US-Leichtöl um die Marke von 62 Dollar je Barrel und drückte damit auf die Gemüter.

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