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Alt 02-09-2005, 10:07   #1
cade
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Mantelspekulation Porzellan Scherzer

habe einen interessanten hv-bericht gefunden:

Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Co. AG (WKN: 694280)
Strasse: Friesenstraße 50 Segment: Freiverkehr
PLZ / Ort: D-50670 Köln Telefon: +49 (0) 221 / 82032 - 15
Land: Deutschland Fax: +49 (0) 221 / 82032 - 30
Branche: Beteiligung Homepage:
IR: Herr Dr. Georg Issels e-Mail: info@allerthal.de


HVBerichte: HV-Bericht Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Co. AG

Die auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Co. AG am 13. Mai 2005 beschlossene Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:13 zu 1,05 EUR (siehe hierzu auch den HV-Bericht von GSC Research) konnte im Verlauf des Juni 2005 vollständig bei institutionellen und privaten Anlegern platziert werden, seit Anfang Juli werden die jungen Aktien ebenfalls an der Börse gehandelt.

Zu ihrer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung lud die Gesellschaft ihre Anteilseigner am 24. August 2005 in das Renaissance Hotel nach Köln ein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Marquardt eröffnete die Hauptversammlung um 11:15 Uhr und erteilte nach der Begrüßung der rund 40 Aktionäre und Gäste, unter denen sich auch Alexander Langhorst von GSC Research befand, sowie der Erledigung der üblichen einleitenden Hinweise und Formalien dem Alleinvorstand Dr. Georg Issels (zugleich auch Vorstand der Allerthal-Werke AG) das Wort.


Bericht des Vorstands

Nach der Begrüßung der Teilnehmer führte Dr. Issels aus, dass das Geschäftsjahr und damit auch das Zahlenwerk 2004 noch von der "alten" Porzellanfabrik Zeh, Scherzer & Co. AG geprägt war und dass die Anlage des Gesellschaftsvermögens in verzinslichen Titeln sowie in geringerem Maße auch in Aktien im Mittelpunkt der Aktivitäten gestanden hat. Die außerordentliche Hauptversammlung vom 13. Mai 2005 hat sodann die zur Umsetzung des neuen Konzepts und der operativen Wiederbelebung der Gesellschaft erforderliche Kapitalerhöhung möglich gemacht. Diese Kapitalmaßnahme wurde, wie die Aktionäre anhand der Benachrichtigung durch ihre jeweilige Depotbank mitbekommen haben, im Juni 2005 durchgeführt und konnte vollständig platziert werden. Inzwischen wurde diese auch vom zuständigen Handelsregister eingetragen, die jungen Aktien werden seit Anfang Juli 2005 an den Börsen Frankfurt und Berlin-Bremen im Freiverkehr gehandelt.

Angesichts der deutlichen Veränderungen innerhalb der Gesellschaft treten der Geschäftsverlauf und das Zahlenwerk des Jahres 2004 in den Hintergrund, dennoch wurde in 2004 mit 27,29 TEUR ein positives Jahresergebnis erzielt. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Dr. Issels vor dem Hintergrund der freundlich tendierenden Aktienmärkte zuversichtlich, trotz der zusätzlichen Kostenbelastungen im Rahmen der Durchführung der Kapitalerhöhung erneut ein positives Ergebnis zu erwirtschaften.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen stellte der Alleinvorstand dem Auditorium die künftige Investmentstrategie der Gesellschaft sowie einige ausgewählte Portfoliounternehmen vor. Ein entsprechendes Hand-out zum Thema wurde im Anschluss an die Versammlung den Aktionären ausgehändigt und kann überdies in Kürze auf der Homepage der Gesellschaft abgerufen werden. Die Investitionsstrategie wird in der Zukunft zur Hälfte sicherheitsorientiert und zur anderen Hälfte eher chancenorientiert erfolgen. Zu den sicherheitsorientierten Anlagen zählen laut Dr. Issels Wertpapiere, die durch einen natürlichen "Floor" nach unten abgesichert sind und ein im Marktvergleich deutlich geringeres Risikoprofil aufweisen. Zu dieser Gruppe Wertpapiere zählen insbesondere Aktien von Abfindungs- oder Squeeze-out-Kandidaten sowie Unternehmen, die zur Verschmelzung anstehen und bei denen ebenfalls ein Tauschangebot an die freien Anteilseigner existiert.

Wenngleich bei diesen Investments das Risiko nach unten abgesichert ist, verfügen diese über ein unter Umständen nicht zu vernachlässigendes Wertsteigerungspotenzial, wie z.B. der Fall der Celanese AG zeigt. Zum Zeitpunkt des ersten freiwilligen Übernahmeangebots von Blackstone notierte diese Aktie zwischen 32 und 33 EUR, beim Abschluss des Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrags wurde bereits eine Barabfindung von 41,92 EUR geboten, und aktuell deuten Überlegungen darauf hin, den Anteilseignern eine Abfindung im Bereich von 51 EUR zu offerieren. Daneben zählen zur Zielgruppe auch deutlich unterbewertete Aktien, deren Kennzahlen in einem überschaubaren Zeitraum eine deutliche Aufwertung an der Börse erwarten lassen, sowie dividendenstarke Titel, die durch attraktive Renditen ebenfalls eine gewisse Absicherung des Kursniveaus nach unten besitzen.

Unterstützt wird das Management bei der Identifizierung aussichtsreicher Investmentideen durch das vorhandene und sehr gute Netzwerk im Markt sowie durch den bestehenden Beratungsvertrag mit der Rheiner Moden AG, die durch ihren Vorstand Alfred Schneider repräsentiert wird. Die Renditeerwartung bei den sicherheitsorientierten Anlagen soll laut Dr. Issels deutlich über dem Rentenmarktniveau liegen.

Der zweite Teil des Portfolios, die chancenorientierten Investments, sind laut Alleinvorstand nicht mit dem Begriff Zockerei gleichzusetzen. Vielmehr werden hier Titel erworben, die man im Rahmen von Sondersituationen wie Kapital- und Rekapitalisierungsmaßnahmen oder der Sanierung unter Beteiligung des Großaktionärs ein Stück begleitet und bei denen ein Einstieg zu günstigen Kursen möglich ist. Wenn die eingeleiteten Strukturmaßnahmen greifen und neue Mittel und/oder ein neues Management eingesetzt wurde, wird sich eine derartige Entwicklung im Regelfall auch auf die Aktienkursentwicklung auswirken, so Dr. Issels weiter. Weitere Bereiche von chancenorientierten Investments stellen unterbewertete und aussichtsreiche, technologieorientierte Unternehmen dar sowie die Neuausrichtung von Börsenmänteln.

Insbesondere bei den Börsenmänteln war in der jüngeren Vergangenheit mit Werten wie der ARQUES AG oder der BK Grundbesitz, jetzt Reinecke + Pohl AG, eine sehr erfreuliche Performance zu erzielen. Die künftige Scherzer & Co. AG will in Zukunft auch aktiv bei der Reaktivierung und Vermittlung von Börsenmänteln mithelfen, auf die sie Zugriff hat. Je nach Situation ist laut Dr. Issels auch die Beteiligung mit einem Anteil von 5 bis 15 Prozent an der neu ausgerichteten Gesellschaft auf längere Sicht denkbar.

Nach der erfolgreichen Platzierung der Kapitalerhöhung wurde bereits ein Teil der eingeworbenen Mittel investiert. Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung waren 54 Prozent der Mittel im Bereich der sicherheitsorientierten Anlagen und weitere 18 Prozent in chancenreiche Werte investiert, die Liquidität beläuft sich auf 28 Prozent. Aktuell werden keine Fremdmittel in Anspruch genommen. Dr. Issels bat um Verständnis, dass er angesichts der bei einer Reihe von Werten noch laufenden Investitionsphase von einer Nennung aller Positionen absieht und beispielhaft nur solche Portfoliowerte vorstellt, bei der die Investitionsphase bereits abgeschlossen ist.

Unter den letztgenannten Werten befinden sich die Aktien der AXA Konzern AG, der deutschen Tochtergesellschaft des französischen Versicherungskonzerns, der am Unternehmen einen Anteil von gut 92,7 Prozent hält und die Aktie der AXA Konzern damit zu einem Abfindungskandidaten mit Squeeze-out-Phanatasie macht. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt besteht nach Auffassung von Dr. Issels sowie einer Reihe weiterer Marktteilnehmer die Auffassung, dass die AXA Konzern AG einer erheblichen Beherrschung durch die französische Muttergesellschaft unterliegt, ohne dass ein entsprechender Unternehmensvertrag existiert.

Als klare Anzeichen für die unterstellte erhebliche Beherrschung wertete Dr. Issels den Rücktritt des bisherigen Vorstandsvorsitzenden, die Besetzung verschiedener, strategisch wichtiger Positionen im Vorstand mit Managern der Pariser Konzernzentrale wie z.B. dem Amt des Finanzvorstands sowie die Tatsache, dass alle Entscheidungen mit einem Volumen von über 10 Mio. EUR durch neun Unterschriften aus Paris abgesegnet werden müssen. Im Rahmen des kürzlich durchgeführten Squeeze-outs der Tochtergesellschaft AXA Versicherung AG ergibt sich ein Unternehmenswert für den AXA Konzern von mindestens 103 EUR je Aktie. Die Scherzer & Co. AG hat sich in der Aktie bereits frühzeitig zu Kursen um die 30 EUR positioniert und nach Zufluss der Mittel aus der Kapitalerhöhung weiter zugekauft zu Kursen von unter 60 EUR, aktuell notiert die Stammaktie zwischen 73 und 74 und die Vorzüge bei knapp 70 EUR.
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viele grüsse

cade
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