Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 11-09-2005, 20:58   #3
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.578
Immer wieder Solar-Tag

Für die deutschen Solarwerte will die Sonne einfach nicht aufhören zu scheinen. Die neuesten Wahl-Umfragen geben Solarworld & Co. zusätzlichen Auftrieb – denn die Chancen für eine "schwarz-gelbe Wende" sinken.


Am Freitag zählen die Aktien erneut zu den größten Gewinnern. Den größten Sprung macht das Solarworld-Papier, das rund sieben Prozent zulegt und auf 117 Euro stürmt. Seit einem Jahr hat sich der Kurs mehr als verachtfacht.

Im Schatten von Solarworld klettert auch die zweite im TecDax notierte Solarfirma, die Hamburger Conergy, nach oben. Die Aktie gewinnt fast zwei Prozent und notiert nun bei 87,30 Euro. Seit dem Börsengang im März hat der Öko-Titel rund 35 Prozent zugelegt. Auch die Aktien von Sunways verteuern sich um rund zwei Prozent.

Doch keine schwarz-gelbe Wende?
Offenbar beflügelt die Trendwende bei den politischen Umfragen zur Bundestagswahl die Solarbranche. Wie der ARD-Deutschlandtrend ermittelte, steht der von manchen schon sicher geglaubte konservative Regierungswechsel plötzlich wieder in Frage. Erstmals haben CDU und FDP ihren Vorsprung vor SPD, Grüne und Linkspartei eingebüßt und würden nicht mehr über die notwendige Mehrheit im Bundestag verfügen. Damit rückt eine "Große Koalition" näher.

Sollte die SPD in der Regierung bleiben, dürften Änderungen bei der Einspeisevergütung für Öko-Strom zunehmend unwahrscheinlicher werden. Ende 2007 läuft das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus. Eine Senkung der Vergütungssätze würde die deutsche Solarbranche hart treffen.

EEG sorgt für Solar-Rausch
Dank des novellierten EEG erlebten Solarworld, Conergy, Solon & Co in den vergangenen Monaten einen selten gesehenen Boom. Die Aktien verzeichneten seit Mitte 2003 Kurssprünge von bis zu 2000 Prozent. Das EEG hat eine Investitionswelle in Sonnenenergie entfacht und für volle Auftragsbücher sowie schwarze Zahlen bei den deutschen Solarfirmen gesorgt. Seit Anfang 2004 wurde die Einspeisevergütung für solare Dachanlagen von 46 Cent pro KWh auf 57 Cent pro KWh erhöht.

Nach einer kurzen Schwächephase im Anschluss an den Machtwechsel in Nordrhein-Westfalen und angekündigter vorgezogener Bundestags-Neuwahlen haben die Solaraktien seit Juni wieder kräftig zugelegt. Dieser Trend wurde auch vom steigenden Ölpreis begünstigt. Er nährt die Fantasie, dass die mittels des EEG gepäppelte deutsche Solarbranche weltweit neue Märkte erschließen kann.

Mindestens vier IPO-Kandidaten
Mehrere Unternehmen wollen auf den "Solar-Zug" noch aufspringen und planen den Gang an die Börse. So streben Ersol, Solarwatt, Sunline und der weltweit fünftgrößte Solarzellen-Hersteller Q-Cells noch in diesem Jahr aufs Parkett. Andere Unternehmen machen es sich einfacher und wandeln sich einfach über Nacht zur Solarfirma um. Zum Beispiel hat sich die ehemalige Windwelt auf Fotovoltaik konzentriert und sich in Solarparc umbenannt. Bisher macht allerdings Solarparc nur zwölf Prozent Umsatz im Solargeschäft. Auch der Windkraftprojektierer Plambeck setzt auf die Sonne und wagt mit der Umbennung der Plambeck Energiesysteme in Solar2 einen Neustart.

Es geht auch anders
Einen anderen Weg fand die Reinecke + Pohl Solare Energien GmbH. Sie ging an die Börse, indem sie in den Börsenmantel der BK Grundbesitz und BeteiligungsAG schlüpfte. Seit Mai firmiert das Unternehmen unter dem Namen Reinecke+Pohl Sun Energy. Großaktionär von Reinecke+Pohl Sun Energy ist Hedge-Fonds-Manager Florian Homm. Ähnliches hat die Frankfurter Antec Solar Energy vor. Sie nutzt den Börsenmantel des Papiergroßhändlers HIT, einer ehemaligen Tochter des Schreibwarenkonzerns Herlitz. Seitdem HIT seinen Umstieg in das Solargeschäft verkündete, ging es mit der Aktie steil nach oben.

Quelle: ARD online
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten