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Alt 29-09-2005, 20:29   #11
Starlight
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Fonds
Im Rückblick schlagen Aktien andere Anlageformen


29. September 2005 Langfristig spricht nach einer Analyse von e-fundresearch.com fast alles für Aktien. Denn wer in den vergangene 20 Jahren in Weltaktien investiert hat, der erzielte nach einer nominelle Erträge in Höhe von 11,1 Prozent pro Jahr, zumindest gemessen am MSCI World-Index. Noch besser lief es mit europäischen Aktien, diese brachten gemessen am MSCI Europe Index 13,2 Prozent. Der amerikanische S&P 500 Index kam dagegen auf 12,5 Prozent. Anleihen brachten - gemessen am Citigroup World Government Bond Index - neun Prozent und amerikanische Treasury Bills mit drei Monaten Laufzeit immerhin noch risikofreie 4,7 Prozent.


In den 16 rollierenden 20-Jahres-Perioden im Zeitraum zwischen 1970 und 2005 gab es gleichzeitig bei den oben erwähnten Indizes keine einzige negative Periode. Das zeigt sich am MSCI World. Im besten Fall verdiente man im Zeitraum 1979 bis 1999 rund 15,1 Prozent pro Jahr, schlimmstenfalls aber immer noch elf Prozent in den Jahren 1983 und 2003.

Langfristig engagierte Anleger machten bisher immer Gewinne

Längere Zeitreihen existieren dagegen nur bei amerikanischen Aktien. Laut einer von Jeremy Siegel im Zeitraum 1826 bis 1997 durchgeführten Untersuchung, lag die reale Aktienrendite nach Abzug der Inflation über alle 25-Jahres-Perioden zwischen zwei und zwölf Prozent. Und in zwei Drittel aller Fälle zwischen 4,7 und 8,7 Prozent, wobei die Inflation im Schnitt bei 1,3 Prozent lag. Verluste erlitt man auch hier nie.

Daraus können Anleger wichtige Schlüsse ziehen. Erstens reduziert sich die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes mit der Länge des Anlagehorizontes. Ab einer Haltedauer von rund zehn Jahren ist das Verlustrisiko bei Aktien bereits sehr gering. Ist der Anlagehorizont jedoch kürzer, kann es teilweise deutlich zur Sache gehen. In allen 12-Monatsperioden zwischen 1970 und 2005 erzielten Weltaktien zwischen minus 29,8 Prozent in den Jahren 1973/74 und plus 67,4 Prozent in den Jahren 1985/86. Es dürfte sich deswegen bei einem Anlagehorizont von fünf Jahren lohnen, risikoärmere Anlagen in Betracht zu ziehen.

Zweitens erhöht die Anlagedauer die Wahrscheinlichkeit eines Renditevorsprunges vor anderen Anlagekategorien wie Anleihen oder dem Geldmarkt. Und dieser kann sich durchaus sehen lassen. Im oben genannten Beispiel lag der Unterschied zwischen globalen Aktien und globalen Anleihen zwischen 1985 und 2005 zwar „nur” bei 2,1 Prozent pro Jahr. Langfristig kommt Jeremy Siegel anhand der Zahlen zum amerikanischen Markt auf einen Renditevorsprung von Aktien vs. Anleihen von 3,5 Prozent im Zeitraum von 1802 bis 1997.

Drittens wirkt sich der Ertragsvorsprung von Aktien gegenüber Anleihen langfristig aufgrund des Zinseszinseffektes enorm auf den Anlageerfolg aus. Beispiel: Wer für die Pensionsvorsorge heute 10.000 Euro für 25 Jahre anlegt, hätte bei einer realen Rendite von sieben Prozent bei Aktien ein am Ende angespartes Kapital von 54.274 Euro. Anleihen erwirtschafteten bei einer realen Rendite von 3,5 Prozent dagegen nur 23.632 Euro, also nur 44 Prozent davon. Eine Geldmarktanlage - eine täglich verfügbare Einlage bringt derzeit maximal 2,5 Prozent jährlich - würde nach Berücksichtigung der Inflation nur noch knapp 0,5 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Nach 25 Jahren stünde ein Endkapital von 11.328 Euro einem Startkapital von 10.000 Euro gegenüber. Das ist nicht sonderlich attraktiv.




GAM Global Diversified Funds als bester Fonds über 20 Jahre

Wie sahen nun die Erträge von Fondsanlegern in den vergangenen 20 Jahren aus? Den insgesamt besten Ertrag aller Fonds verzeichnete im Berichtszeitraum mit 16,6 Prozent pro Jahr der GAM Global Diversified (siehe Tabelle). Der globale Aktienfonds wurde in den vergangenen drei Jahren von Andrew Green verwaltet. Dahinter folgt der Baring Hong Kong China von Lilian Co vor dem Newton Income GBP von Glen Pratt. Auf Platz vier findet sich ein japanischer Small Cap Fonds, der Deutsche GlobalSpectrum Japan Enterprise vor dem Baring Europe Select Trust GBP und dem Baring European Growth.

Insgesamt haben zumindest in der Vergangenheit über lange Zeiträume Aktienfonds die Nase klar vorne gehabt und belegen in einer Rangliste 32 der ersten 35 Plätze. Allerdings sollten Anleger bedenken, daß sie bei Aktien höhere Risiken in Kauf nehmen müssen als bei anderen Anlageformen. Gleichzeitig lassen sich Daten aus der Vergangenheit nur bedingt auf die Zukunft übertragen, auch wenn sie immer wieder gerne zur Vermarktung von solchen Produkten verwendet werden. Denn angesichts der großen makroökonomischen Ungleichgewichte und der globalen Geldmengen sind strukturelle Veränderungen nie ausgeschlossen. Sie müssen nicht immer zugunsten der Aktionäre ausfallen.





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