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Alt 24-10-2005, 20:31   #2
Starlight
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Bush ernennt Greenspan-Nachfolger

US-Präsident George W. Bush hat seinen Wirtschaftsberater Bernard Bernanke zum neuen Präsidenten der Federal Reserve nominiert. Bernanke soll den "Herrn der Zinsen" Alan Greenspan beerben – die Fußstapfen sind groß.


"Er genießt großes Vertrauen in der Finanzwelt", sagte Bush über Bernanke. Er sei ein Mann von "starkem Charakter und großer Urteilskraft". Bernankes Nominierung muss noch vom US-Senat bestätigt werden.

Bernanke galt seit langem als Favorit für die Nachfolge Greenspans, der am 31. Januar aus seinem Amt scheidet. Der 51-Jährige ist seit April Vorsitzender des wirtschaftlichen Beraterstabs von Bush und saß zuvor fast drei Jahre lang im Aufsichtsrat der US-Notenbank Federal Reserve.

Bescheidener Wirtschaftsexperte
Der zweifache Vater kann bereits auf eine beeindruckende Wissenschaftskarriere zurückblicken: Studium an der Harvard Universität, Promotion in Wirtschaftswissenschaften am Massachusetts Institut of Technology und schließlich Professor an der Princeton University. Doch Bernanke gibt sich gerne bescheiden und bezeichnet Wirtschaft als ein sehr schwieriges Thema. "Es ist, als ob man ein Auto repariert, während der Motor läuft."

Der Ökonom kündigte an, er wolle die Stabilisierungs- und Wachstumspolitik der Greenspan-Ära fortsetzen. Greenspan und Bernanke vertreten bislang ähnliche finanzpolitische Konzepte, lediglich beim Thema Inflationsbekämpfung sollen die Ökonomen unterschiedlicher Ansicht sein. Während Bernanke sich dafür eingesetzt hat, konkrete Inflationsziele zu setzen, wollte sich Greenspan bislang nicht festlegen.


Schweres Erbe
Egal ob Bernanke den vorgetrampelten Pfad folgt, oder neue Wege einschlagen wird – die Wirtschaftswelt wird mit Argusaugen verfolgen, ob er die Lücke, die Alan Greenspan hinterlässt, füllen kann.

Greenspan wird seinen Posten als Chef der mächtigsten Notenbank der Welt Ende Januar 2006 nach 18 Jahren räumen. Der 79-Jährige hat in seiner Amtszeit unter vier Präsidenten gedient, neben den Republikanern Ronald Reagan, George Bush und George W. Bush gehörte auch der Demokrat Bill Clinton dazu. Greenspan führte die Federal Reserve durch zwei Rezessionen und zwei Einbrüchen am Aktienmarkt.

Während seiner Amtszeit wurde er in den Medien oft als "Herr der Zinsen" oder gar als "mächtigster Mann der Welt" bezeichnet. Seine kryptischen Reden zur Lage der Wirtschaft sind bereits Legende – denn wie er einmal selbst sagte: "Wenn Sie mich jetzt verstanden haben, habe ich etwas falsch gemacht".

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