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Alt 26-10-2005, 21:00   #2
Starlight
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Charttechnischer Kurzcheck der DAX-Werte (H-V)


Von Stefan Mayriedl



Eine starke Rotation hat es bei der charttechnischen Einschätzung der (alphabetisch) zweiten Hälfte der DAX-Titel gegeben. Dabei hat sich die Gesamtsituation allerdings weiter verschlechtert.

Im Vergleich zur letzten Analyse vor vier Wochen gab es sechs Abstufungen und nur drei Hochstufungen. Nunmehr empfehlen wir drei Titel zum KAUFEN, neun zum HALTEN und drei zum VERKAUFEN.

Zusammen mit der Analyse der ersten DAX-Hälfte ergibt sich folgendes Gesamtbild: Sieben Titel sind ein KAUF, 20 eine HALTEPOSITION und drei ein VERKAUF.

Folgende, auf Tagesbasis berechnete Indikatoren sind unter dem Chart zu sehen (von oben nach unten):

1) grau: Relative-Stärke-Index (RSI-Wilder), 14
2) orange: Double-Smoothed-Stochastics (DSS-Bressert), 10/3
3) schwarz/blau: MACD, 12/26/9


Im Chart selbst findet sich - in violett - die 200 Tage-Linie

Henkel

Innerhalb eines steilen kurzfristigen Abwärtstrends ist die Aktie auf das tiefste Niveau seit fünf Monaten gefallen. Dabei wurde nicht nur der einjährige Aufwärtstrend, sondern auch die 200-Tage-Linie nachhaltig durchbrochen. Die nächste solide Unterstützungszone zeigt sich erst im Bereich von knapp 66 Euro. Der moderate, seit März 2003 etablierte Aufwärtstrend lässt gegenwärtig sogar eine Korrektur bis gut 62 Euro zu. Verbessern würden sich die Aussichten erst wieder oberhalb des massiven Widerstands von 72,20/73,00 Euro. Neben einer Notierungslücke finden sich dort die angesprochenen hemmenden Faktoren: Der 200-Tage-Durchschnitt und der kurzfristige Abwärtstrend. VERKAUFEN.








HypoVereinsbank

Die Aufwärtsbewegung der HVB-Aktie ist an einem sehr kritischen Punkt angekommen. Wird die horizontale Unterstützungszone um 22,40 Euro durchbrochen, wäre gleichzeitig der seit August 2004 etablierte Trend beendet. Der MACD nahm das Ereignis mit einem Verkaufssignal auf Wochenbasis möglicherweise schon vorweg. Die 200-Tage-Linie bei derzeit 20,45 Euro böte allerdings noch eine wertvolle Unterstützung. Auf der Oberseite muss dagegen die horizontale Barriere bei 24 Euro geknackt werden. Das würde Potenzial bis etwa 28,50 Euro schaffen. Zunächst HALTEN mit Stop loss 19,60 Euro








Infineon

Der Titel ist in ein Dreieck aus mittelfristigem Aufwärtstrend und kurzfristigem Abwärtstrend hineingelaufen. Noch in dieser Woche sollte die Entscheidung erfolgen, auf welcher Seite der Ausbruch erfolgt. Kurse oberhalb von 8,05 Euro könnten eine Rally bis an die Widerstandszone bei 8,50/8,65 Euro hervorrufen. Unterhalb von 7,90 Euro wäre dagegen ein erneuter Test der bei 7,60 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie wahrscheinlich, die unterhalb der horizontalen Unterstützungszone 7,30/7,50 Euro nachhaltig durchbrochen wäre. Zunächst weiter HALTEN mit Stop loss 7,25 Euro.








Linde

Bei der in der Nähe des Drei-Monats-Tiefs notierenden Aktie sieht es nach einer Stabilisierung um 58 Euro aus. Gelingt das nicht - ein negativer MACD auf Wochenbasis ist Warnung genug - dürften wichtige langfristige Unterstützungen gefragt sein. Zu nennen ist vor allem die Zone zwischen 54 und 56 Euro, wo es ein Bündel aus horizontaler Haltelinie, 200-Tage-Durchschnitt und zweijähriger Aufwärtstrendgerade gibt. Neuen Avancen stehen dagegen Widerstände bei 61 Euro (GD21+55) und 63/64 Euro (horizontal) entgegen. Zunächst weiter HALTEN mit Stop loss 52,50 Euro.







Lufthansa

In einer recht ansprechenden charttechnischen Position befindet sich die Lufthansa-Aktie. Anfang Oktober gelang der Ausbruch aus dem anderthalbjährigen Abwärtstrend, anschließend wurde ein Jahreshoch erreicht. In den letzten Wochen gab es dann ein Reversal an die überwundene Trendlinie, die bei elf Euro ebenso eine Unterstützung darstellt, wie die horizontale Zone und der 200-Tage-Durchschnitt bei etwa 10,70 Euro. Um wieder Richtung zwölf Euro tendieren zu können, wo sich das obere Ende eines Gaps befindet, ist zunächst die Notierungslücke bei 11,40/11,50 Euro zu überwinden. Ein Stop loss bei 10,45 Euro schafft ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für neue KÄUFE.








MAN

Der seit Jahresanfang etablierte Aufwärtstrend ist zwar beendet, ein ungleich wichtigeres Unterstützungsbündel aber noch intakt. Erst wenn mit Kursen von weniger als 36 Euro sowohl der 200-Tage-Durchschnitt als auch der dreijährige Aufwärtstrend durchbrochen sind, droht die Wende nach unten. Ein Warnsignal gab bereits der MACD auf Wochenbasis. Die nächste tragfähige Unterstützung läge dann bei etwa 32,50 Euro. Widerstände gibt es dagegen vor allem bei 40/41 Euro (GD21+55) sowie beim im August erreichten Rekordhoch von 44 Euro. Zunächst HALTEN mit Stop loss 34,90 Euro.









Metro

Die Aktie ist zuletzt nicht nur auf ein Jahrestief gefallen, sondern gab auch gleich mehrere negative Signale. Nicht nur der 200-Tage-Durchschnitt wurde nachhaltig durchbrochen, sondern auch zweijährige Aufwärtstrendlinie. Damit droht ein Rückschlag bis 34 Euro. Ein erster auffälliger Widerstand findet sich bei 40 Euro. Bis gut 44 Euro hinauf ziehen sich jedoch mehrere weiterer Barrieren. VERKAUFEN.








Münchener Rück

Vor gut einer Woche wurden erstmals seit Januar 2004 beinahe dreistellige Kurse erreicht. Gelingt der Ausbruch über den Widerstand bei 100 Euro, lauten die nächsten Ziele zunächst knapp 107, später womöglich 116 Euro. Als Unterstützung hat sich bereits der Bereich bei 96,50 Euro etabliert. Ungleich wichtiger ist der einjährige Aufwärtstrend bei knapp 90 Euro, der auch im Umfeld der "Katrina-Turbulenzen" gehalten hatte. Zudem sollten Notierungslücken bei 93,70/94,05 sowie 90,45/92,05 Euro und 89,10/89,25 Euro stabilisierend wirken. KAUFEN mit Stop loss 87,70 Euro.








RWE

Der Wert konnte den seit März 2003 etablierten Aufwärtstrend in den letzten Wochen nicht mehr verteidigen. Jetzt kommt es darauf an, dass die psychologisch wichtige 50-Euro-Marke und mit ihr die 200-Tage-Linie verteidigt wird. Darunter könnte die Notierungslücke zwischen 47,40 und 47,90 Euro für Stabilität sorgen, ehe es womöglich zu einem Rücksetzer bis 40 Euro kommt. Ein erster Widerstand zeigt sich bei 53,30 Euro (GD21). Robuster ist die Barriere bei 54,65/54,90 Euro (Gap, GD55) und natürlich jene am Rekordhoch von 57,55 Euro. Zunächst weiter HALTEN mit Stop loss 47,30 Euro.








SAP

Der Wert schaffte in der vergangenen Woche zwar ein Drei-Jahres-Hoch, konnte den Ausbruch über 150 Euro aber nicht realisieren. Der würde Potential bis zur langfristigen horizontalen Hürde bei 180 Euro generieren. Solange eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie bei etwa 142 Euro nicht durchbrochen wird, ist das Ziel realistisch. Eine Wende nach unten droht dagegen, wenn die robuste Unterstützungszone um 133 Euro (horizontal, GD200) nicht verteidigt wird. Dann würde ein Rückschlag bis 111/114 Euro. KAUFEN mit Stop loss 129,90 Euro.








Schering

Seitdem die Aktie Mitte März um mehr als 15 Prozent abstürzte, tendiert sie in einer engen Spanne zwischen 49 und 54 Euro. Derzeit scheint völlig offen, wann und auf welcher Seite der Ausbruch erfolgt. Auf der Unterseite wäre dann Luft bis zumindest 44 Euro. Geht es nach oben, drohen bereits bei 56 Euro Probleme in Form einer moderaten langfristigen Abwärtstrendlinie. Womöglich kann dann aber auch das Drei-Jahres-Hoch bei knapp 59 Euro angepeilt werden. Weiter HALTEN mit engem Stop loss 48,50 Euro.








Siemens

Größere Avancen sind nicht zu erwarten. Erst nach einem Ausbruch über die massive horizontale Widerstandszone zwischen 66 und 69 Euro wäre ein Kaufsignal generiert und Kurse von 80 Euro vorstellbar. Dagegen spricht ein negativer MACD-Indikator auf Wochenbasis. Auf der Unterseite kommt es jetzt vor allem auf eine moderate zweijährige Aufwärtstrendgerade an, die im Bereich von 58 Euro verläuft. Weiter HALTEN mit Stop loss 57 Euro.








ThyssenKrupp

Nachdem die Aktie am langfristigen Widerstandsbereich von 18 Euro wieder nach unten drehte, steht die mittelfristige Aufwärtstrendgerade auf dem Spiel. Zusammen mit der 55-Tage-Linie und einem Fibonacci-Retracement liefert sie bei 16,45/16,70 Euro eine Unterstützung. Weitere Fibonacci-Marken liegen bei 15,90 und 15,50 Euro. Das Terrain für weitere Kursgewinne wird dagegen immer schwieriger: Widerstände warten zunächst bei 17,30 (GD21) und vor allem 18 Euro, später womköglich bei 18,60 Euro. Erst darüber könnte eine größere Bewegung bis 21 Euro drin sein. Zunächst HALTEN mit Stop loss 15,30 Euro.








TUI

Die Aktie befindet sich auf dem tiefsten Niveau seit Januar und versucht sich an der horizontalen Zone von gut 16 Euro zu stabilisieren. Gelingt das nicht auf Dauer, liegen die nächsten Ziele bei 15 und 13,60 Euro. Signalgebende Wirkung dürfte ein intakter kurzfristiger Abwärtstrend haben, der momentan bei 16,90 Euro für Widerstand sorgt. Darüber würden Barrieren bei 17,35 (horizontal), 17,75 (GD55) und vor allem die massive Hürde zwischen 18,35 und 19,10 Euro (GD200, Notierungslücke, horizontal) warten. Weiter VERKAUFEN








Volkswagen

Der sehr steile mittelfristige Aufwärtstrend konnte zuletzt nicht mehr beibehalten werden. Womöglich kommt es jetzt auf horizontale Unterstützungen bei 46, 44 und 42 Euro an. Die bei etwa 39,50 Euro verlaufende 200-Tage-Linie sollte so schnell nicht mehr getestet werden. Verstärkt nach oben kann es dagegen wieder gehen, wenn die 21-Tage-Linie bei derzeit 48,70 Euro zurückerobert wird. Dann ist eine Rally zum Vier-Jahres-Hoch bei gut 54 Euro vorstellbar. Zunächst HALTEN mit Stop loss 39,50 Euro.



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