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Alt 06-11-2005, 20:33   #2
Starlight
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Microsoft spielt Sony aus

Mit der neuen Spielekonsole aus dem Hause Microsoft könnte der große Konkurrent Sony ausgestochen werden. Der Software-Konzern hat erstmals einen Vorsprung vor den Japanern, und die neuen Geräte sind heiß begehrt.


Der "Controller" der XBox 360


Die Einzelhändler im Internet nehmen teilweise schon keine Orders für die neue XBox 360 mehr an. Die Nachfrage ist kurz vor dem offiziellen Start am 22. November so groß, dass etwa die Einzelhandels-Kette Wal-Mart in den USA bereits abwinkt: "Keine Vorbestellungen mehr!" Auch Amazon vertröstet schon die neugierigen "Daddler": Wegen "eingeschränkter Lieferfähigkeit von Microsoft" könne man eine Auslieferung vor Weihnachten nicht mehr garantieren.

Die gewaltige Nachfrage nach den neuen Boxen, die auch zum deutschen Weihnachtsgeschäft für 400 Euro erhältlich sein sollen, überrascht vor allem Microsoft selbst. Das Unternehmen hat sich bewusst für eine Drosselung der Produktion in der Anlaufphase entschlossen habe, um keine späteren Nachschubengpässe zu riskieren. Genau das scheint aber bereits zur Einführung zu geschehen.

Ein halbes Jahr Vorsprung
Für Microsoft könnte dies der Wendepunkt im Kampf mit dem großen Konkurrenten Sony und dessen Playstation sein. Denn die Japaner kommen erst im kommenden Jahr mit ihrem Nachfolge-Modell, der Playstation 3, auf den Markt. Und bis dahin will Microsoft seinen Spiele-Koloss, der auch Videos und Musikstücke abspielen kann, bis zu 5,5 Millionen Mal verkauft haben.

Dabei spielt Microsoft auch seine finanzielle Überlegenheit aus. Sony ächzt bereits unter den hohen Forschungs- und Entwicklungskosten für seine neue Konsole. Die schmerzen umso, mehr als Sony einen Gewinneinbruch um 46 Prozent auf umgerechnet 240 Millionen Euro im vergangenen Quartal hinnehmen musste. Darüber kann die Konkurrenz aus den USA nur lachen. Der Gewinn von Microsoft stieg im vergangenen Quartal um 24 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Investitionen von geschätzt etwa sieben Milliarden Dollar hat sich der Konzern den Einstieg in den Spiele-Konsolenmarkt in den vergangenen Jahren kosten lassen.

Gewinne noch nicht in Sicht
Von Profiten ist der Bereich Unterhaltungselektronik bei Microsoft aber im Gegensatz zu Sony noch weit entfernt. Im vergangenen Quartal lag der Verlust bei 141 Millionen Dollar, genauso hoch wie im Vorjahreszeitraum. Mit einem Umsatz von 525 Millionen Dollar stagniert das Geschäftsfeld und führt im Milliarden-Konzern (Quartalsumsatz 9,7 Milliarden Dollar) nur ein Schattendasein.

Die Chance für mehr Wachstum über die Spielekonsole liegt in ihrer wachsenden Funktionalität. Mit der XBox 360 kann der Nutzer auch über ein drahtloses Netzwerk ins Internet gehen und sich neue Funktionen und Spiele "downloaden". Auch für den neuen Fernseh-Standard HDTV ist die Konsole bereits gerüstet. Und letzten Endes entscheidet die Qualität der aufwendig entwickelten Spiele-Software über den Erfolg des Geräts. Noch ein Punkt für Microsoft: Gegen dessen schier unendliche Finanzkraft kann Sony kaum bestehen.


Quelle: ARD online
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