Ich rechne mit Ballacks Verbleib"
Felix Magath kam in der Saison 2004/2005 zu den Bayern
München - Im Sommer 2004 trat Felix Magath ein schweres Erbe an.
Er wurde Nachfolger von Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern München - beendete seine erste Saison in München mit zwei Titeln.
Auch in der laufenden Spielzeit ist der Rekordmeister das Maß aller Dinge. Nach 18 Spieltagen liegen die Verfolger schon weit zurück.
Magath geht jedoch davon aus, "dass die Bundesliga spannend bleiben wird", wie er Sport1.de im Interview verriet.
Magath spricht zudem über Michael Ballack und seine eigene Zukunft bei den Bayern.
Sport1: Herr Magath, Ist die Meisterschaft nach der Niederlage des Hamburger SV schon vorzeitig entschieden?
Felix Magath: Ach was, die Konkurrenz schläft nicht. Auch wenn wir uns über unsere Situation nicht beklagen können, sind es immer noch 16 Spieltage. Unschlagbar sind wir nicht. Das hat man nach dem Gegentor in Mönchengladbach gesehen. Daher gehe ich wie Uli Hoeneß davon aus, dass es spannend bleiben wird.
Sport1: Karl-Heinz Rummenigge hat erklärt, dass er mit ihnen verlängern will - eventuell sogar ohne zeitliche Beschränkung. Was sagen Sie dazu?
Magath: Ich beschäftige mich im Moment nicht mit einer Vertragverlängerung - ich habe ja noch bis 2007 einen laufenden Vertrag. Aber es freut mich selbstverständlich und ich bin auch stolz, dass Karl-Heinz Rummenigge eine so hohe Meinung von mir hat und auch deutlich nach außen dokumentiert, dass er mit mir weiterarbeiten will.
Sport1: Sie wären also nicht abgeneigt?
Magath: Ich habe keine anderen Pläne. Ich fühle mich hier wohl und würde von mir aus am liebsten bis 2020 Bayern-Trainer sein. Aber beim Trainer kommt es auch auf das Verhältnis zur Mannschaft an, auf die Frage: Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Aus meiner Sicht würde es keinen Sinn machen, einen langfristigen Vertrag zu unterschreiben, wenn sich die Situation so entwickelt, dass man nur noch schwer miteinander arbeiten kann. Dann macht es keinen Spaß.
Sport1: Sie haben gesagt: Letztes Jahr haben wir zwei Titel gewonnen, aber ich will mich immer verbessern. Heißt das: In diesem Jahr müssen drei Titel her?
Magath: Nein. Ich will gern drei Titel holen. Aber die Aussage war: Ich will mich verbessern. Das heißt nicht, dass ich mich nur dann verbessere, wenn ich in dieser Saison drei Titel hole. Wir waren sehr, sehr erfolgreich im letzten Jahr. Daher wird es schwer, noch erfolgreicher zu sein. Insofern wäre es für mich auch ein Erfolg, wenn unser Spiel souveräner werden würde.
Sport1: Also handelt es sich um eine Zielsetzung losgelöst von Punkten.
Magath: Ja. Viel mehr Punkte können wir ja gar nicht machen. Wir haben einige Rekorde letztes Jahr geholt, die über 20 Jahre Bestand hatten. Aber der Erfolg kann aus meiner Sicht stabiler werden. Und daran müssen wir arbeiten.
Sport1: Michael Ballack schweigt sich über seine Zukunft weiterhin aus. Eine schwierige Situation für Sie in punkto Planung für die nächste Saison?
Magath: Aus meiner Sicht ist es keine so problematische Situation, wie sie jetzt dargestellt wird. Es könnte sich problematisch entwickeln, wenn Michael Ballack unter den momentanen Vorzeichen seine Leistung nicht mehr bringen könnte. Aber es ist richtig: Über die Saison hinaus können wir momentan nicht planen, weil eben kein neuer Vertrag da ist. Die Tür steht aber weiter offen. Michael Ballack ist herzlich willkommen und ich würde mich freuen, wenn er den Vertrag bei uns verlängert. Und ich gehe derzeit auch weiter davon aus, dass er dies macht.
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Sport1: Haben Sie schon einen Plan B, wenn er den FC Bayern verlässt?
Magath: Nein, da ich weiter mit ihm rechne, gibt es keine anderweitigen Planungen. Es gibt auch keinen anderen Spieler, den ich jetzt gerne hätte. Das würde ja bedeuten, dass man mit einem anderen Spieler reden und Nägel mit Köpfen machen müsste. Das macht im Moment keinen Sinn, da ich ja mit einem Verbleib Michael Ballacks rechne.
Sport1: Und wenn es doch anders kommt?
Magath: Sollte Michael Ballack gehen, sind wir meiner Meinung nach intern in der Lage, diese Lücke zu füllen. Für mich ist es am wichtigsten, dass die Mannschaft funktioniert. Und so gesehen gibt es niemanden, der nicht ersetzbar wäre. Wichtig ist, dass die ganze Gruppe intakt ist und dann werden die Erfolge zwangsläufig kommen. Und deswegen mache ich mir auch keine Sorgen.
Das Gespräch führten Michael Gerhäußer und Michael Reis
http://www.sport1.de/coremedia/gener...w_20inter.html