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Alt 13-02-2006, 18:10   #107
Benjamin
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Preisschub durch Spekulation mit Kaffee
08.02.2006


Morgenjournal Kaffee ist nach Erdöl das auf den internationalen Märkten das am zweitstärksten gehandelte Produkt. Sein Preis entwickelt sich ähnlich wie der von Öl schon seit längeren nach oben. In den letzten zwei Jahren hat sich die qualitativ hochwertige Sorte Arabica um 70 Prozent verteuert, die einfachere Sorte Robustus um 40 Prozent.

Nachfrage steigt, Produktion sinkt
Geradezu explodiert ist der Preis nach Auskunft der Händler im Jänner. Der Grund: Der Verbrauch steigt, das Angebot verringert sich. Heuer wird die Nachfrage von 117 Millionen Sack Kaffee auf 119 Millionen Sack steigen. Anderseits rechnet die Internationale Kaffee-Organisation mit schlechteren Ernten. Vor allem Brasilien, das den Weltmarkt zu 30 Prozent abdeckt, meldet Ausfälle.

Spekulanten entdecken Kaffeemarkt
Dazu kommt aber auch, dass der Rohstoff Kaffee zunehmend ins Interesse von Spekulanten rückt. Vor allem Hedge-Fonds beherrschen das Geschehen am Markt, heißt es von der International Coffee Organisation. Nachdem die Preise von Edelmetallen wie Gold und Platin zuletzt stark gestiegen sind, suchen diese Fonds jetzt Alternativen bei den Agrarrohstoffen.

"Märkte werden beobachtet"
Was heißt das für den Konsumenten? In Österreich waren die Preise zuletzt ziemlich stabil. Bei Kraft/Jakobs , einem der führenden Anbieter in Österreich, hat man den Preis bereits im Vorjahr zwei mal um je 50 Cent das Paket zu 500 Gramm erhöht. Derzeit sei eine weitere Erhöhung nicht im Gespräch heißt es, der Markt werde aber beobachtet.

Keine Prognosen gibt es von Eduscho, sollten die Kosten für Rohkaffe aber in den nächsten Wochen auf dem hohen Niveau bleiben, kann eine Reaktion nicht ausgeschlossen werden, heißt es lapidar.

Konkurrenzkampf stabilisiert Preisniveau
Wie sich die Kaffeepreise in den Supermärkten verändern werden, bleibt abzuwarten. Da herrscht in Österreich ein ziemlich harter Konkurrenzkampf, der mit dazu beigetragen hat, dass die Konsumentenpreise verhältnismäßig niedrig blieben.

"Großer Brauner" wird teurer
Eines steht aber schon fest: Die Kaffeehauspreise werden demnächst kräftig anziehen - zwischen 10 und 15 Prozent, sagt der Berufsgruppenobmann der Kaffeehäuser Österreichs, Kommerzialrat Maximilian K. Platzer. Die letzte Preiserhöhung liege schon zwei Jahre zurück, heißt es, jetzt steigen aber auch die Energiepreise wie Strom und Gas kräftig, und da müssen die Kaffeehäuser eben nachziehen.
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