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Alt 07-06-2006, 12:22   #122
membran
TBB Stammgast
 
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Guten Tag Zusammen

Die Inflationsdaten aus dem Euro Raum:



11.05.2006 20:02
EZB/Weber: Stärkere Konjunktur könnte Kerninflation erhöhen
FRANKFURT/DUBLIN (Dow Jones)--Nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Axel Weber haben die hohen Ölpreise bisher weder indirekte noch Zweitrundeneffekte bei der Preisbildung im Euroraum zur Folge gehabt. "Die Energiepreise haben bislang nur die Headline-Inflation getrieben (...), die Kernteuerung hat sich hingegen gedämpft entwickelt", sagte Weber am Donnerstag bei einem Vortrag über "Ölpreisschocks und Geldpolitik im Euroraum" in Dublin. Er warnte allerdings davor, dass ein Anziehen der Konjunktur eine schrittweise Beschleunigung der Kerninflation verursachen werde.

Sich auf das Messkonzept der Kernteuerung - ohne Preise für Energie und Nahrungsmittel - zu verlassen, sei "kurzsichtig", erklärte Weber, der auch Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist. Gleichzeitig sprach er aber auch davon, dass die Inflationserwartungen bislang "gut verankert" seien und dass ihr aktuelles Niveau den Vorstellungen der EZB von Preisstabilität entspreche. Andererseits gab er zu bedenken, dass allein die Verankerung der Inflationserwartungen kein Argument für die EZB sei, geldpolitisch einen abwartenden Ansatz ("wait and see" zu folgen.

Vor dem Hintergrund der Ölpreisentwicklung in den vergangenen drei Jahren hat sich die Euroraum-Teuerung zumeist oberhalb der Marke von 2% Inflation bewegt. Die EZB selbst definiert Preisstabilität mit einer Inflationsrate von "unter, aber nahe 2%". Angesichts der anhaltenden und weiter erwarteten "Zielverfehlungen" hat die Notenbank im Dezember und März ihre Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte erhöht. Eine weitere Zinsanhebung hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet für Anfang Juni signalisiert. Der wichtigste EZB-Zins würde dann auf 2,75% steigen. Zudem wird an den Finanzmärkten bis Jahresende mit ein bis zwei weiteren Zinsschritten gerechnet.

Weber sagte, der seit Mitte 2003 verzeichnete Anstieg der Ölpreise entspreche in etwa den Energiepreisschocks in den 70er und 80er Jahren. Allerdings seien die Folgen des jüngsten Ölpreisanstiegs für das Wirtschaftswachstum eher vernachlässigbar gewesen. "Der gegenwärtige Ölpreisanstieg fällt mit den günstigsten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit 35 Jahren zusammen", sagte der Bundesbankpräsident. Aber auch der Einfluss der hohen Ölpreise auf die allgemeine Teuerung sei "bemerkenswert" - die gegenwärtige globale Inflation sei so niedrig wie seit 35 Jahren nicht mehr, betonte Weber.

Während zudem der Ölpreisschock in den 70er Jahren angebotsbedingt gewesen sei, rührten die gegenwärtig hohen Ölpreise von Angebots- und Nachfragefaktoren her, erklärte der Bundesbankpräsident im Weiteren. Er verwies dabei vor allem auf den anhaltend starken Energiehunger in den USA und in Schwellenländern wie China.

-Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 / 29725-313,

peter.trautmann@dowjones.com

DJG/ptt/hab


Die Kerninflation,die man wohl zu Rate ziehen kann weil sich die Rohstoffpreise darauf nicht auswirken lagen jeweils dem Ziel der EZB Marke von 2% sehr nahe.
Zuletzt lagen diese Daten für April bei 2,4%.

Die Tabelle zeigt bezgl. Inflation die Sorgenkinder (Estland,Litauen und die Slowakei) ich gehe aber davon aus das sich die EZB nach den Daten aus Deutschland und Frankreich richtet.
Da wird die Politik gemacht.Wären die Angelsachsen in der EU wäre der politische Einfluss zwischen drei geteilt also eine "Insel" mit zwei Bergen,hehe......
In Frankreich und deutschland liegt die Inflation unterhalb des tagesgeldzinssatzes.


50 Basispunkte wird es nicht geben.


Hier ein Auszug von Volker Hellmeyers Tageskomentar:

Der Devisenmarkt konzentrierte sich jedoch gestern nicht auf Fundamentaldaten, sondern war weiter von der durch Bernanke induzierten aufflammenden US-Zinsspekulation bestimmt.
Dabei war der Devisenmarkt nicht bereit, die Qualität der potentiellen Zinserhöhungen zu bewerten:
Bleiben wir zunächst bei der Zinspolitik der Eurozone. Die diese Woche anstehende Zinserhöhung ist Ausdruck der Inflationssorgen und nicht nachhaltig gestiegener Inflationsraten, weil die Wirtschaft stark und zum großen Teil stärker als erwartet wächst mit entsprechenden ausgeweiteten Kredit- und Geldmengenwachstum. Mithin ist die aktuelle Zinspolitik der EZB vorsorgend und Reflexion auf eine positive ökonomische Entwicklung und damit Ausdruck innerer Stärke. Fraglos ist dieses Bild überzeugend.
Die Situation in den USA unterscheidet sich nachhaltig. Die Wirtschaftsdaten haben in den vergangenen Wochen und nach den Revisionen dürfen wir auch sagen Monate überwiegend enttäuscht. Es sind stärkere Dynamikverluste erkennbar, als vom Markt in den Wachstumsprognosen unterstellt. Gleichzeitig hat sich die Kerninflationsrate an das obere Ende der Toleranzschwelle der Fed bewegt. Hier ist die Zinspolitik also keine Reflexion auf wirtschaftliche Stärke, sondern auf den Kaufkraftverlust der Währung. Wir überlassen es den aktuell emsigen Marktteilnehmern darin auch nur ansatzweise Aspekte von Attraktivität erkennen zu wollen, die dem Gebot der Nachhaltigkeit gerecht werden!


Viele Grüsse,


Jörg
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