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Alt 30-08-2002, 12:00   #46
OMI
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Internationalmedia vor der Pleite?

Eine weitere Katastrophengeschichte aus der Medienbranche nimmt ihren Lauf, ein weiterer Penny-Stock im NEMAX 50 ist in Sicht. IM Internationalmedia nimmt - wie von boerse-online.de bereits vermutet - die Prognosen für das laufende Jahr zurück.

Statt eines Umsatzes von 330 bis 370 Millionen Euro sollen es jetzt nur noch 270 bis 290 Millionen Euro werden. Die Prognose für den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) wird gestrichen, eine neue Vorhersage ist nach Auskunft des Managements nicht möglich.

Angesichts eines Umsatzausfalls von 60 Millionen Euro gegenüber der ursprünglichen Planung müssen Anleger jetzt mit einem EBIT-Verlust in zweistelliger Millionenhöhe rechnen. Die bisherige Prognose war ein Plus von 15 bis 19 Millionen Euro.

Das Jahr 2002 wird für IM damit voraussichtlich noch schlimmer verlaufen als das angebliche Ausnahmejahr 2001, als ein EBIT-Verlust von 11,9 Millionen Euro anfiel. Auch wenn der Vorstand um Moritz Bormann die Barmittel von 63,4 Millionen Euro betont: Anleger sollten für das kommende Jahr mit keiner Besserung rechnen.

Großproduktionen mit Arnold Schwarzenegger ("Terminator 3", Bruce Willis ("Me Again" und John Travolta ("Basic" stehen an, bei denen nicht auszuschließen ist, dass das Management wieder ein so schlechtes Gespür für den Geschmack des Publikums hat, wie in diesem Jahr.

Ein Hauptgrund für das aktuelle Desaster ist die 100-Millionen-Dollar.Produktion "K-19" mit Harrison Ford über ein sowjetisches U-Boot. Der Film ist in den USA gefloppt und hat nach Informationen von boerse-online.de weniger als 35 Millionen Dollar eingespielt.

Im Gegensatz zu anderen Filmen ist es IM bei "K-19" nicht gelungen, einen Verleiher zu finden, der eine Mindestsumme unabhängig vom tatsächlichen Erfolg des Filmes zahlt. Stattdessen ist IM direkt an den Kino-Einnahmen beteiligt, was sich jetzt als Katastrophe erweist. Der Vorstand hat in der Vergangenheit versucht, dies als freiwillige Entscheidung darzustellen. Jetzt zeigt sich, dass es wohl eher die Vorbehalte der Verleiher waren, die IM zu diesem "Strategiewechsel" gezwungen haben.

boerse-online.de schließt inzwischen bei IM eine Insolvenz nicht mehr aus. Denn den Barmitteln von 63,4 Millionen Euro standen zum Bilanzstichtag 30. Juni kurzfristige Bankschulden von 158,9 Millionen Euro gegenüber. Wenn sich bei den Kreditinstituten Zweifel am Geschäftsmodell ergeben und sie ihr Geld zurückfordern, droht Zahlungsunfähigkeit.

boerse-online.de rät seit Kursen von mehr als 20 Euro zum VERKAUF und behält diese Einschätzung bei. Der Vorstand wird sich ab zehn Uhr den Fragen von Journalisten und Analysten stellen. Anschließend folgt voraussichtlich eine geänderte Verlustschätzung.

Empfehlung: VERKAUFEN
Kurs am 30. August: 1,11 Euro
Rückschlagpotenzial: Totalverlust möglich

Quelle: Boerse-online
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