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Alt 08-09-2006, 22:53   #16
Starlight
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Der führende US-Aluminiumhersteller Alcoa will über Russland auf den chinesischen Markt gelangen

Der amerikanische Aluminiumhersteller Alcoa plant sich stärker in Russland zu engagieren und will zugleich ein Aluminiumwerk in der russischen Fernost-Region Chabarowsk errichten. Den Projektvorstellungen zufolge wird eine Aluminiumproduktion von 300.000 bis 350.000 Tonnen pro Jahr angestrebt und soll später bis auf 600.000 Tonnen ansteigen. Es ist für Alcoa von großer strategischer Bedeutung sich in Russland festzusetzen, da man von dort aus einen guten und unmittelbaren Zugang zum chinesischen Markt aufbauen kann. Demnach wird Alcoa allerdings auch gezwungen sein, ein Joint Venture mit einer russischen Struktur zu gründen, in der den Amerikanern keinerlei Kontrollanteile gehören werden. Bei Verhandlungen mit der regionalen Regierung hatten sich Alcoa-Vertreter zwar besorgt über die fehlenden Stromkapazitäten geäußert, die für eine Höchstleistung notwendig wären. Jedoch sind die hiesigen Behörden zuversichtlich dieses Problem lösen zu können.

Alcoa (Aluminum Company of America) ist der weltweit führende Produzent von Aluminium. Alcoa gilt als der weltweit größte Hersteller von Aluminiumblöcken, Aluminiumerzeugnissen und Tonerde. Das Unternehmen bedient hauptsächlich die Märkte Aerospace (Flugzeugindustrie), Automotive (Automobilindustrie), Packaging, (Verpackung), Building and Construction (Baugewerbe), Commercial Transportation (Transportwesen) und zusätzlich B2B-Märkte (Geschäft zwischen zwei oder mehreren Unternehmen). Das Kompetenzspektrum reicht von Design über Konstruktion bis hin zur Produktion und bietet so den Kunden auf den Aluminiummärkten alle relevanten Produkte und Dienstleistungen aus einer Hand. Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2005 mit 129.000 Mitarbeitern in mehr als 350 Standorten in 42 Ländern einen Umsatz von rund 26,2 Mrd. Dollar. Ein gutes Beispiel für das Wachstum von Alcoa sind die Beteiligungen und Kooperationen im Ausland. Alcoa hält beispielsweise 8 Prozent der Anteile der Aluminum Corporation of China. Die beiden Unternehmen haben eine wichtige strategische Kooperation vereinbart. Das norwegische Unternehmen Elkem gehört bereits zu 46,5 Prozent Alcoa. Dabei bemüht sich Alcoa schon seit mehreren Jahren um Kontakte mit Russland. 2005 beispielsweise kaufte das Unternehmen das Metallwerk Samara und die Hüttenproduktionsvereinigung „Belaja Kalitwa“ für 257 Millionen Dollar von der russischen Gesellschaft RusAl.

Auch das russische Unternehmen SUAL und die norwegische Firma Hydro Aluminium haben ebenfalls vor kurzem ihre Absicht erklärt, eine Aluminiumfabrik im Gebiet Amur (Fernosten Russlands) zu errichten. Die geplante Jahresleistung könnte bis zu einer Million Tonnen pro Jahr betragen, während die Investitionen auf zwei Milliarden Dollar geschätzt wurden. Dies würde bedeuten, dass im Falle einer Realisierung beider Projekte zwei miteinander konkurrierende Aluminiumwerke im russischen Fernen Osten mit einer Gesamtleistung von über 1,5 Millionen Tonnen im Jahr entstehen würden. Die Tatsache, dass von dem russischen Fernosten, sowohl der chinesische, als auch der japanische, südkoreanische und eben auch der russische Markt sehr gut zu erreichen sind, sprechen für ein Milliardenschweres Engagement im Fernosten Russlands. Chinas boomende Wirtschaft, die stark wachsende Nachfrage nach Immobilien, der stark florierende Bausektor, sowie das Wachstum der chinesischen Automobilindustrie und des Transportwesens werden noch weitere große Aluminiumhersteller in den Fernosten Russlands locken.

Autor: Stanislaw Schneider




Quelle: EMFIS.COM, Autor
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