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Alt 08-10-2006, 10:50   #52
Auf Wunsch gelöscht
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Es ist schon erstaunlich, wie man ernsthaft der Meinung sein kann, das sein eigener subjektiver Eindruck vom Warheitsgehalt höher einzuschätzen ist als jemand der immerhin Prof. der Volkswirtschaftslehre ist und mit 48 eines der anerkanntesten und renommiertesten Wirtschaftsinstitute der Welt leitet. Das ist schon nicht mehr selbstbewusst sondern geradezu schizophren.

Darüber hinaus Morillo, Bitte ich dich wirklich darum - einfach mal mehr Fakten oder zumindest Details über deine Theorien zu posten.
Denn einfach mal so ne Aussage posten, völlig ohne Argumente und Details - grenzt doch wirklich an Stammtisch Niveau.Und ist auch sehr anstrengend aufmerksam zu lesen.
Und kannst du bitte nochmal die Textstellen zitierenwo geschrieben wurde, das man nur deutsche Arbeitsplätze gefährdet.
Genauso wie man bitte nicht streiken(oder meinst du mit streiken das gleiche wie boykottieren? soll, sondern lieber arbeiten soll!
Ich habe das nicht gefunden oder gelesen - für einen kleinen Hinweis wäre ich also dankbar.

Ich kann mich nur erinnern, das man relativ schnell feststellen konnte, das deine Idee Siemens Produkte zu boykottieren, nicht als sonderlich sinnvoll und hilfreich erachtet wurde.
Warum wurde ja auch schon hinreichend erörtert.


So jetzt zum Geldkreislauf bzw. wie eine Gesellschaft wie Deutschland im Zuge der Globalisierung funktioniert.
Das habe ich zwar auch an der Uni gelernt, von irgendeinem Prof. - von daher weiss ich nicht ob das überhaupt als sinnvoll anerkannt wird, aber ich versuche es dennoch.

Globalisierung bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass Menschen und Kapital, Ideen und Güter, Märkte und Wohlstand nicht mehr hauptsächlich von Nationalstaaten kontrolliert und gesteuert werden, so, wie das in Europa seit Jahrhunderten üblich war. Regierungen verlieren als Steuerinstrument der Entwicklung an Bedeutung. Internationale Organisationen und Kooperationen hingegen gewinnen an Einfluss. Regeln und Gesetze, die nur für ein geschlossenes System, den alten Staat, gedacht sind, haben weniger Nutzen. Wer mit dem Rücken zur Welt lebt, versteht sie bald nicht mehr. Dass die Globalisierung die Verhältnisse grundlegend verändert, kann niemand bestreiten. Zum Beispiel sorgt sie dafür, dass der Exportweltmeister Deutschland mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als jede andere Nation. Der schwedische Ökonom Johan Norberg hat noch eine Reihe anderer Errungenschaften der Globalisierung hinzugefügt, die seit den fünfziger Jahren zunehmend die Weltwirtschaft bestimmt: „24 arme Länder und damit drei Milliarden Menschen haben sich in die globale Wirtschaft integriert, indem sie ihre Zölle dreimal mehr als andere gesenkt und ihren Anteil am Welthandel im Verhältnis zur eigenen Wirtschaftskraft verdoppelt haben. Ihre jährlichen Wachstumsraten sind um fast fünf Prozent pro Kopf gestiegen, mehr als doppelt so viel wie die Raten in den reichen Ländern.“

Als die Welt noch fest im Griff der Nationalstaaten war, im Jahr 1950, hungerten fast dreimal so viele Menschen in den Entwicklungsländern wie heute. Für all diese Staaten bedeutet Globalisierung Wohlstand durch Öffnung. Damit ist das Unwort eine bedeutende Waffe gegen die Armut und für einen Zustand geworden, der so vielen am Herzen liegt: Gerechtigkeit. Menschen, die in ihrem Leben den Wandel von nationalstaatlicher Enge zur Globalisierung erlebt haben, sehen das anders als die, die ihre Pfründe durch die Öffnung bedroht sehen.

Das Washingtoner Forschungsinstitut PEW – For the People and the Press – macht sich regelmäßig die Mühe, die Bürger der Staaten dieser Welt nach ihrer Einstellung zu ihrem eigenen Leben, ihrer eigenen Nation und zur Welt im Allgemeinen zu befragen. In Asien, einst mit Afrika das Synonym für Armut, halten nur etwas weniger als sechs Prozent der Bürger die Globalisierung für eine üble Sache. In Europa hingegen sieht es deutlich anders aus. Rund 26 Prozent der Deutschen und 36 Prozent der Franzosen halten die Globalisierung für schlecht. Die Reihung ist nicht überraschend. Frankreich gilt als der Nationalstaat per se – man sieht sich gern als „Grande Nation“.

Wer nicht ernsthaft wieder zurück ins Mittelalter will, der kommt also nicht drumherum die technischen Fortschritte zu aktzeptieren und die damit verbundenen weniger benötigten Stellen.
Die Aussage das es kaum noch Bauern gibt, bezieht sich auf das Verhältniss dazu am Anfang der industriellen Revolution und ist mit Zahlen belegt - also Fakt! Alle fortschritte die wir heute geniessen und auch brauchen, verdanken wir eben diesen automatismen und wir könnten eh nicht auf wirklich rein handwerklicher und einfacherer Arbeit mit den anderen Ländern konkurrieren.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das wenn wir bei uns in der Firma eine Maschine neu überholen, dann kommt es uns günstiger wenn wir die Maschine an ihren Bestimmungsort verschicken.(Meist Länder in Südamerika, dem Osten und Asien, wie auch die arabischen Länder)Und dann die einfachen Tätigkeiten vor Ort von ein paar Jungs machen zu lassen und wenn das erledigt ist unsere Mechaniker und Elektriker für 3-6 Wochen dorthin zu schicken.
Auch wenn wir dann horrende Reisekostenabrechnungen erhalten, ist das immer noch billiger als hier jemanden zu beschäftigen der die Maschine putzt, lackiert und was halt sonst noch alles so anfällt.
Man kann den Wettbewerb also nicht mehr so einfach verzerren - jeder muss sich dieser Konkurrenz stellen oder schlichtweg das ganze Land abschotten.
Darüber hinaus fällt es natürlich immer leicht, sich einen bösen grossen Discounter als Feindbild auszumalen und ihm die Schuld an vielem oder gar allem zu geben.
Aber es sind ja nicht nur die Discounter(die zugegebener Maßen recht hart verhandeln - das kann ich aus eigener Erfahrung berichten), sondern einfach der verschärfte Wettbewerb(Stichwort:Kostengünstiges Produzieren) den die Gloablisierung mit sich bringt(wie oben beschrieben) bzw. der freie Warenaustausch innerhalb der EU.
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"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"
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