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Alt 23-12-2006, 19:14   #37
PC-Oldie-Udo
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Arm trotz Arbeit!
Sie arbeiten. Jeden Tag. Trotzdem ist ihr Portemonnaie am Anfang des Monats schon fast leer. Und sogar die Hartz-IV-Empfänger nebenan haben Mitleid, weil sie mehr Geld in der Tasche haben.
Wir sind in einer Siedlung, die inzwischen so typisch ist für viele in Deutschland. Leipzig-Grünau. Jeder dritte ist hier arbeitslos.Tausende Menschen sind weg gezogen. Dorthin, wo es Arbeit gibt. Viele Hochhäuser stehen leer, werden abgerissen oder sind es schon. Die Menschen, die geblieben sind, müssen sich meist mit den wenigen – schlecht bezahlten Jobs begnügen, die es hier gibt. So wie Reinhard Zetzsche und seine Frau Hannelore. Sie arbeiten. Sie sind fleißig. Und können von dem, was sie verdienen, kaum leben.
5,25 Euro brutto bekommt Hannelore Zetzsche als Bäckereifachverkäuferin. Sie arbeitet im Schichtdienst, beginnt oft morgens um fünf Uhr. Auch samstags und sonntags.
Ihr Mann Reinhard bekommt 4,80 brutto die Stunde, dafür, dass er sich jede Nacht als Wachmann in Gefahr begibt. Und hat weniger Geld als die meisten Hartz-IV-Empfänger. Netto oft gerade mal zwei Euro. Für wenig Geld arbeiten oder für das gleiche Geld auf Kosten der Steuerzahler leben. Das Ehepaar Zetzsche hat sich für das Arbeiten entschieden. Und bekommt weniger, als wenn sie nichts tun und Hartz-IV beantragen würden.Hannelore Zetzsche verdient als Bäckereifachverkäuferin 627 Euro netto.
Ihr Mann Reinhard bekommt 765 Euro.Macht zusammen 1392 Euro im Monat.
Damit könnten die beiden ergänzende Sozialhilfe beantragen. Und würden 200 Euro zusätzlich vom Staat bekommen. Das wollen sie aber nicht, obwohl ohne kaum etwas zum Leben bleibt. Bei 480 Euro Miete, 450 Euro für Auto-Rate, KfZ-Versicherung und Benzin und 150 Euro für Telefon und weitere Versicherungen bleiben für die beiden zusammen nur 312 Euro im Monat für Lebensmittel, Kleidung und Freizeit. Ein Mittagessen für 70 Cent pro Person. Mehr ist bei Familie Zetzsche nicht drin. Obwohl beide Vollzeit arbeiten gehen.

Die Überwindung, die es vor allem Menschen mit geringem Einkommen kostet, sich helfen zu lassen, kennen die Verantwortlichen der Leipziger Tafel. Einer Einrichtung, die Lebensmittel an Bedürftige ausgibt. "Ich versuche den Menschen zu vermitteln, dass Armut keine Schande ist", sagt die Elisabeth Kloppe von der Leipziger Tafel. Jeden Tag trifft sie auf Menschen, die sich und ihre Kinder trotz Vollzeitarbeit nicht mehr alleine durchbringen können.
Wie diese hart arbeitenden und trotzdem armen Menschen im Supermarkt einkaufen gehen, sehen Sie morgen in Teil II unserer Wochenserie.

http://www.rtl.de/tv/tv_930521.php
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Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

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