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Alt 11-03-2007, 10:58   #51
Benjamin
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US-Zeitungsleser scheinen den Klimawandel nicht zu glauben, sie verharmlosen ihn oder verspotten diejenigen, die sich für das Klima engagieren

Mich hat interessiert, wie in zufällig von mir ausgewählten durchschnittlichen US-amerikanischen Zeitungen über den EU-Beschluss zur Begrenzung der CO2-Emissionen berichtet wird - und welche Einschätzungen und Meinungen das bewirkt.

Hier als Beispiel eine durchaus häufig gefundene Meinung eines Zeitungslesers, der sich in dem Diskussionsboard der schon etwas größeren Zeitung Arizona Daily Star http://www.azstarnet.com/
äußert, zu der Meldung EU leaders agree on audacious measures to combat global warming
http://regulus2.azstarnet.com/commen....php?id=172909

The sign says "Stop Climate Change"

This is ridiculous to the max.

The climate is always changing, always has and always will change.

If somehow they were able to stop climate change the damage to the environment would be very bad for all. But don't worry it won't happen.

Ignored is uncomfortable facts like how the sun is getting hotter, how the ice cap on Mars has been getting smaller and how global warming has stopped as of 1999.
(...)
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March 10,2007 @ 12:48PM
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Hey guys, this is a shell game, so keep yer eye on the pea. The French pulled off a coup by including Nuclear Power to be listed as a non-greenhouse alternative source.

To date the EU by even the most specious maneuvers couldn't top a 6% claim of greenhouse reduction. Their goal is 20%. By simply adding France's 50% nuclear mix, the European Chicken Littles will be already on their way to Global Cooling Nirvana.

You've got to chuckle over the way the European environmentalists protested France's move. They are not terribly smart.

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Hier die Zeitung aus der Bundeshauptstadt von North Carolina
http://www.newsobserver.com/
Der Artikel vom Mar 10, 2007 ist imo durchaus angemessen: http://www.newsobserver.com/685/story/551774.html
Solche Zeitungen berichten zwar ganz primär lokal und regional, auch etwas national und "etwas" international.

Hier eine echte Lokalzeitung, auch aus North Carolina, und zwar aus der Kleinstadt Chapel Hill - die aber eine große Universität beherbergt, insofern eine etwas untypische Mischung aus Kleinstadt und Universitätscampus bietet:

http://www.chapelhillnews.com/
Hier findet sich über die Suchfunktion überhaupt keine Meldungen über "climate change"!
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Greensboro ist eine langweilige, schon etwas größere Kleinstadt in North Carolina (ohne Universität, aber mit einem sehr kleinen Collage), insofern schon typischer. Dort gibt's die "News & Record" http://www.news-record.com/
Die Suchfunktion dieser Internetseite findet einen einzigen einsamen Treffer für "climate", jedoch nicht auf wirklich nationalem oder gar internationalem Level. Dieser eine Treffer-Artikel http://www.news-record.com/apps/pbcs...WSRECRSSARKIVE
beginnt mit dem Satz: If you want the planet to stop getting warmer, you’ve got to pay for it. Kein Wort von den Chancen z. B. für Handwerksbetriebe, welche die Isolierung von Dächern und den üblicherweise viel zu dünnen Hauswänden (zumeist ohne Isolierung) verbessern oder später einmal Solarenergie-Anlagen zur Stromerzeugung einbauen könnten; und das angesichts der brennend heißen Sonne aus dem zumeist wolkenlosen Himmel North Carolinas, der immer weiter anwachsende Stromrechnungen für Air Conditioning verursacht. Voraussetzung wäre allerdings etwas, was noch nicht in den USA flächig da ist: Ein Äquivalent zum deutschen Energieeinspeisegesetz. Das ganze Konzept ist vermutlich in den US-Medien noch nicht begriffen - leider.

Berichtet wird in dem Artikel über das, was lokale wichtige Leute (Dozenten aus den umliegenden Colleges bzw. einer Universität (hier: Duke University, etwa 2 (?) Autostunden von Greensborough entfernt) zum Thema sagen und darüber, was das - nach Äußerung dieser Sekundär-Experten - für die regionale Umgebung bedeuten könnte.
Z. B., dass die "Outer Banks" möglicherweise überflutet werden. Gemeint sind kleine (Halb-)Inselchen nur geringfügig höher als der Meeresspiegel, die der Küste North Carolinas vorgelagert sind, zumeist als Ferienregion zum Baden genutzt werden und natürlich einige private Ferienhäuser auf Stelzen aufweisen. Dort an der Küste ist natürlich vieles in Privatbesitz, also sind die dortigen Immobilienpreise in Gefahr..... In der Tat eine Gefahr, die ernst zu nehmen ist .....

Es fällt auf, dass in denjenigen US-Zeitungen, die für die Meinungsbildung in der breiten US-Bevölkerung zentral wichtig sind, das Thema Klimawandel nur lückenhaft, eher negativ- bzw. Angstbesetzt und ohne internationalen Kontext angesprochen wird. Das Thema rangiert weit hinter allen möglichen anderen Themen in der Berichterstattung und ist niemals "Top-Story".

Das wird wohl noch lange Zeit brauchen. Anders als z. B. in Deutschland ist Klimaschutz in den USA etwas, das keinesfalls "Mainstream" ist: Die US-Regierung strebt lediglich eine Verringerung des Wachstums beim CO2-Ausstoß an, an eine Verringerung wird in der Bush-Regierung überhaupt nicht gedacht.

Ich vermute, die USA brauchen ein Meilensteinereignis, dass die Leute ernst nehmen und den Przess der Bewußtwerdung beschleunigt. Das könnten dann einflußreiche Intellektuelle und clevere Investoren hoffentlich nutzen, um dem Rest der dortigen Betonköpfe zu demonstrieren, dass nachhaltig gleichbedeutend ist mir Wohlergehen .

Wer dieses Stöbern in USA-Durchschnittszeitungen aus Spaß einmal selber machen will, der braucht in der Such-Funktion der jeweiligen Zeitungshomepage nur das Wort climate eingeben.
Hier einige USA-Zeitungslinks (größere Zeitungen): http://www.beucker.de/links/zeitschr-int.htm#u
Hier die kleineren Regionalzeitungen im US-Bundesstaat North Carolina: http://www.ncpress.com/members.html

Bei Wo habe ich dieses Posting auch veröffentlicht, dort gibt es wenige Antworten dazu: http://www.wallstreet-online.de/dyn/...1117757-1.html

Geändert von Benjamin (11-03-2007 um 12:13 Uhr)
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