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Alt 24-03-2007, 23:05   #9
Starlight
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wie ich finde ein wichtiges Kapitel was die Börse betrifft ....

Trader-Grundregeln


Thema: Trading

Ein Trader hat zum Ziel unabhängig vom Gesamtmarkt einen konstanten Ertragszuwachs zu realisieren. Einige wichtige Grundregeln haben ich hier für Sie zusammen gefasst!

Das Glaubensbekenntnis eines Traders

Meine Zukunftseinschätzungen sind fehlerbehaftet. Ich erkenne, dass es in dieser komplexen Welt, die von tausenden Faktoren beeinflusst wird, Dinge gibt, die ich weder kontrollieren noch durchschauen kann. Mit dem Wissen um meine eigene Unkenntnis, betrachte ich die Marktbewegungen voller Demut. Treten Kursentwicklungen ein, mit denen ich nicht gerechnet habe, versuche ich meine Einschätzung kritisch zu hinterfragen.

Selbst wenn ich mit meiner Einschätzung der realen Welt richtig liege, kann es sein, dass eine Masse panischer oder gieriger Menschen meine Aktien so lange in eine extreme Richtung treibt, dass ich sehr viel Geld verliere, wenn ich gegen diesen Trend handle. Börsenkurse sind letztendlich das Ergebnis menschlicher Erwartungshaltungen, die sich in Kauf –oder Verkauforders als Kurs manifestieren.

Als praktische Konsequenz meiner Fehlbarkeit und meines Wissens über irrationale Preisblasen, lege ich VOR dem Kauf einer Position ein maximales Verlustniveau fest, das nicht überschritten werden darf. Wenn es überschritten wird, gestehe ich mir meinen Fehler ein. Entweder habe ich die reale Welt falsch eingeschätzt oder die Massenpsychologie einer Herde von Menschen. Ich verkaufe dann die Position und beginne mit der Fehleranalyse, um es beim nächsten Trade besser zu machen.

Wenn ich das Prinzip der Verlustbegrenzung nicht beachte, wird irgendwann eine Phase kommen, in der alles gegen mich läuft und ich werde dann zwangsläufig einen beträchtlichen Anteil meines Kapitals verlieren. Ich nehme mir fest vor, diesen Fehler nicht zu begehen. Langfristig werde ich als Trader nur Erfolg haben, wenn ich große Risiken und Verluste konsequent vermeide.

Egal was auch passiert. Ich versuche mein Handeln neutral aus der Vogelperspektive zu überwachen. Von oben schaue ich als Analytiker auf mich herab und analysiere nüchtern mein Handeln - ohne Emotionen. Wenn ich in der Hausse Gewinne mache, liegt das meist nicht an meiner genialen Strategie, sondern daran, dass während einer Rally 90% aller Aktien im Zeitverlauf nach oben tendieren. Jeder macht Gewinne. Ein MasterTrader bin ich erst, wenn ich die nächste Baisse mit einem positiven Handelsergebnis abschließe!

Jeder hat das Zeug zu einem erfolgreichen Trader. Mit simplen Regeln und der einfachen Maxime “Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen”, lässt sich aus den Märkten viel Geld heraus holen. Diese Regeln anzuwenden, kostet jedoch viel Disziplin. Den Wenigsten wird es gelingen.

1. Verluste begrenzen. VOR jedem Trade lege ich ein maximales Verlustniveau fest, bei dessen Überschreiten ich sofort verkaufe. Vorzugsweise liegt dieses maximale Verlustlimit nicht über 10%. Schnell erkenne ich, dass es wichtig ist den Einstieg so zu finden, dass kurzfristig nach unten nicht viel Risiko ist. Dabei ist der Chart sehr nützlich. Niemals darf eine Position mit mehr als 20% im Minus stehen.

2. Gewinne laufen lassen. Aktien können sich vervielfachen. Wenn ich immer gleich nach +20% verkaufe, werde ich das in meinem Depot aber nie erleben.

3. Das Gesamtkapital keinem Risiko aussetzen. Nie sofort mit dem ganzen Geld in den Markt gehen. Abwarten bis sich die bereits getätigen Käufe positiv entwickelt haben, um das Marktrisiko zu minimieren.

4. Absicherungsniveau nachziehen. Wenn eine meiner Aktie mit mehr als 10% im Plus steht, lasse ich die Position nicht mehr ins Minus laufen. In Aufwärtstrends halte ich die Position solange wie die Sequenz steigender lokaler Tiefs auf übergeordneter Zeitebene beibehalten wird.

5. Diese Schlüsselfrage muss ich mir VOR jedem Trade stellen: Warum zur Hölle sollten genau JETZT eine Masse von Börsianer diese Aktie kaufen? Wenn mir dazu keine passende Antwort einfällt, lasse ich es.

6. Ich trade mit dem Trend. Börsentrends setzen sich mit höherer Wahrscheinlichkeit fort, als dass sie sich umkehren. Das nutze ich für mich und positioniere mich immer in Richtung der übergeordneten Trendbewegung.

7. Gewissensfrage bei Spekulationen gegen den Trend. Warum sollte eine Aktie, die seit Monaten fällt, genau JETZT steigen, wenn ich kaufe? Wenn mir dazu keine klare Antwort einfällt, lasse ich es bleiben.

8. Ausstieg aus einer Position für Fortgeschrittene
Ich habe gelernt, dass es teuer ist mich immer ausstoppen zu lassen, wenn ein Trade nicht aufgeht. Besser ist, sofort zu verkaufen, wenn die mein Kaufbegründung nicht mehr gegeben ist.

9. Ich werde auf dieser Welt niemanden finden, der mir einen Goldschatz vor die Füße legt. Darum treffe ich meine Enscheidungen selbst. Börsenbriefe sind ein wichtiges Informationsmedium, nicht aber ein Entscheidungsabnehmer.

Checkliste für den klassischen Trend-Trade

1. Zeigt der der Trend in den letzten Monaten nach oben?
2. Das Timing beim Einstieg ist wichtig. Eine ausgeprägte Konsolidierung bietet mir eine gutes Absicherungsbasis
3. Ich sollte gute Unternehmen kaufen, die mit hohen Margen arbeiten, eine exzellente Marktstellung in ihrer Branche haben und ihre Gewinne und Umsätze kontinuierlich steigen können.
4. Vorzugsweise trade ich immer die momentan stärksten Sektoren am Aktienmarkt. Wenn Stahlwerte laufen - auch wenn es langweilig klingt - trade ich im Stahlsektor.
5. Das erste Absicherungsniveau wird auf jeden Fall unter das erste signifikante lokale Tief nachgezogen. Weitere Anpassungen erfolgen nach persönlicher Chance-Risiko-Abschätzung.



Erkenntnisse über den Aktienmarkt

1. Die Börse weiß oft mehr. Meistens hat der Markt Recht. Wenn eine Aktie ständig abseits der Marktdynamik fällt, obwohl ich bullish bin, liegt der Fehler in 98% aller Fälle bei mir und nicht bei der Börse.

2a) Der faire Aktienpreis ist der Barwert der zukünftigen Cashflows. Der Schlüssel zu Aktienpreisänderungen, von denen ich profitieren kann, besteht in der Aufdeckung von Diskrepanzen zwischen der Konsensmeinung (also die Unternehmensentwicklung, die andere Börsianer im Schnitt erwarten) und der zukünftigen Realität.

2b) Gewinne erzielt man nicht mit Informationen, die schon im Kurs enthalten sind. Wenn ich ein tolles Unternehmen entdecke, aber jeder weiß schon, dass es sich um ein super tolles Unternehmen handelt, kann ich damit kein Geld mehr abseits der Gesamtmarktenwicklung verdienen.

2c) Informationsasymetrie führt zu Gewinnen. Ich muss mir Gedanken über die Zukunft machen. Wenn ich durch scharfe Analyse feststelle, dass ein Unternehmen mehr Geld verdienen kann, als die anderen Börsianer denken, führt das fast immer zu einem Bewertungsaufschlag des Aktienkurses, wenn die Anderen realisieren, dass ihre Erwartungen zu niedrig waren. Genau so andersrum.

3. Keine Selbstüberschätzung: In einer Hausse steigen 90% aller Aktien. Wenn ich in einer Phase Gewinne mache, in der der Gesamtmarkt steigt, liegt das nicht an meiner Genialität, sondern daran, dass ALLE in dieser Marktphase Geld verdienen.

4. Der Weg ist das Ziel. Ich bin nicht an der Börse, um reich zu werden, sondern weil ich Spass daran habe, Aktien zu entdecken, die stark steigen und ich mich gerne mit der Börse beschäftige. Wer nur reich werden will, wird sein Geld verlieren.Garantiert.

5. Bei Nebenwerten keine Stopp-Loss Orders in den Markt legen, auch wenn das in jeder Börsenzeitung steht. Gewöhnliche Preisschwankungen sind so groß, dass ich fast immer ausgestoppt werde. Besser: Maximales Verlustlimit setzen und verkaufen, sobald dieses auf Schlusskursbasis erreicht wurde.

6. Chartformationen erlangen Aussagekraft durch das Marktumfeld. In manchen Börsenphasen führen 80% aller Ausbrüche über das 52-Wochen-Hoch zu Anschlusskäufen. Manchmal aber auch 80% aller Ausbrüch zu Abverkäufen. Ich schließe von dem Verhalten einer Vielzahl von Aktien auf die Wahrscheinlichkeit wie sich eine Chartformation in dem aktuellen Umfeld entwickeln wird.

7. Signifikante Wendepunkte für den Trend einer Aktie sind oft Quartalszahlen und Unternehmensnachrichten. Hier erlangen die Börsianer neue Informationen, die interpretiert und am Markt umgesetzt werden. Vor allem bei Rebound-Trades (nicht für Anfänger) gegen den vorherrschenden Trend, sind Unternehmensnachrichten wichtige Einflussfaktoren für eine Angebots-Nachfrage-Änderung.

Verbote, die man einhalten sollte

1. Es gibt Strategien, die zwangsläufig irgendwann zum Ruin führen, wenn viele unpassenden Faktoren aufeinander treffen. Eine davon ist das “Verbilligen” von Verlustpositionen. Ich kaufe NIE Positionn nach, wenn sich ein Trade gegen mich entwickelt

2. Verluste niemals laufen lassen. Wenn eine Aktie abseits der Marktdynamik fällt, hat das fast immer Gründe, auch wenn mir diese noch nicht ersichtlich sind. Ich halte an Verliereraktien NICHT fest, sondern stelle diese zum Verkauf, sobald mein maximales Verlustniveau überschritten wurde.

3. Investieren (Buy & Hold) in der späten Hausse. Die Wirtschaft schwankt regelmäßig zwischen Konjunktur und Rezession. Der Aktienmarkt wechselt zwischen Bullen -und Bärenmarkt. Dummerweise investieren alle Menschen dann, wenn die Aktienkurse schon weit gestiegen sind, weil in dieser Phase tolle Unternehmensmeldungen kommen. Ich bin nich so blöd. Ich investiere in Baisse und weiß, dass ich in der späten Hausse nur Trendspekulationen mit Verlustabsicherung tätigen sollte.


Quelle: Mastertraders
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