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Alt 18-04-2007, 17:35   #1
Starlight
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EURO-Vergabe: Polen und die Ukraine dürfen EM 2012 ausrichten

Große Sensation bei EURO-Vergabe: Polen
und die Ukraine dürfen EM 2012 ausrichten !
Favorit Italien und Kroatien/Ungarn gehen leer aus
Skandale um italienische Liga als möglicher Grund



Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat die Europameisterschaft 2012 überraschend an Polen und die Ukraine vergeben. Damit findet erstmals eine EURO im Osten Europas statt. Die zwölf Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees waren sich in der City Hall von Cardiff schnell einig. Im ersten Wahlgang erhielten die Sieger acht Stimmen, der durch den Manipulationsskandal angeschlagene Favorit Italien nur vier. Kroatien/Ungarn ging leer aus.

Nach Österreich/Schweiz, die 2008 den EM-Titelkampf ausrichten, und Belgien/Niederlande (2000) erhielt zum dritten Mal eine Zwei-Länder-Bewerbung den Zuschlag. "Ich bin überzeugt, dass die Ukraine und Polen den hohen Erwartungen gerecht werden", sagte der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko.

"Die ganze Ukraine jubelt. Es herrscht die pure Euphorie", freute sich der frühere Box-Weltmeister Vitali Klitschko. Die politische Bedeutung der Vergabe würdigte der ukrainische Fußball-Verbandspräsident Grigoriy Surkis: "Es ist eine historische Entscheidung. Wir werden alles versuchen, um die beste EM auszurichten, die es je gab."

Platini unterstützte Ukraine/Polen
Die Ukraine und Polen haben bei ihrer unter dem Motto "Let's play together" stehenden Kandidatur auf das Ost-Ticket, UEFA-Präsident Michel Platini und eine glanzvolle finale Präsentation gesetzt. Einfluss auf das positive Votum hatte wohl auch das Star-Aufgebot mit den Präsidenten Juschtschenko und Lech Kaczynski (Polen), den Fußball-Assen Andrej Schewtschenko und Jerzy Dudek oder dem früheren Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka. Auch dass Platini sich für die Ost-Hilfe bei seiner Wahl an die UEFA-Spitze im Jänner im Hintergrund erkenntlich gezeigt hat, könnte geholfen haben.

Den bis zuletzt siegesgewissen und lange Zeit favorisierten Italienern wurde der Liga-Manipulationsskandal und die ausufernde Gewalt der Fußball-Fans zum Verhängnis. "Es ist eine politische Wahl, von der zwei Länder profitiert haben. Im Sport gibt es Gewinner und Verlierer, das muss man akzeptieren", sagte Luca Pancalli, Vorsitzender des italienischen Bewerberkomitees.

Kein EURO-Interesse in Ungarn
Größter Makel der Kandidatur von Kroatien/Ungarn war die mangelnde Identifikation der Magyaren mit der Ausrichtung des Großereignisses. Außerdem hat sich die ungarische Nationalmannschaft seit 20 Jahren nicht mehr für ein bedeutendes Turnier qualifiziert.

Keine Auswirkung auf die Wahl hatte offensichtlich die unsichere Situation in der Ukraine, die durch den Machtkampf zwischen Juschtschenko und Regierungschef Viktor Janukowitsch politisch tief gespalten ist. "Die Ukraine ist eine junge Demokratie, da kann es so eine unsichere Lage geben. 2012 ist das vergessen", meinte Klitschko. (apa/red)
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