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Alt 01-06-2007, 08:32   #5
Dessi
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Oh, der Herr hat ein wenig hirn vom Himmel geschmissen, und es landete in Polen...

t-online meldet:

Die Teletubbies sind doch nicht schwul

Die Teletubbies sind auch in Polen rehabilitiert. Tinky Winky ist übrigens der Violette mit dem Dreieck auf dem Kopf (Foto: Reuters)
Sie sind vielleicht der Fluch vieler Eltern auf aller Welt, aber homosexuell - und damit in den Augen mancher gefährlich - sind sie wohl doch nicht: die Teletubbies. Das haben jetzt ganz offiziell auch Polens strenge Sittenwächter erkannt, nachdem sie bis gestern noch vor allem Tinky Winky sein violettes Plüschfell über die hässlichen Ohren ziehen wollten.
Verdächtige Handtasche
Oberste Sittenwächterin in Kinderfragen ist in dem östlichen Nachbarland Ewa Sowinska, Beauftragte der Warschauer Regierung für Kinderrechte. Sowinska, früher einmal Abgeordnete der ultra-katholischen LPR, hatte vor allem die violette Figur Tinky Winky auf dem Kieker. Er gilt gemeinhin als männlich, weil er größer ist als die übrigen drei Teletubbies. Allerdings hat er immer eine Handtasche dabei, was bei Sowinska den bösen Verdacht weckte.

"Versteckte Anspielung"
"Ich habe gehört, dass dies eine versteckte sexuelle Anspielung sein könnte", hatte sie in einem am Montag veröffentlichen Interview des polnischen Magazins "Wprost" gesagt. Ein ganzes Expertengremium sollte die sexuelle Orientierung der vier haarig-bunten Kunstgeschöpfe prüfen und der unerhörten Frage nachgehen, ob die Teletubbies im Kinderprogramm mit ihrem unverständlichen Gebrabbel und Gewinke für "unangemessene Einstellungen" werben.

Hohn und Spott
Das Gremium muss seine komplizierte Arbeit jetzt doch nicht aufnehmen, denn "ein bedeutender Sexualwissenschaftler" hat Sowinska beruhigt: "Er hat schädliche Auswirkungen der Fernsehserie auf Kinderseelen ausgeschlossen", erklärte sie am Mittwoch in Warschau. Ein Schelm, wer hinter der plötzlichen Kehrtwende einen anderen Grund vermutet: Die Beauftragte der national-konservativen Regierung in Warschau hatte mit ihren Äußerungen landesweit für Hohn und Spott gesorgt - selbst in ihrem eigenen politischen Lager.

Nicht die erste
Dabei war Sowinska nicht die erste, die sich Gedanken über Tinky Winkys sexuelle Neigungen gemacht hat. Auch der jüngst verstorbene US-Fernsehprediger Jerry Falwell zog schon vor Jahren Spott auf sich, als er Tinky Winky unterstellte, für Homosexualität zu werben - was bei Schwulen in den USA für einen Ansturm auf Teletubby-Artikel sorgte. Tinky Winky und seine Freunde Dipsy, Laa-Laa und Po, die allesamt Antennen auf dem Kopf und Fernseher im Bauch tragen, tauchten zum ersten Mal 1997 auf britischen Bildschirmen auf. Inzwischen waren sie in 120 Ländern zu sehen, ihre - sehr sehr schlichten - Dialoge wurden in 45 Sprachen übersetzt.

Paranoide Familienliga
Ewa Sowinska ist bei weitem auch nicht die Einzige, die den Einfluss Homosexueller auf die junge Generation in Polen fürchtet. Sittenwächter von der nationalistischen Liga Polnischer Familien wittern dieser Tage allerorten Propaganda von Schwulen und Lesben. Weit verbreitet ist in Polen noch immer die Auffassung, die sexuelle Orientierung sei eine Frage der Erziehung. Der zuständige Minister Roman Giertych, LPR-Vorsitzender und stellvertretender Regierungschef, hat erst vor kurzem einen Gesetzentwurf seiner Partei vorgestellt, der "homosexuelle Propaganda" an Schulen unter Strafe stellt.

Angebliche Verführbarkeit der Jugend
Schwule oder lesbische Lehrer müssen im Fall eines Outings um ihren Arbeitsplatz fürchten. Aber auch Schulleiter, die etwa im Sexualunterricht oder zum Thema Aids Informationsmaterial homosexueller Gruppen zulassen, müssen mit Konsequenzen rechnen. Auch Sowinska ist dagegen, dass schwule Aktivisten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen haben. "Wenn so eine extravagant angezogene Person an die Schule kommt, könnte das der Jugend gefallen", befürchtet sie
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