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Alt 23-09-2007, 13:12   #17
Benjamin
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Die Inflationserwartung - als globales Phänomen - kann ich nur kapieren, wenn 3 Faktoren eintreffen:
1.- Rohstoffe verteuern sich als Gruppe gewaltig.
2.- Eine abwertende Währung macht Importe teurer.
3.- Die Weltkonjunktur läuft gut, höhere Löhne und Preise sind daher durchsetzbar.

Zu 1.: Die Metalle machen gerade eine Abwärtsbewegung, die noch nicht ausgestanden ist. Agrarrohstoffe werden in der Tat teurer. In Summe eher seitwärts?

Zu 2.: Gilt nur für die USA!

Zu 3.: Gilt derzeit nur für Asien, dort steigende Binnenkonjunktur bei etwas abnehmender Bedeutung des Exportgeschäfts in die USA. Gilt nicht mehr für die USA, in Europa sehr bescheiden. Die Reallöhne z. B. dürften - weltweit gesehen - sich nur bescheiden bewegen wegen dem Überangebot an Arbeitskräften.

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FALLS Jim Rogers und Marc Faber richtig liegen sollten, d. h. wir bekämen tatsächlich einen kräftigen Inflationsschub, dann wäre bei den Leitzinsen in der Tat folgendes zu erwarten:
- Zunächst ausgehend von den 5,25% deutliche Zinssenkungen, aber nicht wieder ganz runter.
- Dann drastische und sehr steile Zinssteigerung weit über 5,25% hinaus, ggf. in den 2-stelligen Bereich hinein!
Ist das realistisch? Mein Gegenargument: So eine drastische Gegensteuerung nach oben (genau wegen der in diesem Fall unterstellten massiven Inflationserwartung) würde wirklich alle gegen die Fed aufbringen - das wäre der Weg in den Aktiencrash. Realistischer Fed-Weg? Ich glaube nicht.
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Fazit: Das sieht mir nicht nach Inflationsgefahr aus! Die konjunkturelle Kurve scheint mir eher in der Nähe des Wendepunktes zu sein. Gefahr eher einer deflationären Entwicklung, sollte sich das Konjunkturhoch tatsächlich bereits hinter uns liegen.

Geändert von Benjamin (23-09-2007 um 13:25 Uhr)
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