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Alt 06-11-2007, 15:09   #2127
Benjamin
TBB Family
 
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US-Bullengründe:

1. Wenn die Fed die Leitzinsen beginnt zu senken, dann dauert erfahrungsgemäss die folgende Aktienrally über ein Jahr (entsprechend über Oktober 2008 hinaus! ). In dieser Zeit lassen sich schöne Gewinne einfahren, wenn man den Aktiensektor richtig wählt. Was soll den (richtigen) Aktien gross passieren, wenn die Fed doch da ist, um die Wolken wegzublasen?

2. Die Earningserwartungen für das 4. Quartal 07 und für das 1. in 08 sind hoch, ca. 11%. Die Erwartungen aus Nr. 2 sind im historischen Vergleich gesehen sehr hoch.

Problem: Wenn 2. eintritt, warum soll dann die Fed 1. machen?
1. oder 2. macht Sinn, aber nicht 1. und 2.

3. KGV's sind niedrig.

4. T-Notes rentieren ca. 4,64%, S&P 500 rentiert 5,56%. Geld sollte demnach von den Anleihen in Aktien fließen.

5. Die Unternehmen kaufen eigene Aktien.

6. Zwei Aspekte: a) Dollarverfall gegenüber den Währungen der überseeischen Exportpartner + b) Wachstum in den Emerging Markets als Kunden/Partner großer US-Unternehmen:
Der Dollar ist schwach und begünstigt US-Exporte. Vor allem begünstigt er US-Large Caps mit hohem Geschäftsanteil in Wachstumsmärkten insbesondere in Asien. Selbst wenn die US-Konjunktur einbräche würden diese Unternehmen - dank des Dollarverfalls zu den betreffenden Währungen und des hohen Wachstums in Übersee - gut laufen.
Problem: Wenn der Dollar für eine merkliche Zeit aufhört zu fallen (wie Greenspan und ich erwarten), dann fehlt Nr. 6 bereits eine Seite des Schwertes. Wenn dann auch noch das Wachstum in den Emerging Markets bröckeln sollte, dann verliert auch noch die zweite an Schärfe und Nr. 6 kann teilweise gestrichen werden.

Bleiben 1. oder 2., 3., 4., 5. und Teile von 6. Nicht schlecht für die Bullen.

Betr. 1. und 6.:
Wie sehr die kleinen US-Unternehmen leiden zeigt der RUSSELL 2000 VALUE INDEX:

Hier im Vergleich mit den US-Large Caps im DJIA:


Problem mit diesen Gründen: Sie sind sehr bekannt, insbesondere den institutionellen Anlegern wie der Fed. Beide Seiten werden folglich die anhand historischer Beispiele erwartbare Entwicklung im eigenen Handeln vorwegnehmen. Ob es daher ebenso kommt wie in der Vergangenheit bei derartigen Konstellationen bleibt abzuwarten - ist aber nicht unwahrscheinlich.

Jedenfalls könnte für Bären eine frustrierende Zeit anstehen, bis der Stöpsel aus den Aktienmärkten gezogen wird. Aber auch für Bullen dürften die volatilen Märkte keine einfach zu spielende Party werden. Breitbandige volatile Seitwärtsrange für die kommenden Monate? Für Daytrader ein Paradies, für bedächtigere Privatanleger eher zum Abgewöhnen....

Geändert von Benjamin (06-11-2007 um 16:12 Uhr)
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