Nasdaq erwägt Regeländerungen
Die US-Technologiebörse Nasdaq denkt angesichts der aktuellen Marktschwäche über Reglementänderungen nach. Die Regeln über den Ausschluss von Aktien vom Börsenhandel werden möglicherweise gelockert.
Es gehe dabei um die Aktien, die längere Zeit unter einem Dollar gehandelt werden, sagte Nasdaq-Chairman Hardwick Simmons am Donnerstag bei der Jahreskonferenz des Verbandes der US-Wertpapierhändler in Boca Raton. Diesen so genannten Penny-Stocks droht nach den Regeln der Nasdaq der Ausschluss vom Börsenhandel (Delisting). Nach Angaben von Simmons notieren derzeit rund 500 der insgesamt 3800 an der Nasdaq gehandelten Aktien unter der Ein-Dollar-Marke. Dies konfrontiere den Finanzmarktbetreiber mit der Frage, ob er die Regeln für die Penny-Stocks ändern wolle oder nicht.
Nach ihren Listing-Standards teilt die Nasdaq Firmen mit, dass sie ihnen ein Delisting droht, wenn ihre Aktien-Schlusskurse 30 Handelstage in Folge unter einem Dollar liegen. Zum Delisting kann es kommen, wenn die Aktien dann in einem Zeitraum von 90 Kalendertagen nicht mindestens an zehn aufeinander folgenden Tagen mit einem Kurs von über einem Dollar aus dem Handel gehen.
Simmons sagte, er habe seit Anfang der 70er Jahre nicht mehr so eine düstere Zeit für die Märkte erlebt. Seinen Worten zufolge belief sich der Marktkapitalisierung der an der Nasdaq gelisteten Firmen Ende 1999 noch auf rund 6,5 Billionen $. Seitdem seien vier Billionen $ an Investorengeldern ausradiert worden.
© 2002 Reuters
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