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Alt 18-06-2008, 13:51   #104
Starlight
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Die Team-Kritik
10 Gründe für das bittere EURO-Aus
Die österreichischen Ex-Weltklasse-Stürmer Hans Krankl und Toni Polster rechnen mit unserem Team knallhart ab; 10 Gründe für das EM-Aus.







Unsere Kicker im großen EURO-Check


» 1. Es fehlt die Durchschlagskraft Hans Krankl: „Wir haben in drei Spielen ein Tor geschossen. Und das aus einem Elfmeter. Das ist eindeutig zu wenig. Da fehlt es uns ganz klar an Durchschlagskraft und am richtigen Abschluss. Punkt.“
Toni Polster: „Stimmt. Ein Tor ist zu wenig. Und wir waren auch in der Defensive zu schwach. Das hat man bei den Toren, die wir kassiert haben, genau gesehen. Erst wenn die Mannschaft länger zusammen ist, scheint das zu funktionieren. Aber das ist eigentlich das Einfachste. Defensiv gut organisiert zu sein bringt man einer Mannschaft am schnellsten bei. Da geht es um die Abstimmung der Laufwege. Uns fehlt es an Kreativität und Fantasie.“


2. Hicke hat zu lange Linz vertraut
Hans Krankl: „Wir haben keine Stürmerkrise. Egal ob Linz, Hoffer oder Kienast. Alle sind gut und haben Potenzial. Die Frage ist nur, wie weit sie von der internationalen Spitze weg sind. Linz muss mit der Gunst und Missgunst leben. Fest steht, dass er bei der EURO kein Tor geschossen hat.“
Toni Polster: „Linz ist bei dieser EURO zu keinen Torchancen gekommen. Es ist sehr schade, dass ausgerechnet ihm das passiert ist, weil er genau der Stürmertyp ist, der für so etwas abgestellt wird. Ich habe den Eindruck, Linz hat bei dieser EURO zu viel gewollt. Der Schuss ist leider nach hinten losgegangen.“


3. Hicke hatte keine klare Linie
Toni Polster: „Es fiel auf, dass uns Hicke jedes Mal mit einer neuen Aufstellung überrascht hat. Die Startelf im Auftaktspiel gegen Kroatien hatte in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt. Egal welche Aufstellung man auch hernimmt, es kristallisiert sich nur ein kleiner Stamm heraus. Normal müssten es Minimum acht Leute sein.“
Hans Krankl: „Dazu will ich nichts sagen.“


4. Uns fehlt ein Team-Führer
Hans Krankl: „Der Führungsspieler hat mir schon gefehlt. Aber wenn es keine markante Führungspersönlichkeit gibt, dann muss ich die Verantwortung aufteilen. Das ist Sache von Ivanschitz, Stranzl, Pogatetz und Vastic.“
Toni Polster: „Was die Kreativabteilung im Team betrifft, haben wir keinen Andi Herzog oder Herbert Prohaska mehr. Es gibt leider keinen, der im Mittelfeld die Fäden zieht.“


5. Haben Chancen nicht genutzt
Hans Krankl: „In Wahrheit geht es doch nur um drei läppische Chancen. Da fehlt uns die Qualität im _Abschluss. Alle beweihräuchern sich jetzt, dass wir so gut seien. Ich fange gleich zu weinen an. Noch einmal: Uns fehlt die Qualität und vor allem die internationale Durchschlagskraft.“
Toni Polster: „Unsere große Stärke waren immer die Standardsituationen. Bei der EURO war alles wieder anders. Gefährliche Freistöße – Fehlanzeige! Und unsere Corner waren in Wahrheit nichts Anderes als ein besseres Training für die gegnerischen Torleute. Jeder Ball war ganz leicht auszurechnen und ganz locker herunterzufangen.“


6. Es waren die falschen Spieler
Hans Krankl: „Im Nachhinein weiß man alles besser. Vielleicht hätte uns Maierhofer und Scharner mehr Freude bereitet. Aber Diskussionen um den Kader sind falsch, weil jeder andere Vorlieben hat. Die Austrianer hätten sich Kuljic gewünscht, die Rapidler Maierhofer.“
Toni Poster: „Ein Paul Scharner hätte uns in punkto Torgefährlichkeit sicher weitergeholfen. Er ist bei Standardsituationen eine zusätzliche Waffe, weil er vor dem Tor cool ist.“


7. Wir machen zu viele Fehlpässe
Hans Krankl: „Uns fehlt die Cleverness im Aufbauspiel und im Abschluss. In unserer Gruppe war nur Polen von der Qualität schlechter als wir. Trotzdem: So viele Abspielfehler dürfen nicht passieren. Nicht auf diesem hohen Niveau.“
Toni Polster: „Positiv ist nur, dass die Mannschaft wirklich alles gegeben hat. Nur spielerisch sind wir natürlich nicht gut. So ehrlich müssen wir sein. Es hat die Qualität gefehlt, um wirklich ins Viertelfinale einzuziehen. Jetzt wissen wir, dass zwischen uns und den internationalen Klasseteams eine ganz, ganz große Lücke klafft.“


8. Vastic ist zu spät gekommen
Toni Polster: „Aufgrund unserer spielerischen Mängel hätte ich Ivo Vastic von Beginn an spielen lassen. Außerdem hätte ich ihn in der Vorbereitungszeit viel früher in den Kader geholt. Er hätte positiv auf die Mannschaft eingewirkt.“
Hans Krankl: „Der Teamchef hat entschieden, Ivo Vastic nur als Joker mitzunehmen. Davon hat er sich nicht abbringen lassen. Schlussendlich ist Hickersberger mit allem gescheitert, so wie ich an der WM-Qualifikation gescheitert bin. Ein Trainer wird an seinen Erfolgen gemessen.“


9. Das Team ist zu unerfahren
Hans Krankl: „Die Story von der jungen österreichischen Mannschaft ist ein Märchen. Macho, Aufhauser, Standfest, Linz, Hiden und Pogatetz sind im idealen Fußballeralter. Andere auch. Es gibt nur ein paar Junge wie Jimmy Hoffer und Christoph Leitgeb.“
Toni Polster: „Das ist tatsächlich ein Märchen. Die meisten Spieler sind, so wie der Hans sagt, im besten Fußballeralter. Natürlich kann da etwas entstehen. Uns fehlen einfach die Spiele auf einem hohen internationalen Niveau.“


10. Schiris waren gegen uns
Toni Polster: „Die Schiedsrichter waren für viele Mannschaften kein Segen. Es hat viele Fehlentscheidungen gegeben, nur für unser Glück waren wir wirklich selbst verantwortlich.“
Hans Krankl: „ Die einzig wahre Fehlentscheidung war, dass der spanische Schiedsrichter Gonzalez die zwei Temperamentsbündel Hickersberger und Löw auf die Tribüne geschickt hat. Aber das hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis gegen Deutschland.“

Quelle: oe24.at
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