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Alt 22-07-2008, 18:44   #871
Starlight
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Ein „Joker“ für die Kinokasse
Montag, 21. Juli 2008

Zwischen Inflation und anderen konjunkturellen Sorgen lassen sich die Amerikaner doch nicht allen Spaß nicht nehmen. Am Wochenende strömten sie ins Kino wie noch nie zuvor – trotz höherer Ticketpreise. Der Kinostart von „The Dark Knight“ bescherte der US-Filmbranche Rekordumsätze.

Das aktuelle Batman-Abenteuer wäre wohl ohnehin ein Riesenerfolg geworden, denn in den USA laufen Superhelden immer gut: Unter den „Top 20“ der erfolgreichsten Filme überhaupt finden sich etwa alle drei Folgen von Spider-Man, der in den letzten Jahren auch die stärksten Eröffnunswocheneden verbuchen konnte – gefolgt von weiteren Helden wie Iron Man, X-Men und, als Ausnahme, dem Fluch der Karibik.

Dass Anfang des Jahres aber viel zu früh der begnadete Heath Ledger starb, der in seiner letzten Rolle den „Joker“ verkörpert, hat den Film in den letzten Monaten noch viel sensationeller erscheinen lassen. Seit die ersten Kritiker sogar einen posthumen Oscar für Ledger fordern war klar: Das zu Time Warner gehörende Studio Warner Bros. dürfte mit „The Dark Knight“ einen Erfolg von historischen Ausmaßen landen.

Und so kam es auch. An den ersten drei Tagen wurden an den amerikanischen Kinokassen 155,34 Millionen Dollar umgesetzt und damit mehr als mit jedem anderen Film am ersten Wochenende. Ein wenig hatte man das natürlich dem breiten Start zu verdanken, denn immerhin lief der Film auf mehr als 4500 Leinwänden zwischen West- und Ostküste. Vorstellungen gab es rund um die Uhr, in den Metropolen bildeten sich auch in den frühen Morgenstunden lange Schlangen.

Dazu kamen die Vorstellungen in den Imax-Theatern, wo „The Dark Knight“ ebenfalls alle Rekorde brach. Auf der übergroßen Leinwand spielte der Film 6,2 Millionen Dollar ein und damit deutlich mehr als der Kollege im Spinnenkostüm, der es auf 4,7 Millionen Dollar brachte.

In Übersee deuten die ersten Zahlen auf ähnliche Erfolge hin: In Australien, Mexiko, Brasilien und einigen anderen Märkten kamen noch einmal 40 Millionen Dollar zusammen.

Die Produktionskosten von 185 Millionen Dollar sind also bereits eingespielt bevor der Film wichtige Märkte in Europa oder die DVD- und Fernsehverwertung überhaupt erreicht hat.

Das Batman-Abenteuer trug dazu bei, dass am Wochenende Feiertagsstimmung nicht nur bei Warner, sondern in der ganzen Branche herrschte. Denn mit einem Gesamterlös von 253 Millionen Dollar für alle Filme verzeichnet man einen weiteren Rekord. Daran haben außer Batman und Heath Ledger vor allem vier Superhelden aus Schweden Anteil: Die Filmfassun des ABBA-Musicals „Mamma Mia“ debutierte nämlich mit einem Umsatz von 27,6 Millionen Dollar auf Platz Zwei der Kinocharts.

Peanuts gemessen am „Dark Knight“, wohlgemerkt. Dafür leben die Schweden noch. Für Hollywood-Insider ist klar, dass der frühe Tod von Heath Ledger Umsatz gebracht hat. „Die letzten fünf Batman-Filme haben mit durchschnittlich 47 Millionen Dollar eröffnet“, rechnet Paul Dergarabedian vom Mediendienst Media By Numbers vor. „Der Tod von Heath Ledger hat dem Film eine gewisse Aura verpasst.“ Die Diskussion um eine spektakuläre schauspielerische Leistung ist indes auch nicht von der Hand zu weisen; Kritiker planen den Oscar fest ein.
© Inside Wall Street
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