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Alt 18-02-2009, 22:45   #2
Franki.49
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Gestern habe ich seine Seite kennenlernen dürfen, dank Goldi, Und seine leichtverständliche erklärende Art fasziniert mich und begeistert zugleich. Auch sein gestriger Tageskommentar sagte mir, Franki nur zu, hier kannst du nur lesend wirklich Zusammenhänge begreifen, lassen wir nun Michaels gestrige Sichtweise uns verstehen und lernen lassen.
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18. Februar 2009 - 1 US-Dollar = 1,552 Deutsche Mark - Gold: 1505,91 DM - Rohöl: 54,16 DM


Wie lange existiert Opel noch? Das Werk in Bochum soll geschlossen, das in Eisenach verkauft werden. Das ist eben das kleine Problem bei ausländischen Investoren. Was Opel baut, ist besser, moderner und sparsamer als alles, was General Motors in Detroit zu Wege bringt. Nur sitzen die Arbeiter, die dem großen Boß die Möbel im Chefbüro geradeziehen können, nicht in Rüsselsheim, sondern eben in Detroit. Deshalb wird zuerst in den Kolonien gespart und abgebaut. Hätten wir jetzt eine Kanzlerin, die etwas kann, wärde die nach Detroit oder besser nach Washington fliegen. Ja, der Außenminister könnte auch etwas tun, aber der ist zur Zeit in Bagdad. Und der Wirtschaftsminister? Der muß erst mal Talkshow-Atmosphäre schnuppern, um sich so richtig im Amt einzuarbeiten. Wer sich aber wirklich bemüht, ist Jürgen Rüttgers. Wenigstens ein deutscher Politiker, der etwas tut.
Der Bundesverband deutscher Banken schlägt eine Bad Bank beim Finanzrettungsfonds Soffin vor, bei der jedes einzelne Kreditinstitut ein eigenes Konto bekommen soll. So soll erreicht werden, dass Risiken und Verluste weiterhin einzelnen Häusern zugeordnet werden können. Das beste an der Bad Bank ist jedoch, daß die Steuerbillionen - wir sollten davon ausgehen, daß wir bald diese Größenordnungen erreichen - nicht einer "Deutschen Bank", einer "Commerzbank" oder sonst einer namentlich aufgeführten Bank zufließen. Das Geld fließt auf diese Weise unauffällig und unschädlich für den Aktienkurs, und vor allem unschädlich für die Erfolgsprovisionen der jeweiligen Bankmanager. Und ja, Merkel und Steinbrück sind vorläufig noch dagegen. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern.
Mercedes geht es jetzt auch schlecht. Denen geht es sogar so schlecht, die müssen jetzt mit BMW zusammenarbeiten. So ein gemeinsamer Einkauf bei den Zulieferern bringt es wirklich, und zwar bis zu 20% Rabatt. Das heißt, die Zulieferer, denen es ebenfalls schlecht geht, müssen den Gürtel deswegen drei Löcher enger schnallen. Mit dem Ergebnis, da die überlebenden Zulieferer sich zusammenschließen und... Na, mal sehen. Eines hingegen kann man wohl sagen: Wenn ein betrunkener Testfahrer Jürgen Schrempp an dessen ersten Tag als Vorstandsvorsitzender mit einer S-Klasse überrollt hätte, ginge es dem ganzen Konzern heute so gut, daß er sich die Weltwirtschaftskrise leisten könnte.
Ach ja, es ist Fasching, Karneval, Fastnacht... Jedenfalls kommen jetzt ständig bemüht humoristische Sendungen im Fernsehen. Gut, besser als Harald Schmidt sind die Büttenredner immer, aber das heißt leider nicht viel. Billigen Klamauk halte ich für Verrat an der Narrenkappe. Für abgeschmackte Witze, die gezielt unter die Gürtellinie gehen, halten wir uns sowieso schon einen ganzen Schwarm parasitärer "Commedians". Der Sinn dieser Veranstaltung, der Sinn der Narrenkappe, bestand darin, endlich einmal ungestraft über die Obrigkeit herzufallen. Obrigkeit sind aber nicht Adrea Ypsilant oder Torsten Schäfer-Gümbel, auch nicht Michael Glos, Günter Beckstein oder Erwin Huber. Diese Leute sind abserviert, einen Eröffnungswitz kann man darüber reißen, aber sonst sollte ein echter Narr über aktive Politiker herfallen. Dafür wurde die Narrenkappe eingeführt, um über die Seehofers und Kochs herzufallen, über die Merkels und Münteferings, über die Schäubles und Steinbrücks. Wir haben wahrlich genug Lachnummern in der Bundes- und Landespolitik, um jede Prunksitzung auszufüllen.
Ich gebe ja zu, politische Vorträge sind ein wenig schwerer, als eine Putzfrau zu spielen, die über die Nachbarschaft berichtet. Und natürlich gehört auch mehr Mut dazu, amtierende Politiker öffentlich anzugehen. Aber wenn das unterbleibt, ist von der Fastnacht nicht mehr übrig, als ein zweitklassiger Abend voll rheinischer Folklore. Und ja, dann kann man sich auch bei Schmidt & Pocher langweilen.
HOPS!
Ja, der Goldpreis macht wieder Freude. Nach meinen eigenen Berechnungen aus den Tageskursen sind wir jetzt schon auf dem Allzeithoch in Mark, allerdings habe ich inzwischen einen genaueren Kursverlauf, der die Schwankungen innerhalb des Tages berücksichtigt. Danach sind wir vom Allzeithoch in Mark noch 40 D-Mark entfernt. Für den Euro hingegen gilt: Nie stand er gegen echtes Geld schlechter als heute.
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Seine Vergleiche zur DM lässt uns erinnern welche Währung wir mal hatten; die Älteren unter uns wird es sehr gut tun, gelle Udo?
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Letzter Funkspruch der TITANIC: "Wir schaffen das!





Gruss Franki
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