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MORNING BRIEFING - Märkte (USA/Asien)
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe der USA dürfte sich im Juli weiter verlangsamt haben. Volkswirte erwarten, dass der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex auf 46,5 Punkte von 44,8 im Juni gestiegen ist. Die Helaba räumt ein, dass die US-Einkaufsmansagerindizes bereits seit Frühjahr deutlicher steigen als erwartet. Auf ihren derzeitgen Niveaus implizierten diese Indizes eigentlich positive Jahresveränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen 0,5% und 1,0%, während man selbst für das zweite Halbjahr noch auf Jahressicht BIP-Rückgänge erwarte. BNP Paribas glaubt dagegen, dass eine regelrechte Erholung im verarbeitenden Gewerbe noch einige Zeit auf sich warten lassen wird. Die Landesbank Berlin verweist mit Blick auf die regionalen Umfragen darauf, dass dort die "Headline"-Indizes den aus den Teilfragen hochgerechneten Ergebnissen vorausgeeilt seien. Möglicherweise vollziehe der ISM diese Vorgaben also nicht vollumfänglich nach, warnt die Bank, rechnet aber gleichwohl mit einem "substanziellen Anstieg". UniCredit schöpft vor allem aus der Tatsache Hoffnung, dass das Verhältnis zwischen Auftragseingängen und Lägern im Juni auf den höchsten Stand seit 1975 gestiegen ist.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US
16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Juli
PROGNOSE: 46,5 Punkte
zuvor: 44,8 Punkte
16:00 Bauausgaben Juni
PROGNOSE: -0,5% gg Vm
zuvor: -0,9% gg Vm
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
KONJUNKTUR/CHINA
Der Einkaufsmanagerindex der Finanzgruppe CLSA Asia-Pacific Markets weist für Juli einen Wert von 52,8 Punkten nach 51,8 im Juni auf.
KONJUNKTUR/JAPAN
Der Kfz-Absatz in Japan ist im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,2% gesunken. Im Juni hatte das Absatzminus 13,5% betragen.
KONJUNKTUR/USA
Die Abwrackprämie in den USA ist so populär, dass dem Programm wenige Tage nach seiner Einführung das Geld auszugehen droht. Das Repräsentantenhaus stimmte dafür, weitere 2 Mrd USD bereitzustellen, ein Votum des Senats steht noch aus.
KONJUNKTUR/USA
US-Finanzminister Timothy Geithner sieht zwar Anzeichen für eine Milderung der Rezession. Ein Schlüsselelement dafür, die US-Wirtschaft wieder auf den richtigen Weg zu bringen, sei der Abbau des wachsenden Haushaltsdefizits, sagte er.
POLITIK/USA
Das US-Repräsentantenhaus hat einen Gesetzentwurf zur Begrenzung von Bonus-Zahlungen für Manager staatlich gestützter Unternehmen verabschiedet.
BANKENKRISE/USA
Im Zuge der Finanzkrise sind fünf weitere US-Banken zusammengebrochen. Damit stieg die Zahl der in diesem Jahr geschlossenen Banken in den USA auf 69, wie der US-Bankengarantiefonds FDIC mitteilte.
HONDA
weitet ein Rückrufprogramm für bestimmte Fahrzeuge wegen Problemen beim Aufblasen der Airbags um 4.400 Fahrzeuge aus.
ROYAL BANK OF SCOTLAND
steht offenbar kurz davor, den Verkauf einiger Beteiligungen in Asien an die Australia & New Zealand Banking Group Ltd (ANZ) abzuschließen.
+++++ MÄRKTE AKTUELL (7.30 Uhr) +++++
INDIZES
INDEX zuletzt +/- %
S&P-500-Future 985 0,1
Nasdaq-Future 1607 0,3
Nikkei-225 10326 -0,3
Hang-Seng-Index 20702 0,6
Straits-Times-Index 2651 -0,3
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % (ggü 0.00 Uhr)
EUR/USD 1,4244 -0,1%
EUR/JPY 134,8836 -0,1%
EUR/CHF 1,5257 0,2%
USD/JPY 94,7010 0,0%
USD/CHF 1,0712 0,3%
GBP/USD 1,6723 0,0%
EUR/GBP 0,8517 -0,2%
ÖLPREIS (NYMEX LIGHT SWEET)
aktuell Vortag New York
USD 70,19 69,45
Der Ölpreis hat am Freitag die kräftige Erholung vom Vortag fortgesetzt und erneut deutlich im Plus geschlossen. Händler verwiesen zur Begründung auf den Fall des Dollar gegen die meisten großen Währungen, was darauf hindeute, dass die Investoren wieder Anlageklassen suchten, die von einer Konjunkturerholung profitierten. Der führende September-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI kletterte um 3,8% bzw 2,51 USD auf das Monats-Hoch von 69,45 USD. Die Bewegung aus dem sicheren Hafen Dollar in das Öl habe habe kurz nach der Bekanntgabe der BIP-Daten begonnen, denen zufolge die US-Wirtschaft im zweiten Quartal um 1% geschrumpft ist, hieß es. Der Rückgang fiel etwas geringer aus als von Volkswirten erwartet und lag deutlich unter dem Vorquartal, als es um 6,4% abwärts ging. Dies habe Konjunkturhoffnungen geweckt, die wiederum eine stärkere Ölnachfrage erwarten lassen, sagte ein Händler.
AKTIEN TOKIO (VERLAUF)
Etwas leichter - Vor der Fülle wichtiger US-Konjunkturdaten in dieser Woche hielten sich die Anleger zurück, sagen Händler. Außer auf die US-Konjunkturdaten warte der Markt auch auf die Geschäftszahlen von Toyota am Dienstag, heißt es. Diese könnten in dieser Woche die Richtung des Marktes bestimmen. Unterdessen legen Nissan um 6% zu. Das Unternehmen hat sein Elektrofahrzeug "Leaf" vorgestellt, das gegen Ende des kommenden Jahres in den USA auf den Markt kommen soll. Der Automobilsektor profitiert aber auch von den Absatzzahlen des US-Herstellers Ford, die im Juli gestiegen waren. Honda gewinnen 1,3% und Toyota 2,5%. Ferner sind Bankenwerte gesucht, nachdem Mitsubishi UFJ am Freitag nach Börsenschluss überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt hat.
AKTIEN HONGKONG (MITTAGS)
Freundlich - Der Aktienmarkt in Hongkong folgt den chinesischen Börsen nach oben. Diese profitieren davon, dass der chinesische Einkaufsmanagerindex für Juli überraschend gut ausgefallen ist. In Hongkong zögerten die Anleger allerdings, sich stärker zu engagieren, weil sie auf die Halbjahrszahlen von HSBC und der Hang Seng Bank warteten, sagen Händler. HSBC gewinnen 0,9%, während Hang Seng Bank um 0,6% nachgeben. Rohstoffwerte profitieren vom jüngsten Preisanstieg bei Rohstoffen. Chalco steigen um 5,2% und CNOOC um 2,1%. Tencent profitieren davon, dass die Credit Suisse das Kursziel für die Aktien auf 118 von 86 HKD erhöht hat, und legen um 6,7% zu.
AKTIEN SINGAPUR (MITTAGS)
Etwas leichter - Gewinnmitnahmen in Bankenwerten belasten den Markt. Unter den Blue Chips verzeichnen NOL und Wilmar die höchsten Kursgewinne. NOL steigen um 3,6% und Wilmar um 2,8%. Im Bankensektor büßen OCBC 1,4% ein. Das Unternehmen wird am Mittag Geschäftszahlen vorlegen. UOB verlieren 1,2%.
+++++ RÜCKBLICK US-MÄRKTE +++++
US-NACHBÖRSE
Die Aktien von Huron Consulting sind am Freitag im nachbörslichen Handel um über 50% eingebrochen, nachdem das Unternehmen schwache Umsatzerwartungen veröffentlicht hatte. Huron muss außerdem die Bilanzen mehrerer Jahre neu ausweisen. Gary Holden, Chairman und CEO des Unternehmens, hat seinen Rücktritt eingereicht und wird das Unternehmen verlassen. Auch Chief Accounting Officer Wayne Lipski geht. Die Huron-Aktie fiel bis 19.59 Uhr Ortszeit um 57,2% auf 19 USD. Colonial BancGroup fielen bis 19.46 Uhr Ortszeit um 14,8% auf 0,52 USD. Das Unternehmen übertraf zwar mit seinem Ergebnis vor Sondereinflüssen die Erwartungen der Analysten, enttäuschte aber mit Restrukturierungsplänen. Colonial BancGroup soll entweder verkauft oder fusioniert werden. Ferner sollen die Kosten gesenkt und nachrangige Schuldverschreibungen gegen vorrangige Papiere getauscht werden.
NYSE-ECKDATEN
Vortag
Umsatz (Aktien) 1,59 Mrd 1,26 Mrd
Gewinner 1.738
Verlierer 1.137
Unverändert 66
INDIZES
DJIA 9.172 +0,2%
S&P-500 987,5 +0,1%
Nasdaq-Comp 1.978,5 -0,3%
Nasdaq-100 1.603 -0,4%
Die US-Aktienkurse an Wall Street haben am Freitag den Monat Juli mit der besten Entwicklung seit vielen Jahren abgeschlossen. Am Berichtstag selbst gab es trotz weiterhin negativer BIP-Daten kaum Bewegung. "Der Markt setzt unverdrossen auf eine konjunkturelle Erholung im kommenden Jahr und preist diese Hoffnung bereits jetzt ein", sagte ein Händler. Gefragt waren unter den Branchen vor allem Zykliker und Finanzwerte. Bank of America stiegen als Tagessieger im Dow um 5,9%. Für Alcoa ging es um 2,6% nach oben, für General Electric um 2,2%. Schwächer als der Gesamtmarkt entwickelten sich als eher defensiv geltende Aktien. So fielen Johnson & Johnson um 1,5% und Verizon um 0,7%. Walt Disney fielen als Dow-Schlusslicht um 4,2%. Der Betreiber von Vergnügungsparks hatte im dritten Quartal mit einem Gewinn von 0,51 USD je Aktie zwar die Erwartungen von 0,50 USD je Aktie übertroffen. Mit 8,6 Mrd USD blieb der Umsatz jedoch hinter der Prognose von 8,8 Mrd USD zurück.
TREASURYS
Änderung Rendite
10-Jährige 97-3/32 +1-2/32 3,48%
30-Jährige 99-7/32 +1-28/32 4,30%
Jüngste Daten hatten ein weiterhin schwaches Bild von der US-Konjunktur gezeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA ist im zweiten Quartal zwar weniger stark gesunken als im Konsens erwartet, aber wie aus den Details hervorging läuft der Konsum offenbar weiter sehr schlecht, hieß es. Mit der späten Rally schoben Anleger die zuvor schlechte Stimmung wegen der nicht immer erfreulich verlaufenen Rekordauktionen in dieser Woche schnell beiseite. Diese Entwicklung zeige erneut die anhaltende Attraktivität einer risikofreien Anlage in einem ungewissen Konjunkturumfeld, sagte ein Händler.
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Quelle: Dow Jones Newswires/FAZ.NET
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