19.12.2002, 13:12
ifo-Institut: Konjunktur wird sich im kommenden Jahr nur zögerlich beleben
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Konjunktur wird sich im kommenden Jahr nach Einschätzung des ifo-Instituts nur zögerlich beleben. Dabei dürften sich die wichtigsten Bereiche der Weltwirtschaft unterschiedlich entwickeln. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum werde im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,5 Prozent wachsen, nachdem die Steigerungsrate im laufenden Jahr bei 0,8 Prozent gelegen haben dürfte, sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn am Donnerstag in München. Die US-Wirtschaft werde sich hingegen erneut um 2,5 Prozent ausweiten. In Japan werde das BIP um 1,25 Prozent zulegen. Für 2002 rechnet das Insitut mit einem Nullwachstum.
In den USA bestehe aber nach wie vor die Gefahr, dass die Akteure an den internationalen Finanzmärkten bei einem anhaltenden Doppeldefizit in Leistungsbilanz und Staatshaushalt das Vertrauen in den US-Dollar verlören und den Kapitalbedarf der USA nicht mehr ausreichend deckten, sagte Sinn weiter. Dies hätte einen erneuten Einbruch an den Aktienmärkten und möglicherweise auch eine Abwertung des Dollar mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die weltwirtschaftliche Entwicklung zur Folge.
Die Konjunktur-Prognose ist nach Auffassung des ifo-Instituts nach wie vor mit erheblichen Risiken behaftet. Eine besondere Unsicherheit sei zur Zeit die politische Lage im Mittleren Osten und die damit verbundene weitere Entwicklung des Ölpreises und die Perspektiven für die internationalen Aktienmärkte. Es sei davon auszugehen, dass der Irak-Konflikt zwar bis weit in das kommende Jahr hinein schwelen werde, aber es nicht zu größeren militärischen Auseinandersetzungen komme. Der Rohölpreis werde im Durchschnitt des Jahres 2003 rund 25 Dollar je Barrel (159 Liter) betragen./he/jh/kro
Quelle: dpa-AFX
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