Teil II:
4 Spitzen sind von Bedeutung, nämlich die von 1901, 1929, 1966 und 2000. Jeder Spitze folgte eine lange und ausgedehnte Periode schlechter Aktienperformance. Shiller sagte voraus, dass genau dasselbe nach dem Jahr 2000 passieren würde.
Die mageren Jahre nach den jeweiligen "peaks" sind ausgedehnt. Wer sozusagen Aktien im Jahr 1966 kaufte, musste bis 1983 warten, um wieder seine Einstandskurse zu sehen. Das sind mal schlappe 17 Jahre - zu lange für ein kurzes Börsianerleben.
Verschiedene Börsenkommentatoren und Analysten beerdigen bereits den Bärenmarkt und schreien laut in der Welt herum, dass am 11.September 2001 ein neuer Bullenmarkt geboren worden ist. In der letzten Woche feierte die Boulevardpresse bereits den neuen Bullenmarkt, indem sie in verschiedenen Artikeln den Bärenmarkt zu Grabe trug.
Eine Überschrift bei Reuters Anfang letzter Woche lautete dann auch: "Bear-hunting is over, welcome baby bull." ....Man könne die Gewehre in den Schrank stellen, der Bär hat die Stadt verlassen. Der Chef-Investmentstratege von First Albany Corp. wurde zitiert mit den Worten: "2002 is going to be a very good year. All the conditions are in place for a bullmarket."
Diese Aussagen reflektieren wachsendes Vertrauen und erklären auch die nachstehende Grafik über das Sentiment der professionellen Börsenberater.
Der Markt steht vor einer größeren Korrektur, wenn der Spread (Differenz) zwischen den bullishen Beratern und den bearishen Beratern über 29% beträgt (rote Linie).
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wallstreet-Analysten sind bullisher als in den gesamten 90iger Jahren. Diese hohe Erwartungshaltung macht die Aktienmärkte anfällig für einen kräftigen Kursrutsch. Die Kapitulation dieser Analysten werden wir ziemlich bald erleben.
Meine Analysen der letzten Zeit besagen vielmehr, dass diese Wunschvorstellungen in den kommenden Jahren bitter enttäuscht werden. Eine sorgfältige Analyse der Zyklen bringt andere Ergebnisse als Wunschdenken:
In den kommenden Jahren werden riesige Werte an der Börse sich in Nichts auflösen. Der Fall "Enron" hat uns einen Vorgeschmack gegeben. Der Fall "Argentinien" lässt einem schon die Zunge pelzig werden. Gestern wurde bekannt, dass die Guthaben in Dollar der Argentinier in Peso umgewandelt werden - nach der bereits erfolgten Abwertung der Währung versteht sich.
Zurück zu Elliott-Theorie.
Jeder, der sich schon einmal mit dem Elliott-Prinzip befasst hat, weiß, dass eine Korrektur eines 5-welligen Bullenzyklus sehr oft bis zur Welle 4 zurück läuft. Betrachten wir den DOW JONES und seinen Bullenmarkt seit 1932, kommen wir zu dem Ergebnis, dass eine Korrektur bis auf das Niveau der 70iger Jahre durchaus normal wäre - auch wenn das dem einen oder anderen nicht passt.
So hat z.B. die Airline-Industrie (XAL) gerade ein riesiges Top vollendet, das sich als fallendes Dreieck darstellt. Dies ist einwandfrei ein Top des Bullenmarktes seit 1932. Die amerikanische Flugzeugindustrie ist eine der wichtigsten Industriezweige in den USA
Unmittelbar betroffen davon wird Boeing sein. Auch hier sehen die Kursziele alles andere als erbaulich aus. Die einzelnen Fluglinien sind schon reichlich in der "Grütze". Die ehrwürdigen Wallstreetfirmen Eastman Kodak und Ford stellen somit keine Einzelfälle dar.
Wer mit der DOW-Theorie vertraut ist, dem ist bekannt, dass der Transportsektor dem allgemeinen Aktienmarkt stets vorausläuft. Also ist auch von dieser Seite eher Pessimismus als Hoffnung angebracht.
Der Abstieg in die Niederungen der normalen Kursbewertungen wird sich nicht in einem Rutsch vollziehen. Die Volatilität wird wahrscheinlich in den kommenden Jahren hoch sein und in extrem überverkauften Situationen werden rasante Bearmarket-Rallies auftreten. Wer präpariert ist und nicht gewillt ist, alles zu glauben, was in den Medien kolportiert wird, wird erfolgreich diese schweren Jahre überstehen. Nur sollte niemand glauben, wenn die Kurse bereits stark gefallen sind, eine Aktie sei billig. Erst wenn wir P/E-Ratios unterhalb von 10 sehen, haben wir historisch akzeptable Einstiegniveaus.
Am Ende des Abwärtstaumels werden wir ultimative Panik erleben. Sie werden Sie erkennen. Dann haben Sie hoffentlich genügend Cash, um auf Einkaufstour zu gehen. Bis dahin werden jedoch die Bären in Scharen aus den Wäldern kommen und das große Fressen wird seinen Lauf nehmen. -
Quelle:
http://www.bialuch.de/special07.htm
Was meint Ihr zu dieser negativen These??!!
Grüße
DerBROKER