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Alt 25-02-2003, 08:53   #5
cade
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nachdem zwar die letzten zahlen nicht so gut waren aber die gute chancen bei microlog. kaufen bei 17,-- euro.

Nach Abgang des Finanzvorstands Rodolphe Schoettel steht bei Thiel nun die gesamte Unternehmensstrategie auf dem Prüfstand. Grund ist die verpatzte Expansionsstrategie, die für einen Verlust im Jahr 2002 sorgt.

5,1 Mio. Euro Verlust weist der Luxemburger Logistik-Dienstleister Thiel für das Jahr 2002 aus, nachdem man 2001 unter dem Strich noch einen Gewinn von 46,6 Mio. Euro verzeichnete. Der Umsatz des Unternehmens übertrifft mit 1,49 Mrd. Euro die eigenen Planungen leicht um 40 Mio. Euro. In den Zahlen enthalten sind im vierten Quartal auch das Ergebnis der neu erworbenen Microlog.

Neben der schwachen Konjunktur macht Thiel vor allem ergebnisbelastende Sonderfaktoren aufgrund von Managementfehlern bei der Schweizer Tochter verantwortlich. Auch die Integration von Birkart gestaltet sich kostenreicher als geplant. Insgesamt zahlt Thiel ! mit dem verpatzten Jahr 2002 den Preis für das starke Wachstum durch Zukäufe, dass die Strukturen der Gruppe extrem belastet hat.

Nun rudert das Management eilig zurück und stellt alles auf dem Prüfstand – eine Maßnahme, die dem Management wohl vom neuen Großaktionär Delton AG, die durch Stefan Quandt geführt wird, zugeschrieben werden darf. Und wohl einer der Gründe für den angekündigten Rückzug Schoettels, der zum 30. April seinen Hut nimmt nach Differenzen über die weitere Strategie des Unternehmens. Die operativen Kosten sollen um 18 Mio. Euro bzw. 3 Prozent gesenkt werden. Dazu stehen Desinvestments in Höhe von 50 Mio. Euro an. Nach einer jahrelangen Unternehmens-Kauforgie wirft man in Luxemburg damit das Ruder komplett herum – und gibt damit auch indirekt zu, sich vergaloppiert zu haben.

Fraglich erscheint nun, ob Thiel wirklich die gesetzten Zielmarken für 2003 erreichen kann: Firmenchef Günter Thiel bestätigt zwar noch einmal, i! m laufenden Jahr einen Umsatz von 1,8 Mrd. Euro und ein operatives Plus von 40 Mio. Euro erzielen zu wollen, zuletzt war aber bei Thiel die Planverfehlung an der Tagesordnung. Nicht nur deshalb hat das Management bei privaten wie institutionellen Anlegern stark an Vertrauen eingebüßt. Werden nun auch die Restrukturierungs-Ziele nicht erreicht, dürfte das letzte Vertrauen aufgebraucht sein. Das restliche Thiel-Management bleibt nach Schoettels Abgang im Amt – auf Bewährung.

Dieser Bericht wird Ihnen von www.4investors.de präsentiert.
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