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Alt 02-03-2003, 11:24   #6
cade
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Registriert seit: Sep 2002
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bei mediantis wirds immer merkwürdiger. jetzt wurde auf der hauptversammlung die fortführung der gesellschaft abgeschmettert. das heisst jetzt wird liquidiert aber das dauert anscheinend. hier noch ein subjektiver hv-bericht von einem wo-mitglied der dabei war.

Ich war sowohl bei der HV im Sommer 2002 als auch gestern. Letztes Jahr hat der Abwickler Rolf von Rheinbaben erläutert, daß das ZVAB kaum veräußerbar sei, da potentielle Investoren vor der Zusammenarbeit mit den offenbar etwas eigenwilligen Entwicklern zurückschrecken und die Software komplett selbstgestrickt und kaum dokumentiert sei.

Gestern wurde wiederholt, daß die Veräußerung nicht gelungen sei. Nachvollziehbar wurde dargelegt, daß es derzeit aufgrund der Marktsituation, aber auch aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage, ein Überangebot an mittelständischen Unternehmen und gleichzeitig sehr geringe Nachfrage von Investoren gebe. Es seien keine akzeptablen Offerten eingegangen. Zu einem "Schrottpreis" zu veräußern sei man nicht bereit, da das ZVAB mittlerweile profitabel sei und sich weiter gut entwickle.

Bei der Abwicklung der "alten" Mediantis/Buecher.de ist man offenbar bis auf den Komplex "ZVAB", einige kleinere Rechtsverfahren und die Auflösung der Altmietverträge soweit fertig. Die Kosten wurden sehr diszipliniert auf einem Minimum eingefroren, die Barbestände erwirtschaften fleißig Zinsen und das ZVAB läuft immer besser - resultierend sind (erstmals in der Mediantis-Geschichte) ein positiver Cash-Flow und sogar ein Bilanzgewinn.

Es bleibt also festzuhalten, daß die Substanz der Aktie nicht gefährdet ist und sich positiv entwickelt. Auf die Ausschüttung des Liquidationserlöses wird jedoch meines Erachtens mindestens bis 2005, wenn nicht länger zu warten sein. Dies liegt an den Schwierigkeiten beim ZVAB-Verkauf und den Besonderheiten des Liquidationsrechts.

Herr Heusgen und seine Kreise haben die vorgeschlagene Forführung der Gesellschaft und das Rückkaufprogramm offenbar deshalb mit ihrer Sperrminorität vereitelt, da er selbst wohl privat herausgekauft werden wollte, die Familie von Rheinbaben aber nicht den gewünschten Preis zu zahlen bereit war. Als symbolische Ohrfeige hat die HV ihm im Gegenzug die Entlastung für seine Tätigkeit als Abwickler (bis 31.12.2001) verweigert. Natürlich war das etwas kindisch, aber menschlich nachvollziehbar.

Ich persönlich fand das alles etwas peinlich, insbesondere auch diesen "Showdown" - normalerweise hätte man Punkte, deren Ablehnung von vornherein feststeht, nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Ein Glanzstück war das nicht, auch wenn ich ansonsten die Arbeit der v. Rheinbabens sehr positiv bewerte und Herr Heusgen etwas dubios erscheint.


viel gruesse

cade
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