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Alt 05-03-2003, 13:31   #3
crazy_coco
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Der Euro - Bald bei 1,20 Dollar?

Bei 1,20 Dollar notiert der Euro zwar noch nicht. Allerdings erklomm er in Anbetracht der anhaltend schwachen US-Wirtschaft und einem immer näher rückenden Irak-Krieg am Mittwoch ein neues Vier-Jahres-Hoch bei 1,10 Dollar. Kurz danach sackte die europäische Gemeinschaftswährung aber wieder unter die psychologisch wichtige Marke und pendelte sich bei 1,097 Dollar ein.

Dadurch hat die amerikanische Währung gegenüber dem Euro innerhalb von nur zwölf Monaten rund 20 Prozent an Wert verloren.

Händler begründeten die erneute Dollar-Schwäche mit den Aussagen von US-Finanzminister John Snow vom Dienstagabend, wonach die derzeitige Dollarentwicklung kein Problem darstelle. "Ich bin nicht besonders besorgt darüber. Es gebe keine ungewöhnlichen oder gar alarmierenden Bewegungen. Der Dollar steigt und sinkt halt", sagte Snow in einem Interview.

Durch seine Äußerungen verstärkten sich Händlern zufolge Spekulationen, nach denen die USA von ihrer Politik eines starken Dollars abrücken könnten. Das US-Finanzministerium bemühte sich am späteren Abend auch prompt, die Aussagen Snows richtig zu stellen. Die Haltung zum Dollar habe sich nicht geändert. Der Finanzminister trete weiterhin für einen starken Dollar ein, hieß es von einem Sprecher.

Gefahr für deutsche Firmen
Ein weiterer Grund für die Dollarschwäche liegt in der Charttechnik. Durch den Anstieg in den letzten Tagen hat der Euro seine Handelsspannen um die 1,08 Dollar aus dem Februar nach oben verlassen. Kurzfristig impliziert dies weiteres Aufwärtspotenzial für die Gemeinschaftswährung.

Fakt ist, ein schwächerer Dollar stärkt die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Konzerne auf dem Weltmarkt und hilft damit, die lahmende US-Konjunktur anzukurbeln. Für Deutschland als Export-Nation Nummer Eins in Europa stellt die aktuelle Euro-Stärke allerdings ein zusätzliches Hindernis für eine wirtschaftliche Erholung dar. Sackt der Dollar noch weiter ab, könnte dies für einige Konzerne zu drastischen Umsatzeinbußen führen und eine Flut an Gewinnwarnungen.

Zu den größten Verlierern gehören vor allem Werte aus der Chemie- und Pharmabranche wie BASF oder Schering . Beispielweise gilt für Schering die Faustregel, dass eine Veränderung des Euro/Dollar-Verhältnisses um fünf Cents das Nettoergebnis um etwa ein Prozent verändert. Weitere Dax-Titel, die unter einem starken Euro leiden, sind Siemens , Thyssen-Krupp und MAN

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