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Alt 06-03-2003, 07:53   #208
Snowfun
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Hi,

ich hatte gestern so ein komisches Gefühl und wollte verkaufen. Hätt ichs man gemacht!

Ich habe auch das Gefühl, dass die "Bad News" gerne an entscheidenen charttechnischen Marken gezielt gesetzt werden.

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Hier nochmal ein Ausschnitt von FH vom 24.1.03

Das Neueste von Rambus und der FTC, von Bill Teel

Wenn Sie in letzter Zeit die Nachrichten verfolgt haben, wissen Sie von der Eingabe der FTC an den Richter, er solle den Fall sofort entscheiden und Rambus schuldig sprechen, weil das Unternehmen angeblich prozessrelevante Dokumente vernichtet hat. Die FTC behauptet, Rambus-Vertreter hätten seit 1998 gewusst, dass es bezüglich ihrer Beteiligung an der Standardfestlegung durch das JEDEC zu einem Rechtsstreit kommen würde, und hätten deshalb begonnen Unterlagen zu vernichten, die ihnen in einem Prozess schaden würden.

Laut Auskunft von Patentanwälten, die mit dem Fall vertraut sind (einer von ihnen ist Rambusaktionär), handelt es sich bei der von der FTC erwähnten Vernichtung von Dokumenten um ein übliches Vorgehen, das die meisten Unternehmen praktizieren, um ihr Altpapieraufkommen zu reduzieren, und demnach wird dem Antrag wohl nicht stattgegeben werden. Es gibt weder eine noch rauchende Pistole noch irgendein anderes Indiz, das darauf hindeutet, dass sich Rambus speziell bemüht hätte, nachteiliges Material loszuwerden. Die Aufzeichnungen sind in diesem Punkt recht klar, und die Hinweise, auf die sich die FTC beruft, sind unserer Meinung nach recht dünn.

Soweit wir die Sachlage überblicken, unterscheiden sich die Rambus-Richtlinien bezüglich der Aufbewahrung von Dokumenten nicht von denen anderer Unternehmen. Die Anschuldigung seitens der FTC soll wohl den Verwaltungsrichter glauben machen, Rambus sei irgendwie schuldig. In einer knappen Antwort bezeichnen die Rambus-Anwälte die Behauptungen als ungerechtfertigte Verleumdungsversuche. Der versuchte Rufmord gegen Rambus begann schon, als die Tinte unter dem Vertrag mit Intel aus dem Jahre 1996 noch nicht recht trocken war. Alle Jahre wieder.

Aber die aktuelle Verleumdung ist anders, denn die Eingabe der FTC hat etwas Dringendes an sich, so als bliebe der Behörde nicht mehr viel Zeit und als würde sie die Sache gerne zu Ende bringen. Unserer Meinung nach sollten sich etwaige Ermittlungen, die aus diesem Fall resultieren – abgesehen von den Unternehmen, die möglicherweise von Anfang an versucht haben, die Chancen von Rambus-RDRAM zu schmälern –, auf die Beziehungen zwischen den FTC-Anwälten und den Unternehmen richten, die ehemalige FTC-Anwälte und FTC-Mitarbeiter beschäftigen. Die Aufgabe der FTC besteht unserem Verständnis nach darin, die Verbraucher dadurch zu schützen, dass sie Unternehmen daran hindert, wettbewerbswidrig zu handeln. Wenn dem so ist, warum sieht es dann so aus, als mache sich die FTC zum Werkzeug von Unternehmen, die genügend Ressourcen und politische Verbindungen haben, um ihre Pfründe zu verteidigen? Man braucht kein Genie zu sein, um sich auszurechnen, dass die zahlreichen Micron-Anwälte, die vorher für die FTC gearbeitet haben (unserer Zählung nach sieben), einen gewissen Einfluss auf die Organisation haben.

Was wir an all den Enthüllungen, die es seit Beginn des Prozesses gegeben hat, am Interessantesten finden, sind die vielen Indizien, gemäß denen Rambus die angebliche Offenlegungspflicht von Patenten während der JEDEC-Mitgliedschaft verletzt hat. Erstens das, und zweitens die zunehmenden Anzeichen dafür, dass es tatsächlich eine Absprache zwischen den Speicherherstellern gegeben haben könnte, den Erfolg von RDRAM zu verhindern. Wenn sich Letzteres bewahrheiten sollte, dürfte es für die beteiligten Mitglieder ernste Konsequenzen haben.
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Gruß
Snowfun
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