Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23-06-2003, 07:54   #98
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.693
23.06.2003, 08:48
Devisen-Kolumne: Wohin geht´s Mr. Greenspan?


So schnell kann es gehen: Schickte ein Rückgang des Vertrauens der amerikanischen Konsumenten in ihre Wirtschaft die Aktienmärkte am 13. Juni noch nach unten, so sorgte ein ganzer Reigen positiver US-Konjunkturdaten in der vergangenen Woche für ein Aufatmen an den Kapitalmärkten. Zuerst stieg der von der regionalen Notenbank von New York durch Befragung ermittelte Index für das Verarbeitende Gewerbe von 10,6 auf 26,6 Punkte deutlich stärker an als erwartet. Schließlich deutete auch die Industrieproduktion für die ganzen Vereinigten Staaten mit einem Plus von 0,1 Prozent eine leichte wirtschaftliche Belebung an.


Selbst die Verbraucherpreise zeigten nicht den befürchteten Rückgang, sondern die Kernrate legte sogar um 0,3 Prozent zu. Das verringerte vor allem die Befürchtungen über deflationäre Tendenzen in der US-Wirtschaft. Ebenfalls über den Erwartungen liegende Daten über die Entwicklung der Realeinkommen und der Wohnbaubeginne rundeten schließlich das positive Konjunkturbild in der vergangenen Woche ab.


Alle diese Zahlen geben gewiss keinen Anlass zur Konjunktur-Euphorie, aber sie unterstützen das Bild einer US-Wirtschaft, die sich langsam aus ihrer Lethargie befreit. Das sind gute Voraussetzungen dafür, dass die niedrigen Zinsen auf der einen Seite und die Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen der Bush-Administration auf der anderen Seiteihr Ziel einer Belebung der Wirtschaft nicht verfehlen. Entsprechend optimistisch zeigten sich die Akteure an den Finanz- und Kapitalmärkten. Und das Beste: Sogar Deutschland machte positiv von sich reden, da der Index der Konjunkturerwartungen des ZEW überraschend stark zulegen konnte. Schließlich verfügt der per Umfrage unter Finanzmarktakteuren ermittelte Indikator anerkanntermaßen über eine gute Prognosequalität.


An den Devisenmärkten führte dies zu der von uns erwarteten Stärkung des US-Dollars. Der Kurs des Euro fiel zeitweise unter 1,16 US-Dollar. Die entsprechenden Short-Positionen in unserem Devisen-Musterdepot legten dadurch bereits kräftig zu und befinden sich nach nur zehn Tagen mit mehr als 40 Prozent im Plus.


Etwas in den Hintergrund trat an den Devisenmärkten eine mögliche weitere Senkung der Leitzinsen durch die amerikanische Notenbank Fed am 25. Juni. An den Märkten ist eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bereits eingepreist und eine entsprechende Maßnahme dürfte zu keinen größeren Turbulenzen führen. Lediglich das Ausbleiben einer Zinssenkung oder ein - eher unwahrscheinlicher - kräftigerer Schritt um 0,50 Prozentpunkte würde die Märkte stärker bewegen.


Ihre Devisen-Trader Redaktion

Der Devisen-Trader gehört zu Deutschlands größten Devisen-Börsenbriefen. Weitere Infos unter: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Quelle: finance-online
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten