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Alt 02-07-2003, 15:21   #230
Stefano
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hola,

Die Nummer eins aus Albanien-Geri Cipi unterschreibt bei Eintracht Frankfurt einen Zweijahresvertrag / Heute erstes Testspiel in Bensheim

FRANKFURT A. M. Unter dem hellblonde Dreitagebart hat sich das Gesicht rot gefärbt, und ein bisschen hat Geri Cipi pumpen müssen, nachdem der stämmige Albaner auf der Tartanbahn vor der Wintersporthalle ein paar tausend Meter im Kreis gelaufen war - erst langsam, dann immer schneller. Co-Trainer Jan Kocian hat anschließend die gemessene Pulsfrequenz sorgfältig in eine Tabelle eingetragen, ehe Cipi und den anderen Profis von Eintracht Frankfurt ein Tröpfchen Blut aus dem Ohrläppchen gequetscht worden ist, damit Trainer Willi Reimann über den physischen Zustand seiner Berufsfußballer genau im Bilde ist. Was sein muss, muss sein. Erst recht in der ersten Liga.

Cipi hatte sich zum morgendlichen Laktattest verspätet, aber einen guten Grund: Der 27 Jahre alte Nationalspieler, der von Klaus Gerster beraten wird, hatte zuvor seine Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag gesetzt. Sehr zur Freude von Teamkollege Ervin Skela, der der Eintracht eine Verpflichtung des vorher drei Jahre in Gent grätschenden Innenverteidigers ans Herz gelegt hatte. Cipi, den Skela als die Korsettstange, "die Nummer eins" der albanischen Nationalelf bezeichnet, gilt als absolut resolut im Zweikampf, als ein 190 Zentimeter großes und 86 Kilo schweres Kraftpaket, das erst neulich im EM-Qualifikationsspiel in Irland glänzte. Der ruhige, zurückhaltende Familienmensch steht aber auch mit dem Ball nicht auf Kriegsfuß, er verkörpert den modernen, mitspielenden Abwehrmann, der sehr wohl in der Lage ist, einen öffnenden Pass zu schlagen, der nicht nach fünf Metern in die Beine des Gegners hoppelt. "Ein eleganter Spieler", sagt Skela über den Kumpel, der mit seiner Familie in Skelas Nachbarschaft in Maintal-Bischofsheim ziehen wird.

Erstmals seit einem halben Jahr hat auch Stefan Lexa wieder mit einer Mannschaft Ball spielen dürfen. Denn der Österreicher hatte im Januar seinen Vertrag beim spanischen Zweitligisten CD Teneriffa aufgelöst, nachdem er nach der Entlassung seines Trainers Ewald Lienen keine Lobby und drei Monate kein Gehalt bekommen hatte. Lexa, 26, ist ein Nomade in Sachen Fußball, verdiente sein Geld unter anderem in Burghausen, Wehen, Reutlingen und Unterhaching, wo er zum Publikumsliebling avancierte. Früher, erzählt Lexa, als er noch blutjung war, habe er aus Prinzip nur Einjahresverträge abgeschlossen, frei nach dem Motto: Was kostet die Welt ? "Als Fußballer", sagt er, "ist nichts für die Ewigkeit."
Der schnelle Techniker legt jedoch Wert darauf, dass er sich mit jedem Vereinswechsel gesteigert habe, "es ging immer einen Schritt vorwärts". Jetzt sogar bis in die erste Liga. "Ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte mich über den Aufstieg der Eintracht nicht riesig gefreut." Und Lexa, verheiratet, möchte sesshaft werden, weshalb er in Frankfurt gleich drei Jahre die rechte Seite, "auf der ich alles gespielt habe", unsicher machen wird.

Die erste Bewährungsprobe steht schon heute an, wenn Trainer Reimann seinen Mannen im ersten Testspiel beim mit drei Oberliga-Spielern verstärkten Bezirksligisten FSG Bensheim (19 Uhr, Stadion am Berliner Ring) genau auf die Füße sehen wird. Der Coach plant, alle verfügbaren Spieler einzusetzen, wenngleich es einige nicht rechtzeitig zum Anpfiff an der Bergstraße schaffen werden, da sich die Mannschaft heute Morgen einer ausgiebigen ärztlichen Untersuchung unterzieht.

In den ersten ein, zwei Wochen werden einigen Profis ohnehin die Muskeln brennen, schließlich soll die konditionelle Grundlage für den bevorstehenden Abstiegskampf gelegt werden. Ausdauertraining wird auch im am Samstag beginnenden Trainingslager auf Sylt an erster Stelle stehen, in das Reimann auch den verletzten Jermaine Jones mitnehmen will.

Erst gegen Ende der Vorbereitung wird der Trainer seiner Mannschaft den Feinschliff verpassen, für das letzte Wochenende vor dem Spiel beim FC Bayern München am 1. August wird sich die Eintracht daher auch noch von einem starken Testspielgegner auf den Zahn fühlen lassen. Bis dahin werden unterklassige Opponenten die Opferrolle annehmen. q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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