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Alt 03-07-2003, 08:17   #32
cade
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da hab ich noch nen auszug aus dem hybericht von bechtle.

Anschließend berichtete Herr Schick stolz, wie der Wachstumskurs von Bechtle im vergangenen Jahr von der Fachpresse anlässlich der Übernahme der Mehrheit an der PSB AG mit den Worten „Bechtle ist ein Phänomen“ gewürdigt worden sei. Bei der Akquisition der PSB AG handle es sich um eine freundliche Übernahme mit Zustimmung der Unternehmensführung und des Aufsichtsrates. Der Kaufpreis summiere sich nach einer 100-prozentigen Übernahme aller 3,6 Mio. PSB-Aktien und inklusive Nebenkosten auf 24 Mio. Euro. Inzwischen halte Bechtle einen Anteil von rund 97 Prozent an der PSB. Ein Squeeze Out sei somit möglich geworden, und man werde diese Möglichkeit auch nutzen.

In Rankings der Fachpresse sei die PSB die Nummer zehn auf dem deutschen Systemhausmarkt, Bechtle die Nummer zwei. Bei einem Umsatz von 150 Mio. Euro habe die PSB im vergangenen Jahr mit 488 Mitarbeitern ein EBIT von rund drei Mio. Euro erwirtschaftet. Im ersten Quartal 2003 habe das EBIT der PSB bei einem Umsatz von rund 34 Mio. Euro bei 884.000 Euro gelegen. Das Eigenkapital belaufe sich nach Abzug der Firmenwerte auf rund 16 Mio. Euro. Es handle sich also um ein sehr solides Unternehmen.

In erster Linie habe man die PSB übernommen, um die Flächendeckung von Bechtle in Deutschland zu vervollständigen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erreiche man fast alle wichtigen Wirtschaftsregionen mit Bechtle-Standorten. Von zwei Ausnahmen abgesehen, gebe es bei den Standorten keine Überschneidung.

Die PSB spreche im Wesentlichen auch die Zielgruppe von Bechtle an, und verfüge darüber hinaus über ein ausgedehntes Service-Netz. Ideal sei auch, dass PSB und Bechtle eine vergleichbare Unternehmenskultur haben, da beide Unternehmen ihre Tochtergesellschaften mit ergebnisverantwortlichen Geschäftsführern führen. Last but not least sehe man großes Synergiepotenzial zwischen der PSB und den zentralen Funktionen bei Bechtle wie Logistik & Service, Produktmanagement, Katalog und Controlling.

Wie Herr Schick noch einmal ausdrücklich betonte, sei Bechtle im wichtigsten Marktsegment der kommenden Jahre hervorragend etabliert. Mit den dezentralen Systemhäusern, dem europaweiten eCommerce und den wichtigen Zentralfunktionen wie Logistik und Service sei Bechtle für die Erfordernisse des Marktes sehr gut aufgestellt. Außerdem sei Bechtle mit der Übernahme der PSB ein großer Schritt nach vorne gelungen. Davon beginne die Wirtschaftspresse ebenso Notiz zu nehmen, wie der Kapitalmarkt. Das alles zusammen bringe eine gehörige Portion Phantasie in die Bechtle-Aktie.

Bezüglich dem Tagesordnungspunkt zwei (Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns) erklärte Herr Schick, dass Bechtle nach Rentabilität strebe, und die Aktionäre auch an diesem Erfolg beteiligen möchte. Daher werde der Hauptversammlung von Aufsichtsrat und Vorstand eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie vorgeschlagen. Hinter diesem Vorschlag stehe die Botschaft, dass Bechtle eine konstante Dividendenpolitik anstrebe.

Auch die Wahl zum Aufsichtsrat sei ein wichtiger Tagesordnungspunkt. Durch die Übernahme der PSB habe Bechtle in Deutschland die Grenze von 2.000 Mitarbeitern nachhaltig überschritten, weshalb ein mitbestimmter Aufsichtsrat mit zwölf Vertretern etabliert werden müsse. Infolgedessen müssten sechs Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt werden.

Im Hinblick auf seine Kandidatur als Ersatzmitglied für den Aufsichtsrat erklärte Herr Schick, dass die Übernahme der PSB eine große Integrationsaufgabe sei. Diese Übernahme, die er in die Wege geleitet habe, werde eine seiner letzten großen Aufgaben im Vorstand sein. Wann diese Aufgabe abgeschlossen sein wird, sei noch nicht ganz klar, aber auf der nächsten Hauptversammlung werde diesbezüglich sicherlich eine Erfolgsmeldung vorgelegt werden.

Den Integrationsprozess werde er als Vorstand so lange begleiten, wie es aus Unternehmenssicht notwendig sei. Danach werde er auf Wunsch der übrigen Anteilseigner seine Erfahrung aus 50 Jahren Berufstätigkeit, davon 20 Jahre in der IT-Branche, dem Unternehmen weiter zur Verfügung stellen. Die Möglichkeit, aus der Rolle des Ersatzmitgliedes in den Aufsichtsrat nachzurücken, biete dafür den besten Ausgangspunkt. Herr Schick wies darauf hin, dass seine Tochter zum gegebenen Zeitpunkt aus dem Aufsichtsrat ausscheiden werde, um das problemlose Nachrücken von ihm zu ermöglichen.

Hinsichtlich einer von zahlreichen Aktionären erwarteten Prognose für 2003 erklärte Herr Schick, dass eine tragfähige Prognose ohne die Basis stabiler konjunktureller Eckdaten der Unternehmensentwicklung derzeit kaum möglich sei. Daher würden bis auf Weiteres keine Erwartungen zu Umsatz und Ertrag veröffentlicht werden.

Nach einem guten ersten Quartal sei das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einer gewissen Zurückhaltung zu betrachten, da es durch eine hohe Zahl von Feier- und Brückentagen gekennzeichnet sei. Dabei wirke sich nicht nur der fehlende Umsatz an den Feiertagen aus. Durch die Brückentage würden sich die Entscheidungsprozesse bei den Kunden verzögern, weil viele Entscheider nicht präsent seien bzw. Beschlüsse einfach nicht zustande kommen könnten, da ein wichtiger Teilnehmer nicht greifbar sei. Und gerade bei der derzeitigen konjunkturellen Lage werde die Verschiebung von Projekten gelegentlich gerne billigend in Kauf genommen.

In den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahres strebe man auch organisches Wachstum im eCommerce-Bereich an. Wachstum durch Akquisitionen sei bereits gegeben. Bechtle werde sicher auch noch die eine oder andere Übernahme tätigen, aber größere Übernahmen würden in nächster Zeit nicht in Betracht kommen.

Im Bereich eCommerce werde man sich darauf konzentrieren, zunächst die Märkte weiterzuentwickeln, in denen man schon heute tätig ist. Und das seien die wichtigen Märkte. Kleine Märkte wie Griechenland oder Norwegen würden nichts bringen. Ungeachtet dessen blicke man weiterhin nach Osten, und werde dort auch aktiv werden, sobald man den richtigen Zeitpunkt für gekommen halte. Abschließend versicherte Herr Schick den Aktionären, dass darum gekämpft werde, in 2003 mindestens ein Ergebnis auf Vorjahresniveau zu erzielen.
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viele grüsse

cade
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