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Alt 15-08-2003, 13:48   #7
Vogtlandsiggi
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Liebe Leser(innen)!

In den letzten Tagen las ich wiederholt Kommentare von Analysten, es könne jetzt an den Aktienmärkten eigentlich nur noch aufwärts gehen, da seit Anfang 2003 die MACDs zu den Monatscharts aller Indizes nach oben drehten und Ende Juli ihre Triggerlinien nach oben geschnitten hätten.

Beim DAX-Chart seit 1995 sieht das - wahrlich beeindruckend!? - so aus

Dieser Chart von www.technical-investor.de wurde mit der interaktiven Software TradeSignal basic erstellt. Der Indikator MACD besteht aus einer Konstanten, der Null-Achse, und drei Variablen: Periode 1, Periode 2 und Trigger-Periode. Standardeinstellung ist 12 / 26 / 9 Perioden.

Ich habe diese Standardeinstellung dem Grundverhältnis von 4 zu 9 zu 3 entsprechend auf a) die Hälfte (6/13/4), b) ein Drittel (4/9/3), c) ein Viertel (3/7/2) der Perioden in der Standardeinstellung verändert und als Variante d eine von 2/5/2 Perioden gewählt, die vom Grundverhältnis etwas abweicht. Alle Varianten habe ich stark vergrößert. Zur besseren Übersicht finden Sie über den nachfolgenden MACD-Grafiken nochmals den oben eingestellten Chart. Ich merke an, dass der Monat August 03, der bei den beiden letzten Grafiken stark zu Buche schlägt, noch nicht beendet ist. Bei einer weißen Kerze am Monatsende wird der MACD noch etwas höher laufen, bei einer roten allerdings unter die Triggerlinie laufen.






Was lässt sich nun aus diesen Parameter-Veränderungen ersehen? Aus meiner Sicht zeigt sich der MACD in der Standardeinstellung als äußerst träger Dinosaurier (etwa Brachiosaurus). Der MACD 6/13/4 könnte schon als Raubsaurier vom Typ des auch sehr großen und damit schwerfälligen Tyrannosaurus Rex bezeichnet werden, während die nachfolgenden Bilder mit relativ kleinen, flinken Raubsauriern verglichen werden könnten, die in Umwelt bedingten Krisenzeiten ungleich höhere Überlebenschancen hatten als ihre trägeren Zeitgenossen.

Es mag ja sein, dass der MACD in der Standardeinstellung tatsächlich den Beginn einer großen Trendwende im DAX anzeigt, doch gebe ich zu bedenken, dass dieser "Dinosaurier" auch wohl dann noch nach oben tendieren könnte, wenn der DAX unter sein Märztief fallen sollte. Als entscheidende Voraussetzung für die Prognose einer neuen Hausse sehe ich jedenfalls eine klare Überwindung der Null-Achse!

Sorry, meine Genossen von der Analystenzunft, aber die Standardeinstellung 12/26/9 zu Monatscharts bei TI und auch anderen Chartanbietern ist völlig ungeeignet, einen mittel- bis längerfristigen Verlauf der Indizes zu prognostizieren! In Abwandlung des berühmten Spruches von Gorbatschow Wer zu spät kommt, den straft das Leben möchte ich formulieren: Wer zu früh einen großen Aufschwung sieht, könnte auf die Nase fallen. Vielleicht werden wir ja 2005 oder 2006 die "große Trendwende" registrieren können? Es fragt sich nur - von welchem Niveau aus?

Mit freundlichem Gruß

Hajo Bier

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je mehr ich solches Zeugs lese, desto mehr denk ich das wir bald bei 4000 sind. Wehe der Hajo hat net recht.
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Grüße von SIGGI
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