USB-Flash Speicher
Riesige Zwerge
Man sieht sie immer öfter – Lippenstift große Geräte, die Kollegen um den Hals, am Schlüsselbund oder im Portemonnaie tragen. USB Flash Speicher sind drauf und dran der Diskette den Garaus zu machen.
Die kleinen Dinger sind ohne Zweifel praktisch. Einfach rein in den USB-Anschluss des Computers oder Laptops, Daten auf den Speicher kopieren und ab ins Büro, zum Kunden oder zu Freunden. Dort den Stick an den Rechner anschließen und alle Daten sind sofort verfügbar. So kann der Nutzer jede Form von Daten schnell und einfach transportieren, ohne schwere Technik mit sich zu schleppen. Mittlerweile fassen die Flash Speicher bis zu einem Gigabyte an Daten (!), wodurch sich fast grenzenlose Anwendungsgebiete erschließen. Bildersammlungen, Daten für Präsentationen, Kalender und ganze Musiksammlungen lassen sich auf den USB Speichermedien unterbringen.
Dabei ist die Bedienung reichlich einfach: in den USB-Port stecken - fertig. Jedes aktuelle Betriebssystem erkennt das Gerät sofort als USB Speicher und gibt es als neues Wechselspeicherlaufwerk frei – im Explorer kenntlich als eigenes Symbol. Daten werden per Plug & Play übertragen. Das funktioniert mit Windows ME, 2000, XP, Mac OS 9 und X sowie mit Linux ab Kernel 2.4. Alle Hersteller von USB Sticks legen zudem Treiber zur einmaligen Installation für Windows 98SE bei.
Daten kopieren, bearbeiten, löschen, verschlüsseln, sichern: Ein USB Stick lässt sich benutzen wie eine „normale“ Festplatte. Zusätzliche Kabel, Treiberinstallationen oder Stromversorgung sind nicht notwendig.
Heute verfügt fast jeder Rechner weltweit über mindestens einen oder zwei USB-Ports. Meistens handelt es sich dabei noch um den USB 1.1 Port. Mittlerweile etabliert sich der Nachfolger USB 2.0, der zwei große Vorteile birgt: Erstens ist er 100% kompatibel zu den alten USB 1.1 Ports, vor allem aber besticht er durch die vielfach höhere Daten-Übertragungsgeschwindigkeit. Ein Vergleich: USB 1.1 konnte Daten mit 12 MBit (ca.1 MB/sec) übertragen. Bei USB 2.0 sind es rasante 400 MBit, also mehr als 30 MB pro Sekunde.
Mit ihren vielfach größeren Kapazitäten haben die USB-Sticks die Diskette (1,44 MB) längst überholt, allerdings wurde die letzte Bastion erst deutlich später erobert – die Bootfähigkeit. Wer erinnert sich nicht mehrt an DOS oder Rettungsdisketten unter Windows, die man einfach einlegt und der Rechner bootet die Daten von der Diskette und stellt ein defektes System wieder her. Diese Bootfähigkeit wird heute immer mehr zum Standard auch bei USB-Sticks.
Zum Aufbewahren der Daten wird bei USB-Sticks sogenannter Flash Speicher verwendet. Hierauf können Daten bis zu 10 Jahre sicher gespeichert werden, zudem ist Flash-Speicher recht schockunkempfindlich, da im Gegensatz zu einer Festplatte oder Diskette keine beweglichen Teile benötigt werden. Kleine blinkende Dioden an den Sticks indizieren die aktuelle Benutzung und sollen vor einem verfrühten Abziehen des Datenstiftes warnen.
Aktuelle USB 2.0 Sticks werden von vielen verschieden Firmen angeboten: von No-Names bis hin zu Sony und Fujitsu Siemens ist die Palette enorm groß. Die Unterschiede liegen vor allem in der Kapazität, der Schreib/Lesegeschwindigkeit und schlussendlich im Preis. Als Faustformel und Orientierung beim Kauf gilt: je günstiger – desto langsamer der Speicher. Wer nur von Zeit zu Zeit geringe Datenmengen transportieren möchte, darf auch günstige Sticks nicht außer Acht lassen. Bei schnellen Sticks wird sogenannter Block-Flash-Speicher benutzt. Dieser schreibt und liest Informationen derzeit am schnellsten. So verwendet u.a. im Freecom FM-10 Pro, der zudem - so der Hersteller - bis zu 20m wasserfest ist diesen High End Speicher. Sony hat seine Palette an USB Sticks grade durch einen Gerät erweitert, in das ein Fingerabdruck-Scanner eingebaut ist. Vorteil: Nur der wirkliche Besitzer kommt an seine Daten. Als Erfinder der Sticks gilt die Firma TrekStor, die Ihren ersten USB-Stick passender Weise Thumbdrive nannte. USB Speicher wird mittlerweile in die skurrilsten Formen gebracht – so z.B. in Uhren oder in Stiften. Der niederländische Konzern Phillips hat zudem USB Sticks mit weiteren Funktionen auf den Markt gebracht. Wie andere auch bietet Phillips einen USB Stick mit integriertem MP3 Player an und neuerdings sogar mit Digitalkamera. Aus den Niederlanden kommt eine neue Entwicklung die besonders durch seinen Formfaktor besticht und damit für Geschäftskunden besonders interessant sein dürfte: Die USBCard im Scheckkarten-Format. Die Tüftler von Freecom haben den Flash-Speicher in einer nur 3,9 mm hohen, Kreditkarten großen Hülle untergebracht, die in jedes Kreditkartenfach konventioneller Geldbörsen passt. So fügt sich zusammen was zusammen passt: Neben dem virtuellen Kreditkarten-Geld tummeln sich nun auch wahre Datenmassen im Portemonnaie. Bargeld findet man darin sowieso immer weniger.
http://www.n-tv.de/5192394.html
Ne super Alternative zur Diskette