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Alt 02-01-2004, 08:38   #3
nokostolany
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Börsen werden im neuen Jahr nach
Einschätzung der meisten Marktbeobachter ihren seit März andauernden
Kursaufschwung mit gedrosseltem Tempo fortsetzen. Die von dpa-AFX befragten
Experten sehen den DAX Ende 2004 im Durchschnitt bei rund 4.230 Punkten.
Allerdings gibt es für diese Prognosen zwei Voraussetzungen: Es darf nicht zu
die Weltwirtschaft erschütternden Terroranschlägen wie die vom 11. September
2001 kommen. Zudem sollte der Euro nicht weiter deutlich anziehen.

Im Jahr 2003 hatten die von dpa-AFX befragten Experten mit ihren Prognosen
recht gut gelegen. Sie waren damals im Schnitt von einem DAX-Stand von 3.957
Punkten ausgegangen. Der Index beendete das Jahr bei 3.965,16 Zählern ein Plus
binnen Jahresfrist von rund 37 Prozent.

Nach Einschätzung der Deutschen Bank kann der DAX in diesem Jahr zeitweise
bis auf 4.500 Punkte ansteigen. Am Jahresende sei dann ein Stand von 4.200 bis
4.300 Punkten zu erwarten, sagt der für die weltweite private
Vermögensverwaltung der Bank verantwortliche Klaus Martini. "Wir empfehlen
daher, zunächst Aktien überzugewichten. Gegen Jahresmitte hingegen sollte das
Aktienübergewicht abgebaut werden." In der zweiten Jahreshälfte müsse nämlich
mit Rückschlägen gerechnet werden. Dann sei mit einer abschwächenden
Wachstumsdynamik und steigenden Zinsen zu rechnen.

WESTLB SIEHT DAX 2004 ZEITWEISE ÜBER 4.700 PUNKTEN

In der ersten Jahreshälfte könnte der DAX laut Andreas Hürkamp,
Marktstratege bei der WestLB, sogar kurzzeitig die Marke von 4.700 Punkten
erreichen. Da sich aber die US-Konjunkturerholung im zweiten Halbjahr
abschwächen dürfte, wird sich der Index ab der Jahresmitte von diesen
Höchstständen entfernen und das Jahr bei 4.300 Zählern beenden. Schließlich
seien die deutschen Unternehmen besonders an die Entwicklung der US-Wirtschaft
gebunden.

Hürkamp äußert sich mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Konjunkturerholung
in den USA skeptisch. "Was passiert dort, wenn die Impulse durch die jüngsten
Steuergeschenke und die expansive Geldpolitik auslaufen?" Das Motto der WestLB
für das kommende Jahr laute daher: "Aufwärts ohne Schwung."

DOLLAR-SCHWÄCHE ALS RISIKO

Die Analysten der Commerzbank erwarten den DAX Ende 2004 ebenfalls bei
4.300 Punkten. Die weiteren Reformen in Deutschland und das im Vergleich zum
europäischen Durchschnitt wohl überdurchschnittliche Gewinnwachstum der
DAX-Konzerne dürfte die deutschen Börsen stützen. Auch werde die
Konsumentennachfrage anziehen. Als Risiken nennen die Experten einen sich weiter
abschwächenden Dollar. Bei JP Morgan gehen die Analysten von einem DAX-Stand von
4.100 Zählern aus.

'GEDOPTE US-VOLKSWIRTSCHAFT'

Verhalten optimistisch zeigt sich Stefan Steib, Leiter Aktienresearch,
bei der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Er geht davon aus, dass der DAX sich
Ende des Jahres 2004 im Bereich von 4.300 bis 4.400 Punkten bewegt. Zugleich
verweist Steib aber darauf, dass die Entwicklung in USA kurz vor der Wahl
künstlich durch Steuergeschenke gesteuert wurde. Daher spricht der Experte von
einer "gedopten Volkswirtschaft" in den USA. Somit herrsche noch eine leichte
Verunsicherung an den Börsen. Auch wenn die Märkte zuletzt auf exogenen Schocks
wie Terroranschlägen "gelassener" regiert hätten, sollten Anleger immer mit
neuen Schocks
rechnen.

Auch bei den Fondsgesellschaften erwarten die Experten weiter steigende
Kurse. "Wir gehen davon aus, dass sich der DAX in einer Bandbreite zwischen
3.000 und 4.500 Punkten bewegen wird", sagte Franz Wenzel, Senior Investment
Strategist bei AXA IM. Zum Jahresende erwartet er den Index bei 4.200 Zählern.
Zugleich geht AXA davon aus, dass ab dem dritten Quartal 2004 mit einer
Zinserhöhung in den USA gerechnet werden müsse. Dadurch werde es zu einer
Verunsicherung an den Aktienmärkten und somit auch zu Rückschlägen kommen.
Weltweit erwartet Wenzel höhere Kursschwankungen./tw/mw/sk

^
Bank DAX-Prognose Ende 2004

Deutsche Bank 4.200 bis 4.300 Punkte
Commerzbank 4.300 Punkte
JP Morgan 4.100 Punkte
WestLB 4.300 Punkte
LRP 4.300 bis 4.400 Punkte
Morgan Stanley 3.830 Punkte
HSBC 4.000 Punkte
Trinkaus&Burkhardt
ING BHF-Bank 4.300 Punkte
DZ Bank 4.600 Punkte
WGZ-Bank 4.350 Punkte
Bankgesellschaft
Berlin 4.100 Punkte
Sal. Oppenheim 4.200 Punkte
AXA IM 4.200 Punkte
Barclays
Global Investor 4.300 Punkte

Durchschnitt 4.227 Punkte°


----Von Till Weber, dpa-AFX----








Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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