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Alt 08-06-2009, 09:21   #3
OMI
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08.06.09 09:05

AKTIE IM FOKUS: Arcandor brechen bei L&S ein - Tag der Entscheidung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Arcandor sind am Montag mit dem Tag der Entscheidung über
die Zukunft des Unternehmens bereits vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) um
knapp ein Fünftel eingebrochen. Der Karstadt-Mutterkonzern kündigte am
Wochenende an, rasch Insolvenz anzumelden, wenn ihm heute die beantragte
staatliche Hilfe von 437 Millionen Euro verweigert wird.

Gegen 8.55 Uhr verlor die Aktie von Arcandor 18,62 Prozent auf 1,53
(Xetra-Schluss: 1,88) Euro. Der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den
außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex abbildet, notierte zeitgleich bei
5.044 Punkten, was einem Minus von 0,65 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss des
DAX vom Freitag entspricht.

Die Aussichten auf ein Eingreifen des Bundes bei dem angeschlagenen Unternehmen
sehen schlecht aus: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte bis zuletzt,
dass zunächst die Anteilseigner am Zug seien. Ungewiss ist auch, was aus den
Überlegungen für ein Zusammengehen der Warenhaus-Ketten Karstadt und Kaufhof
wird. METRO teilte zunächst mit, man habe sich auf konkrete Gespräche zur
Bildung einer Deutschen Warenhaus AG verständigt. Wenig später wurde die
Formulierung abgeschwächt. Nun heißt es lediglich, alle Beteiligten hätten einen
konstruktiven Beitrag zugesagt. Kurz vor der Entscheidung der Bundesregierung
über den Arcandor- Hilfsantrag schloss Bundesfinanzminister Peer Steinbrück
(SPD) ein Insolvenzverfahren 'als letzte Lösung' nicht aus.

'Alles in allem hat Arcandor über das Wochenende keine Fortschritte bei der
Suche nach einer Lösung gemacht', konstatierte ein Händler. 'Es gibt zwar noch
einen kleinen Hoffnungsschimmer, aber es könnte heute auch schon zum
Insolvenzantrag kommen - die Angst vor einem sofortigen Bankrott belastet die
Aktie.'

Auch ein anderer Händler glaubt, dass eine Insolvenz gut möglich ist. 'Durch die
Schlappe der SPD bei der Europawahl hat die Politik nun gemerkt, dass der Wähler
die Rettungen von Unternehmen nicht honoriert', meinte er. 'Daher könnte man ja
nun auch Arcandor fallen lassen.' Ein weiterer Börsianer ergänzte: 'Die jüngsten
Nachrichten kommen nach den berichteten 'konstruktiven Gesprächen' nicht
unerwartet - bisher gibt es aber keine Ergebnisse.'

Die Commerzbank beließ die METRO-Aktie auf 'Add' mit einem Kursziel von 38,50
Euro. 'Vor zwei Wochen dachten wir, eine Deutsche Warenhaus AG wäre ein Traum,
der zu schön ist, um wahr zu sein', schrieb Analyst Jürgen Elfers mit Verweis
unter anderem auf Synergien von mindestens 300 Millionen Euro. In der Realität
gebe es aber eine Menge komplexer Probleme. Auch Elfers hält eine baldige
Arcandor-Insolvenz für möglich. Das Unternehmen brauche dringend Geld für seine
Geschäftstätigkeiten, und der angefragte Staatskredit über 437 Millionen Euro,
der die Zustimmung der Bundesregierung sowie der EU-Kommission brauche, scheine
eine Vorbedingung für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit METRO zu
sein./gl/rum

Quelle: dpa-AFX
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