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Alt 18-07-2003, 23:47   #1
Starlight
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Max Merkel testet die Bundesliga-- Heute: Frankfurt

Heute: Frankfurt
Willi und seine Würstchen –
das schmeckt nach Abstieg

Von MAX MERKEL



An die Stadt Frankfurt hat meine Zunge eine unangenehme Erinnerung. Ich habe mal Äppelwoi probiert, doch das Zeug schmeckt nach Essig-Brause.

Der Fußball bei Eintracht Frankfurt war früher mal eine Delikatesse mit Bein, Yeboah und Turbo-Möller.



Heute hast du da Willi und seine Würstchen. Und es schmeckt beim Aufsteiger gleich wieder nach Abstieg.




An Trainer Willi Reimann wird’s am wenigsten liegen. Willi schlägt sich dort ganz wacker. Sein Kopf ist so rund wie ein Fußball mit Brille. Rund macht Willi auch die Spieler. Manche sagen schon, er sei der neue Quälix. Willi war (wie der VfB-Kollege Magath) HSV-Profi unter Zuchtmeister Branko Zebec.

Branko war einer der großen Meistermacher. Also hat sich Freund Willi wohl gedacht: Eine Meisterprämie gehört in jeden Vertrag! Bitte: 500 000 Euro, das ist kein Witz, hat ihm die Eintracht reingeschrieben. Dazu 300 000 fürs Erreichen der Champions League, 150 000 für den Nicht-Abstieg. In welcher Sportart? Wahrscheinlich Würstchen-Weitwurf...



Eintracht Frankfurt beim Training auf Sylt



Ich sage: Willis Mannschaft, die sich am Ende hoch geduselt hat (weil die Mainzer Karnevalisten wieder mal zu blöd waren), ist die schwächste der Bundesliga.

Die Abwehr ist gerade noch Schnitt. Im Mittelfeld denkst’ bei Schur an Wolle, und im Sturm bei Frommer an Verhütung. Allerdings interessiert sich für die Aufstellung auch Radio Tirana, denn drei Albaner sind im Kader.



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Und für mich einer, der aus dem Senf herausragt. Jermaine Jones (21), Frankfurter Junge, Vater US-Soldat. Hat diesen Schuss Frechheit, den man als Jung-Stürmer braucht. Aber leider auch ständig Verletzungs-Probleme mit seinem linken Hax’n (Riss im Mittelfuß). Er trägt einen Wunderschuh – hoffentlich nicht das einzige Wunder.



Die Hauptprobleme der Eintracht sind, dass in finanziell guten Zeiten Millionen über Millionen verballert wurden.

Dass die Führung ständig im Zoff liegt. Die sitzen sich gegenüber und treten sich unterm Tisch gegenseitig aus dem Sessel. Folge: Es gibt keinen Vorstands-Vorsitzenden. Und keinen Manager.


Es gibt nur Willi und seine Würstchen. Und die werden gleich beim FC Bayern gekocht und verputzt.


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