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Alt 17-12-2002, 10:30   #25
Stefano
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Reimanns alte Bekannte erwiesen sich als Volltreffer

Die Eintracht-Spieler in der Einzelkritik: Keller, Tsoumou-Madza und Bürger machen den Unterschied / Nur der Pole Kryszalowicz bleibt in der Hinrunde unter seinen Möglichkeiten

Dass die Frankfurter Eintracht auf einem Aufstiegsplatz in der zweiten Liga überwintern würde, hatte der neu formierten Mannschaft vor Saisonbeginn kaum jemand zugetraut. Doch Trainer Willi Reimann gelang das Kunststück, aus zwölf verbliebenen und ebenso vielen neuen Spielern eine kompakte Mannschaft zu formen. Dabei half dem Trainer, dass er auf vier alte Bekannte, Jens Keller, Jean-Clotaire Tsoumou-Madza, Henning Bürger und Sven Günther, setzte, wobei sich die ersten drei als Volltreffer erwiesen. FR-Mitarbeiter Jürgen Heide bilanziert die bisherigen Leistungen der Spieler.

Oka Nikolov (17 Spiele / 0 Tore): Die Nummer eins im Eintracht-Tor hatte nur bei der Niederlage in Köln einen Durchhänger. Ansonsten bewies der reaktionsschnelle Torwart, wieso er zu den besten Keepern der zweiten Liga zählt. Zwar hielten die Fans einige Male die Luft an, wenn der ehemalige mazedonische Nationaltorhüter Probleme in der Strafraumbeherrschung hatte, doch trug der Odenwälder mit seinen Paraden dazu bei, dass die Abwehr die stärkste der zweiten Liga ist.

Sven Günther (7 / 0): Der Neuzugang konnte sich in seiner Frankfurter Zeit bisher nur darüber freuen, dass er vor einer Woche zum zweiten Male Vater wurde. Nachdem den ehemaligen Nürnberger eine Verletzung in der Vorbereitung den eingeplanten Stammplatz auf der rechten Außenbahn gekostet hatte, kam der gebürtige Zwickauer über Kurzeinsätze nicht hinaus und musste mehr als drei Monate auf sein erstes Spiel von Beginn an warten. Nach überzeugender Vorstellung gegen Mainz knickte er in Mannheim bei seinem zweiten Einsatz in der Anfangself um und zog sich einen Kapselriss zu.

Henning Bürger (17 / 0): Nebenberuflich ist der kluge Kopf Aufsichtsratsvorsitzender der Profigenossenschaft Deutsche Fußball Freunde. Hauptberuflich beackert der Mann mit den wehenden schwarzen Haaren die linke Außenbahn bei der Eintracht. Zwar spielt er nicht so spektakulär wie sein Vorgänger Marco Gebhardt, aber dafür sehr zuverlässig und effektiv. Was Bürger macht, hat Hand und Fuß, weshalb der Linksfuß mit dem abgeschlossenen Sportmanagement-Studium auch in der Hierarchie weit oben steht.

Andree Wiedener (11 / 1): Ein Jahr spielt der Ex-Bremer nun bei der Eintracht und dürfte in dieser Zeit - was das so genannte Umfeld angeht - mehr an Turbulenzen erlebt haben als in seinen zwölf Jahren zuvor bei Werder. Als linkes Glied der Viererabwehrkette erledigt "Wiede" stets unauffällig seinen Job. Wegen einer Oberschenkelverletzung musste der 32 Jahre alte Fußballarbeiter, dessen Vertrag im Juni ausläuft, einige Spiele aussetzen.

Jens Keller (16 / 1): Große Klappe - viel dahinter. So einer wie Keller hat der Eintracht lange gefehlt. Der ehemalige Kölner ist die Führungsfigur, die das Team dringend gebraucht hat. Der 32-Jährige kam, sah und übernahm das Kommando in der Mannschaft. Der Kapitän ist der Kopf und das Sprachrohr des Teams. Auf dem Platz dirigiert der Linksfuß seine Mitspieler lautstark und faltet sie schon einmal in der Kabine zusammen. Keller organisiert seine Abwehr blendend und ist für den konstruktiven Spielaufbau mitverantwortlich. Mit der Verpflichtung des Abwehrchefs ist Trainer Reimann ein echter Glücksgriff gelungen. Zusammen wollen die beiden Hobbygolfer in Frankfurt das erreichen, was sie in Wolfsburg bereits geschafft haben: den Erstligaaufstieg.

David Montero (14 / 2): "Der gibt richtig Gas", sagte Reimann bei der Verpflichtung des Schwaben mit spanischem Pass. Sowohl auf dem Feld als auch außerhalb bestätigte der ehemalige Mannheimer Reimanns Aussage eindrucksvoll. Während der Kämpfer mit seiner robusten Spielweise und seiner Pferdelunge auf dem Feld als Zerstörer des gegnerischen Spiels sofort zum Leistungsträger wurde, bewies der Glatzkopf auch bei seinen nächtlichen Streifzügen Stehvermögen. Zwei Geldstrafen, Abmahnungen und Suspendierungen waren die Folge. Aufgrund der Personalnot begnadigte Reimann den überzeugten Junggesellen vor dem Spiel in Mannheim, worauf der Sohn eines Italieners mit dem Siegtor eine märchenhafte Rückkehr ins Team feierte.

Ervin Skela (16 / 3): Der albanische Nationalspieler verlor seinen Stammplatz und musste sich zu Saisonbeginn mit der Rolle des Edeljokers begnügen. Diese füllte er gut aus und sorgte nach seinen Einwechslungen stets für neuen Schwung. Durch die Verletzungsmisere der Eintracht-Offensivkräfte durfte Skela siebenmal von Anfang an ran, konnte aber seinen Anspruch auf einen Stammplatz nicht nachhaltig untermauern, auch weil der verspielte Dribbler, wenn er den Ball am Fuß hat, diesen am liebsten gar nicht mehr hergibt. Der kleine Techniker sucht immer noch seinen Platz im Team, erwies sich aber bereits als Mann der späten Tore, indem er im Pokal in Erfurt und den Punktspielen gegen Duisburg und Oberhausen jeweils kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielte.

Pawel Kryszalowicz (15 / 3): Der polnische Nationalspieler konnte nie an die Form der vergangenen Hinrunde anknüpfen, als er mit zwölf Treffern glänzte. Auch aufgrund von Verletzungen kam der Angreifer nie richtig in Tritt und deutete nur bei seinen Galavorstellungen in Köln und Lübeck sein großes Potenzial an. Mit der kurzen Erholungspause aufgrund seiner Weltmeisterschafts-Teilnahme begründet der Hobbyangler, der einige Male auch das nötige Engagement vermissen ließ, seine schwankenden Leistungen.

Jermaine Jones (9 / 1): Der Filou mit den ständig wechselnden Frisuren - derzeit trägt er einen Irokesenschnitt - hat immer noch viele Flausen im Kopf. Bis zu seinem Syndesmosebandanriss hatte der U 21-Nationalspieler seinen Stammplatz im Angriff sicher und überzeugte mit konstanten Vorstellungen. Der laufstarke Leistungsträger steht bereits im Notizbuch von Teamchef Rudi Völler. Der Junge aus Bonames will nächste Saison unbedingt in der Bundesliga spielen. Wenn der Eintracht der Aufstieg misslingen sollte, dürfte der Hoffnungsträger trotz Vertrags bis 2004 nur schwer zu halten sein. q:e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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