Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30-09-2004, 10:15   #10
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.693
[ Mittwoch, 29.09.2004, 15:45 ]
Martin Weiss und der Vulkanausbruch
Von Bernd Niquet


Martin Weiss ist ein Crash-Prophet mit ausgeprägter Vateridentifikation. Weil sein Vater nach 1929 in der Weltwirtschaftskrise mit einer konsequenten Cash-Strategie sein Vermögen gerettet hat, und dieser Vater immer noch übermächtigt in ihm drinsteckt, glaubt der Filius heute, dass ihm die Vorsehung ein identisches Schicksal auserkoren hat.

Die Wege, wie sich ihm diese Prophezeiung offenbart, sind abenteuerlich (und fast schon mit der Bibel vergleichbar). Ich habe den folgenden Beitrag aus dem „Investor´s Daily“ in meinem Ordner „Bauernfänger“ abgespeichert und zitiere ihn hier (Quelle: investor-verlag.de). Bilden Sie sich bitte ihr eigenes Urteil:

„Vor einigen Tagen blätterte ich mit meinem Neffen in einem Buch über Vulkane. Genau wie er war ich auf der Stelle fasziniert von den Bildern und schaurigen Erzählungen ...
Zum Beispiel der Geschichte vom Ausbruch des Vesuv. Pompeji, 24. August 79 n. Chr.: ein milder, sonniger Herbsttag in der römischen Hafenstadt. Auf den Straßen herrscht reges Leben – Händler preisen lautstark ihre Waren an, feilschen und machen gute Geschäfte. Im Hafen warten zahlreiche Schiffe darauf, beladen zu werden und auszulaufen.
Kaum eine Stelle in der Stadt, an der nicht gebaut wird – prachtvolle Anwesen, die den Reichtum selbstbewusst zur Schau stellen. Die Bevölkerung ist wohlhabend, denn das milde Mittelmeerklima sorgt für reiche Ernten an Obst, Wein und Gemüse. Ein ausgesprochen SCHÖNER TAG – niemand denkt in diesen Stunden an das schwere Erdbeben, das die Stadt vor 13 Jahren so schwer verwüstete.
Doch in den Tiefen des 1.800 Meter hohen Berges brodelt es gewaltig. Keiner ahnt, dass die Katastrophe vor 13 Jahren nur der Vorbote einer noch viel schrecklicheren TRAGÖDIE sein würde ...
Plötzlich – scheinbar aus dem Nichts und ohne jegliche Vorwarnung – ist es so weit: Ein Beben erschüttert den Boden, gefolgt von einem gewaltigen Donnerschlag. Eine ungeheure Explosion sprengt den Gipfel des Berges weg. Eine tiefdunkle Feuersäule steigt kilometerweit herauf. Tonnen von Steinen fliegen durch die Luft, eine Wolke von giftigen Gasen fegt über die Bewohner hinweg. Wer kann, versucht zu fliehen, doch es ist zu spät – alle Einwohner werden unter einer dicken Schlammschicht begraben.
Die Parallelen sind erschreckend: POMPEJI im Jahre 79 n. Chr. – die internationalen Finanzmärkte heute. Warum ich Ihnen das erzähle? Ganz einfach – weil dieses Bild perfekt die augenblickliche Lage an den Finanzmärkten darstellt. Entspannt, keine großen Ausschläge nach oben oder unten, ein angenehmes Klima für Geldanlagen. So jedenfalls der SCHEIN ...“


Vom Standpunkt der Logik her ist das wirklich bizarr. Weil einmal in der Geschichte „b“ aus „a“ gefolgt ist, wird geschlossen, dass eine beliebige Beobachtung von „b“ sofort den Schluss auf „a“ als Ursache zulässt. Also: Gibt es mittags Fisch, dann steigt die Börse. Gibt es hingegen Fleisch, dann muss man schnell besser verkaufen. Und ganz schlimm wird es dann, wenn es zum Nachtisch Ziegenkäse in der Aschenkruste gereicht wird.


Anregungen oder Kritik bitte an Bernd Niquet.


Quelle: instock
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten