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Alt 03-02-2003, 07:15   #66
Stefano
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hola,

Ein Tor ist auf Dauer zu wenig - Eintracht gerät unter Druck

Frankfurt. Erinnern Sie sich noch an den 1. November 2002? An diesem Tag erzielte die Frankfurter Eintracht beim 3:1 in Lübeck letztmals mehr als ein Tor in einem Punktspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga. Dass sie trotzdem noch immer den zweiten Tabellenplatz belegt, hat sie der besten Abwehr der Liga zu verdanken. Doch wird das reichen, um auch am 25. Mai auf einem Aufstiegsrang zu stehen?

1:1 in St. Pauli, 1:1 am vergangenen Freitag gegen den SC Freiburg – die Mannschaft hoppelt von Pünktchen zu Pünktchen, kommt aber nicht richtig vom Fleck. In Hamburg hatte Henning Bürger in der Schlussphase das entscheidende zweite Tor auf dem Fuß, gegen die Süddeutschen versagte Pawel Kryszalowicz alleine vor Torhüter Richard Golz (75.). Und so reichte auch diesmal Ervin Skelas Führungstreffer (66.) nicht zu einem Sieg. Coulibalys schöne Einzelleistung (79.) verhalf den ansonsten eher ungefährlichen Freiburgern zum glücklichen Remis.

"Jetzt haben wir schon vier Punkte verschenkt", zog Albert Streit eine ernüchternde Bilanz. Trainer Willi Reimann empfand das erneute 1:1 "noch ärgerlicher als bei St. Pauli. Denn diesmal waren wir die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt." Seine Kritik an Kryszalowicz fiel sehr zahm aus: "Pawels Chance war die Schlüsselstelle." Reimann muss halt sein Personal bei Laune halten, denn Alternativen sind dünn gesät. Auf der Bank saßen nur noch "Youngster", von denen keiner eingewechselt wurde. Kein Vertrauen in die Reservisten? "Nein", sagt Reimann, "aber nach dem Ausgleich hätte ich keinem einen Gefallen getan. Ich will niemanden verheizen."

Die Eintracht verlor spätestens nach der Großchance von Kryszalowicz vor 17 500 Zuschauern etwas ihre Linie. Bezeichnend, dass Stürmer Markus Beierle von Coulibaly vor dem Ausgleich als linker Verteidiger ausgespielt wurde. "Wir waren zu defensiv", befand Torschütze Ervin Skela.

Der Wechsel von Rolf-Christel Guie-Mien in den Breisgau war für die Frankfurter kein Thema mehr, zumal Volker Finke wie angekündigt auf den Kongolesen verzichtet hatte. Reimann betonte, dass er auf seinen Kollegen keinesfalls sauer sei: "Er kann nichts für diesen Wechsel." Vielmehr sei Guie-Miens Berater derjenige gewesen, "der sich schäbig verhalten hat. Früher wurden die Schwarzen von den Weißen unterdrückt, jetzt werden Schwarze schon von Schwarzen unterdrückt."

Damit war das Thema erledigt, zumal nun die volle Konzentration dem kommenden Spiel bei der Spvgg. Greuther Fürth gelten muss. "Wir stehen unter Druck", weiß Kapitän Jens Keller, "aber Aufstiegs-Druck ist doch ein positiver Druck."

Am Samstag konnte Reimann seine Reservisten beim Benefizspiel für den Blutkrebs erkrankten Andreas Giesguth testen. 12:1 (6:1) gewann die Eintracht beim Gelnhäuser Bezirksligisten VfR Meerholz. Wichtiger als die Tore von Hengemühle (4), Matheus, Wenczel (je 2), Toppmöller, Speranza, Diakite und Branco war aber, dass fast 1000 Personen ihr Blut testen ließen, um so dem Fünfjährigen zu helfen.

Auch der lange verletzte Sven Günther hielt in Meerholz 45 Minuten durch. Reimann kann jeden Mann gebrauchen, damit der Eintracht im Aufstiegskampf nicht frühzeitig die Luft ausgeht. Denn schon heute könnte der FSV Mainz mit einem Sieg in Trier an den Frankfurtern vorbei ziehen. Und hinter den punktgleichen Freiburgern lauern Aachen und Oberhausen. Wie sagt Jens Keller? "Der Druck ist da." q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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