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Alt 13-02-2003, 09:59   #75
Stefano
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hola,

Eintracht-Aufsichtsrat Neppe will das sportliche Sagen haben und bezeichnet AG-Chef Sparmann als Selbstdarsteller

FRANKFURT A. M. Der Machtkampf bei Eintracht Frankfurt zwischen Aufsichtsratschef Jürgen Neppe und dem Vorstandsvorsitzenden Volker Sparmann geht weiter. "Wir werden nächste Woche einen Manager präsentieren", sagt Neppe und denkt dabei an seinen Wunschkandidaten Manfred Burgsmüller. Der Ex-Nationalspieler bekundete gestern sein Interesse an einem Engagement. "Die Aufgabe ist sehr reizvoll", so Burgsmüller, der erwartet, dass die Manager-Entscheidung bei der Eintracht "in Bälde" fällt.

Obwohl ihm als Aufsichtsratschef der Eintracht Aktiengesellschaft laut AG-Gesetz nur die Kontrolle des Vorstands zusteht, reklamiert Neppe die Entscheidungsgewalt in der Managerfrage für sich. Dabei beruft er sich auf eine interne Vereinbarung mit Sparmann. "Da haben wir klar geregelt, dass das Sportliche meine Geschichte ist und sich Sparmann um den Rest kümmern soll." Der hemdsärmelige Macher, der sich am Mittwoch das Länderspiel der DFB-Elf gegen Spanien auf Mallorca angeschaut hatte, ist entschlossen, Burgsmüller durchzusetzen, und scheut dabei keinesfalls einen Konflikt mit Sparmann, der wie Trainer Willi Reimann gegen eine Verpflichtung des ehemaligen Profis ist. Dass Reimann, der Sparmanns wichtigster und wohl auch einziger sportlicher Berater ist, bei der Managersuche mitredet, missfällt Neppe, denn es könne nicht sein, dass der Trainer den Manager auswähle. Reimann soll sich dabei für den derzeitigen St.-Pauli-Trainer Franz Gerber als Manager ausgesprochen haben.

Sauer ist der Aufsichtsratschef auch über Sparmanns Führungsstil. "Es ist nicht gut, dass Sparmann immer wieder Dinge ausplaudert. Er sollte sich fragen: Bin ich bei der Eintracht, um zu helfen, oder nur, um mich selbst darzustellen ?", kritisiert Neppe den AG-Vorstand öffentlich. Seit Sommer sei außer im Sport nichts passiert, so Neppe. Der Aufsichtsrat wirft Sparmann vor, dass dieser weder einen Investor noch einen Manager vorweisen kann und zudem nicht teamfähig sei.

"Ich dachte erst, das sei ein Faschingsscherz", sagt Sparmann und führt Neppes Kritik darauf zurück, "dass ich einen anderen Führungsstil eingeführt habe und damit dem ein oder anderen auf den Fuß getreten bin, weil ich nicht alle Wünsche erfüllt habe." Zugleich bestreitet Sparmann, eine Vereinbarung mit Neppe bezüglich der Auswahl des neuen Managers zu haben. "Wir haben ihn wegen seiner guten sportlichen Kontakte zum Aufsichtsratsvorsitzenden gemacht. Aber es kann nicht sein, dass er ins operative Geschäft des Vorstands eingreift und Öffentlichkeitsarbeit betreibt."
Dass Neppe auf Burgsmüller beharren will, "hat er mir noch nicht mitgeteilt", so Sparmann. "Ich gehe aber davon aus, dass wir noch in dieser Woche zusammenkommen und gute Freunde werden. Ich verspreche Eintracht bei der Eintracht", sagt Sparmann.

Dass dies nur ein frommer Wunsch sein dürfte, weiß auch der kühle Taktiker, weshalb er anfügt, "dass der Aufsichtsrat natürlich den Vorstand be- und abberufen kann". Er habe zwar noch keine entsprechenden Signale vernommen, könne aber auch "nichts ausschließen". Derzeit gehe er aber davon aus, "dass ich hier wie geplant Ende Mai locker rausgehe".

Dies wird aber nur dann der Fall sein, wenn die Gruppe der so genannten "Freunde der Eintracht", deren Mitglieder nicht bekannt sind, Ende Februar mit einer Einlage von vier Millionen Euro für die von (Noch-)Mitinhaber Octagon geforderte Kapitalerhöhung und den damit verbundenen endgültigen Ausstieg des US-amerikanischen Sportrechtevermarkters aus der Eintracht-AG sorgt. Mit der Kapitalerhöhung will Octagon ein der Eintracht gewährtes Darlehen über 3,8 Millionen Euro absichern.

Während es im Eintracht-Umfeld große Zweifel darüber gibt, ob die "Freunde der Eintracht" Octagon als Mitinhaber der Fußball AG ablösen, ist Sparmann von dem Deal überzeugt. "Die Freunde der Eintracht stehen hundertprozentig hinter mir, auch wenn das einigen nicht passt", so Sparmann, der sich sicher ist, in allen Bereichen seine Schularbeiten "exzellent gemacht zu haben". q: e-hp
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Ciao Stefano

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Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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