Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05-05-2014, 21:21   #12
Tester32
TBB Family
 
Benutzerbild von Tester32
 
Registriert seit: Jan 2004
Beiträge: 2.210
In dem oben bereits genannten Artikel sind noch 2 interesante Argumente aufgelistet:

Zitat:
"In vielen Ländern läuft die Altersversorgung stark privat ab, während die Rente in Deutschland staatlich organisiert ist. Deshalb schneidet Deutschland da nicht gerade brillant ab", sagt Arne Holzhausen, Autor der jährlichen globalen Vermögensstudie "Global Wealth Report" von der Allianz. Gleichzeitig liegt die Sparquote in Italien schon seit vielen Jahren traditionell hoch.
Das scheint zu stimmen. Die Deutschen sparen immer weniger auch weil sie sich auf den Staat verlassen. In Ländern wie England geht das in diesem Ausmaß nicht.

Zitat:
Der renommierte belgische Ökonom Paul de Grauwe hat nach der Veröffentlichung der EZB-Studie daher kurzerhand eine eigene Rechnung aufgestellt. Er berechnete den so genannten "Kapitalstock pro Bürger" für die jeweiligen Länder.
...
In dieser Rechnung liegt Deutschland mit einem Kapitalstock von über 140.000 Euro pro Bürger hinter den Niederlanden auf Platz zwei, während die Südländer allesamt auf den letzten Plätzen rangieren.

Griechenlands Kapitalstock beträgt etwa nur 40.000 Euro pro Einwohner.
Dieser zweite Gedanken scheint leider auch zu stimmen. Das Prinzip "Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer ärmer (OK, nicht ganz, sie werden deutlich langsamer reich)." funktioniert unter anderem weil die Reichen die Produktionsmittel besitzen. Produktionsmittel werfen nämlich Erträge ab. Und davon haben wir in D. sicherlich mehr als die Spanier und Griechen.

Nur: wer hat bei uns die Produktionsmittel? Überwiegend unsere Reichen. Und die Banken. Z.B. hat eine BMW seit 2000 70 Mrd Schulden aufgenommen. Zu niedrigen Zinsen, versteht sich. Und sie investieren dieses Geld gut und steigern die Gewinne. Die Banken sind zufrieden, die Aktionäre sind zufrieden. Eine Menge Jobs sind auch entstanden. Ob die Realgehälter bei BMW gestiegen sind, weiß ich nicht.

Ich kann an meinem Beispiel auch bestätigen, dass die Reallöne bei uns stagnieren. Mein Brutto-Lohn hat sich seit 2001 jährlich vor Steuern und Inflation um bescheidene 1,375% entwickelt. D.h. der Reallohn ist gefallen. Wenn ich mir gleichzeitig die Entwicklung der Firmengewinne anschaue, dann ist der Vergleich erschreckend. Mein Gehalt profitierte keinesfalls von der enormen Produktivitätssteigerung der letzten 10 Jahre. Die Firmengewinne profitierten davon schon. Sehr sogar.
Tester32 ist offline   Mit Zitat antworten