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Alt 06-07-2004, 15:00   #201
nokostolany
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BERLIN (dpa-AFX) - Konjunkturexperten zeigen sich angesichts der starken
Exportnachfrage zuversichtlicher für das deutsche Wirtschaftswachstum: Mit dem
DIW korrigierte am Dienstag bereits das vierte führende Wirtschaftsforschungs
-Institut seine Erwartungen für 2004 deutlich nach oben. Auch nach Einschätzung
des Internationalen Währungsfonds (IWF) gewinnt die deutsche Wirtschaft
zunehmend an Fahrt. Für eine Besserung auf dem Arbeitsmarkt reicht die gestiegen
Konjunkturdynamik aber noch nicht aus, sagen Experten.

Deutschland steht aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW) am Beginn eines Aufschwungs. "Die Konjunktur hat die Wende zum Besseren
geschafft, die hartnäckige Stagnation ist überwunden", teilten die Berliner
Forscher am Dienstag mit. Das DIW setzte daher seine Prognose herauf und
erwartet nun für dieses Jahr 1,8 Prozent Wachstum und für nächstes Jahr 2,1
Prozent. Bisher waren jeweils 1,4 Prozent Zuwachs vorhergesagt worden. Motor der
Belebung sei der Export, die Binnennachfrage sei noch schwach.

ARBEITSMARKT BLEIBT SCHWACH

Vor dem DIW hatten bereits das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (iwh)
seine Prognose für 2004 auf 1,8 Prozent, das ifo-Institut auf 1,7 Prozent und
das Institut für Weltwirtschaft (IfW) auf 1,8 Prozent angehoben. Der
Internationale Währungsfonds korrigierte seine Annahmen vom Frühjahr um 0,2
Prozentpunkte nach oben auf jetzt 1,8 Prozent, wie am Dienstag aus IWF-Kreisen
verlautete. Für 2005 erwartet der IWF ein Wachstum von 2,0 Prozent. Das
Hamburgische Welt-Wirtschaftsarchiv (HWWA) bestätigte dagegen am Dienstag seine
bisherige Prognose von 1,5 Prozent.

Auf dem Arbeitsmarkt erwarten die Konjunkturexperten trotz des gestiegenen
Konjunkturoptimismus keine durchgreifende Besserung. Das Wachstum reiche noch
nicht, um einen nachhaltigen Impuls für den Arbeitsmarkt zu geben, sagte
HWWA-Präsident Thomas Straubhaar. Das DIW geht davon aus, dass die Zahl der
Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2004 nur um 30.000 auf 4,35 Millionen sinken
und 2005 noch einmal um 75.000 abnehmen werde.

4,233 MIO ERWERBSLOSE

Im abschließenden IWF-Bericht über die Konsultationen mit Deutschland heißt
es, der Aufschwung werde vom Export schrittweise auf die Inlandsnachfrage
übergreifen. Außenwirtschaftliche Risiken wie höhere Ölpreise oder eine weitere
Euro-Aufwertung könnten aufgefangen werden.

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte
bei der Vorstellung der Arbeitsmarktdaten, die Arbeitslosigkeit sei im Juni im
Zuge der Frühjahrsbelebung gesunken. Die konjunkturelle Belebung sei noch nicht
stark genug, damit die Betriebe wieder mehr Personal einstellten.

Nach Angaben der Bundesagentur ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland
im Juni um 59.700 auf 4,233 Millionen gesunken. Das waren 25.300 weniger als vor
einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 10,2 Prozent
zurück./rw/sk



Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
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