[OMI]

10. März 2006 15:34 Uhr
Real doch wieder an Ballack interessiert

München - Nach dem Ausscheiden in der Champions League steht der FC Bayern vor einem personellen Umbruch.

"Es ist klar, dass wir das eine oder andere tun müssen, um die Ziele ins Auge zu fassen, die wir uns alle gestellt haben", sagte Manager Uli Honeß.

Gut möglich, dass nach der international erfolglosen "Ära Ballack" nun neben dem Nationalmannschafts-Kapitän auch weitere Spieler aussoriert werden.

Chelsea Favorit

Dass Michael Ballack am Saisonende geht, gilt als sicher. Offen ist noch, wohin. Als Favorit gilt weiterhin der FC Chelsea, mit dem sein Berater Michael Becker ja bei Spor1.de bereits Verhandlungen bestätigt hatte.

Ballack soll der angebotene Vierjahresvertrag inklusive Handgeld geschätzte 50 Millionen Euro einbringen.

Denkbar wäre sogar die Verkündung der Zusammenarbeit in den nächsten Tagen, da Chelsea nach dem frühen Scheitern in der Champions League wieder positive Schlagzeilen benötigt.

Auch "Königliche" planen offenbar den Umbruch

Doch das gilt in noch größerem Maße für Real Madrid. Nachdem die "Königlichen" ebenfalls frühzeitig die Segel in der Königsklasse streichen mussten, steht auch hier ein Umbruch an.

Daher ist Real nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten nun doch wieder an einer Verpflichtung von Ballack interessiert. Angeblich hatte der Deutsche vom früheren Präsidenten Florentino Perez eine mündliche Zusage, doch nach dessen Rücktritt werden die Karten neu gemischt.

Der neue Vereinsboss Fernando Martin will aber offenbar ein neues Team aufbauen. So stehen angeblich trotz laufender Verträge die Superstars Ronaldo, Roberto Carlos und Zinedine Zidane sowie der frühere Hamburger Thomas Gravensen auf der Streichliste.

Inter hat kein Interesse mehr

Inter Mailand hat sich dagegen auch offiziell aus dem Transferpoker um Ballack zurückgezogen.

"Ballack hat zwar in der Champions League gegen den AC Mailand nicht schlecht gespielt, aber seine Gehaltsvorstellungen sind zu groß. Uns interessiert er nicht mehr", sagte Inter-Chef Massimo Moratti der "Gazzetta dello Sport".

Allerdings hatte Berater Becker schon vor einer Woche erklärt, dass ein Wechsel seines Mandanten zu Inter wegen fehlender sportlicher Perspektive kein Thema sein. Ballack werde nur zu einem Verein wechseln, der gute Chancen auf den Gewinn der Champions League habe.

Makaay auf der Münchner Streichliste

Von diesem eigentlich erhofften Triumph in Europa ist der FC Bayern nach der ernüchternden Pleite in Mailand derzeit weit entfernt. "Wir müssen unsere Strategie für die Zukunft überdenken", sagte Hoeneß. "Bei dem ein oder anderen hat man gesehen, dass es international nicht reicht."

Zu den Kandidaten, die den Klub im Sommer vorzeitig verlassen könnten, zählen neben den Routiniers Bixente Lizarazu, Jens Jeremies und Mehmet Scholl (Verträge laufen aus) vor allem Roy Makaay und auch Claudio Pizarro.

Da aber mit zahlreichen Spielern in den vergangenen Monaten bereits vorzeitig verlängert wurde, dürfte ein großer Personalwechsel schwierig werden. Darüber hinaus sind die Münchner offenbar nach wie vor nicht bereit, eine Millionensumme für einen absoluten Topstar auszugeben.

"Uns fehlt ein Dreckskerl"

Neben dem derzeit schwächelnden Lukas Podolski, der wohl im Sommer kommen wird, wird vor allem Verstärkung fürs Mittelfeld gesucht. Und dabei denkt Felix Magath nicht nur an einen Ballack-Ersatz.

Es spricht also vieles dafür, dass die Wechselgerüchte beim FC Bayern nach der Verkündung von Ballacks Abgang erst richtig losgehen werden.

Martin Volkmar

Quelle: sport 1